Kein Durchkommen: Osnabrücks Marcel Schuon (re.) ist einen Schritt schneller als Paderborns Erwin Koen. dpa
Paderborns Trainer Pavel Dotchev änderte seine Mannschaft gegenüber dem 3:2-Erfolg über den SC Freiburg auf zwei Positionen: Nach abgesessener Gelbsperre verdrängte Koen Halfar, zudem spielte Krupnikovic für Lintjens. VfL-Coach Claus-Dieter Wollitz setzte nach der 0:2-Heimschlappe gegen Wehen Wiesbaden auf vier neue Spieler: Schanda, Aziz, Surmann und Thomik ersetzten Tredup, Ehlers, Heidrich (5. Gelbe Karte) und Nouri. Thomik hatte ebenso wie Cichon und Manno einen grippalen Infekt rechtzeitig auskuriert.
9447 Zuschauer fanden bei sonnigem und ruhigem Winterwetter den Weg ins Hermann-Löns-Stadion. Gut 3000 davon waren aus dem nur rund 130 Kilometer entfernten Osnabrück nach Ostwestfalen-Lippe gereist. Und sie sahen einen VfL, der zunächst die Partie bestimmte. Bereits nach fünf Minuten hatten die Lila-Weißen den Torschrei auf den Lippen, doch ein Kopfball von Cichon streifte nur die Querlatte des Paderborner Gehäuses.
20. Spieltag
Allerdings zeigte sich der SCP keineswegs geschockt. Das Team des neuen Trainers Pavel Dotchev suchte selbst den Weg Richtung gegnerisches Tor, so dass sich eine flotte und abwechslungsreiche Zweitligapartie entwickelte. Und auch der SCP kam zu guten Chancen: Nach einem Fehler von Surmann hatte Bogavac freie Bahn, doch anstatt selbst den Abschluss zu suchen, legte er auf Löbe quer, sein Pass war aber zu ungenau (13.). Danach probierte es Löbe selbst, hatte in der 18. Minute aber sein Visier noch nicht richtig eingestellt, in der 26. Minute war VfL-Keeper Gößling dann auf dem Posten.
Im Anschluss daran verflachte aber die Partie, wobei Paderborn ein optisches Übergewicht besaß. Allerdings stand die VfL-Abwehr nun sicher. Da dem Wollitz-Team in der Offensive bis zur Pause auch nicht mehr viel gelang, blieben weitere Chancen bis zum Halbzeitpfiff Mangelware.
Während die Niedersachsen personell unverändert aus der Kabine kamen, sollte bei den Ostwestfalen Schüßler anstelle von Karsten Fischer für mehr Zug in der Offensive sorgen. Allerdings fruchtete der Wechsel nicht, im Gegenteil, der VfL ging in der 53. Minute in Führung. Ein Befreiungsschlag der SCP-Abwehr landete bei Schuon auf der rechten Außenbahn. Der Verteidiger brachte mit einem schönen Pass Thomik in Position, der aus 14 Metern mit einem Rechtsschuss ins linke Eck Paderborns Keeper Kurse keine Chance ließ.
Das Dotchev-Team zeigte nach dem Rückstand Wirkung, Osnabrück war in der Folgezeit das überlegene Team. Und in der 63. Minute legten die Niedersachsen nach. Nach Foul von Pisot an Manno zirkelte Aziz einen Freistoß aus halblinker Position in den Strafraum, wo Reichenberger den Ball irgendwie mit dem Körper über die Linie drückte. Es war die allererste Aktion des VfL-Torjägers, der bereits seinen 14. Saisontreffer erzielte.
Die Partie war damit entschieden. Zwar schickte Dotchev mit René Müller für Krupnikovic einen weiteren Stürmer auf den Platz, doch eine Wende konnte der SCP der Partie nicht mehr geben. Immerhin gelang dem Kapitän in der 86. Minute noch der 1:3-Ehrentreffer, nachdem zuvor Cichon einen von Kruse am eingewechselten Hennings verursachten Foulelfmeter zum verwandelte (80.).
Der VfL Osnabrück feierte im elften Versuch den ersten Auswärtssieg in der laufenden Saison. Paderborn konnte den Aufwärtstrend nach dem Sieg über Freiburg nicht bestätigen und schwebt nach einem völlig missratenen Auftritt im zweiten Durchgang weiter in höchster Abstiegsgefahr.
Der SCP tritt am kommenden Sonntag zum Kellerduell bei Erzgebirge Aue an, Osnabrück empfängt zeitgleich Spitzenreiter Borussia M'gladbach.