Lange die Nase vorne: Aachen verspielte ein 2:0 gegen Hoffenheim. dpa
Aachens Coach Guido Buchwald nahm nach dem 2:2 in Osnabrück keine Veränderung vor und vertraute der selben Mannschaft wie am letzten Spieltag. Auf der gegnerischen Seite stellte Trainer Ralf Rangnick seine Anfangsformation im Vergleich zum 1:0 gegen Kaiserslautern auf zwei Positionen um. Ibisevic spielte anstelle von Carlos Eduardo. Außerdem wurde der verletzte Jaissle (Knieluxation) durch Nilsson ersetzt.
Die Partie am Tivoli begann recht ausgeglichen. Beide Teams neutralisierten sich im Mittelfeld, wobei die Gäste den sichereren Eindruck in der Ballbeherrschung machten. Doch nach knapp zehn Minuten gewann die Begegnung an Fahrt. Schnell versuchten beide Mannschaften, das Mittelfeld zu überbrücken und zügig auf das gegnerische Tor zu spielen. Besonders die Truppe von Ralf Rangnick attackierte die Aachener früh im Spielaufbau, was jedoch Lücken in der eigenen Defensive bot.
Aber auch die Buchwald-Elf ließ sich nicht lumpen. Lange Bälle in die Spitze sorgten immer wieder für Unruhe in der Hoffenheimer Defensive. Zwar hatte die Partie in den ersten 20 Minuten nicht sehr viele Torszenen zu bieten, dennoch lebte das Duell der Tabellennachbarn von seinen schnellen Kombinationen und intensiven Zweikämpfen, welche sich meistens in einem angemessenen Rahmen befanden.
Der 11. Spieltag
Schiedsrichter Henschel sah sich dann auch mit einer kniffligen Entscheidung konfrontiert: Nach einem Zweikampf mit Reghecampf ging der ehemalige Aachener Ibisevic im Strafraum zu Boden. Der Unparteiische ließ jedoch weiterspielen. Eine haarige Angelegenheit (28.). Die Alemannia wirkte aber nicht geschockt und hatte gleich die beste Chance der ersten 45 Minuten. Nach einem schönen Pass von Nemeth kam Kolev 16 Meter vor dem Tor an das Leder. Schlussmann Haas und Verteidiger Janker konnten das Leder jedoch knapp am Pfosten vorbeilenken (33.).
Aachen erhöhte vor dem Seitenwechsel nochmals die Schlagzahl und kam prompt zur Führung: Nach einem Fiel-Freistoß von rechts schraubte sich das Geburtstagskind Stehle im Strafraum hoch und bugsierte das Leder aus kurzer Distanz mit dem Kopf über die Linie (40.). Hoffenheim wirkte in der Folge geschockt und konnte sich bei den Hausherren, insbesondere bei Kolev, für deren Abschlussschwäche bedanken, dass man zur Pause nicht mit zwei oder drei Toren im Hintertreffen lag.
Nicht ganz unschuldig beim Gegentreffer: Hoffenheims Keeper Haas (l.). dpa
Die Buchwald-Elf legte einen Blitzstart in die zweiten 45 Minuten hin: Lehmann hämmerte einen Freistoß aus halblinker Position mit rechts an der Mauer vorbei ins rechte untere Eck. Schlussmann Haas sah nicht gut dabei aus, da der stramme Schuss im Torwarteck einschlug (48.). Die Gastgeber nahmen das Zepter endgültig in die Hand. Nach seinem sehenswerten Freistoßtreffer vergab Lehmann unbedrängt aus zehn Metern (52.). Die Truppe von Ralf Rangnick war nach dem 2:0 völlig von der Rolle und ließ den Gastgeber nach Belieben agieren.
Mit der Einwechslung von Carlos Eduardo kam wieder mehr Stabilität und Gefahr ins Spiel der Gäste, die nun wieder zu guten Torchancen kamen. Aachen zog sich jedoch weit in die eigene Hälfte zurück, ließ den Aufsteiger kommen und spielte dann überfallartig nach vorne.
Die Gäste wurden für ihre Mühe belohnt: Lagerblom kam gegen den ebenfalls erst eingewechselten Paljic einen Schritt zu spät und holte den Hoffenheimer im Strafraum von den Beinen. Copado verwandelte den fälligen Foulelfmeter souverän (74.). In der Folge drängten die Gäste auf den durchaus verdienten Ausgleich, jedoch vergab man zahlreiche hochkarätige Tormöglichkeiten.
Der Aufsteiger ließ nicht locker und kam tatsächlich noch zum 2:2. Der eingewechselte Paljic ließ die komplette Aachener Defensive wie Anfänger stehen und schob aus zehn Metern halblinker Position zum Ausgleich ein, der auf Grund der spielerischen Klasse der Gäste am Ende vollkommen verdient war (86.).
Beide Mannschaften müssen am Dienstag im DFB-Pokal antreten. Dabei empfängt Aachen den Bundesligisten VfL Bochum und 1899 Hoffenheim spielt im eigenen Stadion gegen Greuther Fürth. Am darauf folgenden Freitag steht wieder der Liga-Alltag an. Hoffenheim empfängt den FC St. Pauli und Alemannia Aachen muss in Aue antreten.