Verbissene Zweikämpfe: Fürths Charles Takyi gegen den Rostocker Mario Fillinger. picture-alliance
Rostocks Coach Frank Pagelsdorf ließ die selbe Startelf auflaufen, die bei der Nullnummer in Frankfurt anfing.
Der Fürther Trainer Benno Möhlmann indes stellte seine Anfangsformation nach dem 1:1-Remis gegen Aachen auf drei Positionen um: In der Abwehrzentrale musste Mauersberger für Karaslavov weichen, im Mittelfeld rotierte Haas raus, es kam Wörle, der auf der Sechserposition für Burkhardt spielte. Im Sturm stand Cidimar gar nicht erst im Kader, dafür brachte Möhlmann Nehrig - der gelernte Stürmer spielte allerdings auf der rechten Bahn, und Takyi agierte in vorderster Front neben Allagui.
Das Spiel dauerte genau 43 Sekunden, da klingelte es bereits im Kasten der Franken. Oczipka hatte die herausrückende SpVgg-Abwehr mit einem feinen Zuspiel ausgehebelt und so konnte Bartels alleine auf SpVgg-Keeper Loboué zulaufen. Aus 14 Metern ließ er dem Schlussmann keine Chance und schob das Leder flach ins lange Eck.
An eine Wiederholung der Tor-Gala a la Koblenz war aber nicht zu denken. Die Fürther übernahmen sofort das Kommando und spielten zügig nach vorne. Im Mittelfeld agierte vor allem Ilicevic mit dem meisten Zug Richtung Rostocker Tor, doch fehlte den Franken zumeist die Genauigkeit beim letzten Pass. Als sie dieses Manko abstellten, brannte es mehrfach lichterloh im Strafraum des FC Hansa. Die größten Chancen hatte Allagui, der erst alleine vor Keeper Hahnel zu unplatziert abschloss (16.) und in einer anderen Situation zu zögerlich agierte (36.). Zuvor prüfte Burkhardt den Rostocker Schlussmann mit einem satten Flachschuss (21.), und Ilicevic versuchte es mit einer Art Heber anstatt sauber abzuziehen (35.). Zudem prallte der Ball nach einem Takyi-Eckball nach Wörles Volleyabnahme nur an die Latte (22.).
Und Rostock? Die Pagelsdorf-Elf agierte im Vorwärtsgang viel zu behäbig. Die einzige gefährliche Aktion im ersten Abschnitt nach dem Führungstor verbuchte erneut Bartels, als er nach einer Schindler-Flanke beim Flugkopfball nicht ganz hinter die Kugel kam (28.). Wie unzufrieden Trainer Pagelsdorf mit den Offensivbemühungen seiner Mannschaft war, dokumentierte er in der 23. Minute, als er seinen Stürmer Kern vom Feld nahm. Für ihn kam Dorn, doch bis zum Halbzeitpfiff blieb der FC Hansa im Spiel nach vorne richtig blass.
Der 10. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel blieb Fürth zunächst überlegen, doch die erste Großchance verzeichnete der FC Hansa. Schindler hatte sich auf rechts gut durchgesetzt und flankte millimetergenau auf Dorn, doch der eingewechselte Stürmer köpfte völlig freistehend aus fünf Metern in die fangbereiten Arme von SpVgg-Keeper Loboué (54.). Auf der Gegenseite scheiterte Top-Torjäger Allagui mit einem Schüsschen aus 13 Metern - der Tunesier stand dank Takyis feinem Zuspiel ganz alleine vor Keeper Hahnel, doch dem neunfachen Torschützen wollte am Dienstagabend nichts gelingen.
Gerade als die Rostocker mit einer Doppelchance (66.) durch Dorn und Schindler die mögliche Vorentscheidung verpassten, schlugen die Fürther zweimal eiskalt zu. Erst setzte sich Takyi energisch gegen Orestes durch und vollstreckte aus 14 Metern sicher (72.). Zuvor hatte ihn Allagui mit einem schönen Hackenzuspiel ins Szene gesetzt. Dann ging Ilicevic, der im zweiten Abschnitt abtauchte, ins Dribbling und nahm das lange Bein von Lense im Strafraum dankend an. Der Kroate stürzte drüber, Schiedsrichter Metzen pfiff berechtigterweise Elfmeter, und Nehrig verwandelte sicher (75.).
Die Partie war gedreht und das nicht unverdient. Zwar drückten die Rostocker in der Schlussphase noch gewaltig auf den Ausgleich, doch kam diese Reaktion der Pagelsdorf-Elf zu spät. Fürth verteidigte mit etwas Glück den knappen Vorsprung und meldet sich im oberen Drittel zurück.
Rostock tritt am Sonntag in Oberhausen an, Fürth empfängt am Freitag den SV Wehen Wiesbaden.