St. Paulis Trainer Holger Stanislawski sah nach dem imponierenden 5:0-Auswärtserfolg bei Alemannia Aachen keinen Grund seine Startelf umzustellen. Duisburgs Coach Peter Neururer handelte auf die gleiche Weise und beließ es bei der Elf, die gegen Energie Cottbus ein 2:2-Unentschieden erreicht hatte. Damit liefen die Zebras zum dritten Mal in Folge mit der gleichen Anfangsformation auf.
Freude am Millerntor: Spieler des FC St. Pauli bejubeln ein Tor. picture-alliance
Beide Mannschaften begannen engagiert und mit hohem Tempo. Man hielt sich nicht lange im Mittelfeld auf und suchte rasch den Abschluss, folglich entwickelte sich ein munteres und unterhaltsames Duell. St. Pauli zeigte allerdings mehr Struktur im eigenen Angriffsspiel und kam daher zu klareren Chancen, ließ die nötige Kaltschnäuzigkeit allerdings vermissen. Takyi wurde geblockt (2.), Thorandts Kopfball klärte Veigneau auf der Linie (3.), und Boll schoss links vorbei (10.). Eine Minute später kam Duisburgs Kapitän Schlicke den Hanseaten zu Hilfe: Naki zog in den Strafraum, Schlicke kam angerauscht und fällte den 20-Jährigen. Schiedsrichter Deniz Aytekin gab Strafstoß, den Bruns sicher verwandelte (13.).
Der 3. Spieltag
St. Pauli war zielstrebiger, die Zebras effektiver! Gleich beim ersten gelungenen Angriff zappelte der Ball im Netz: Kouemaha passte auf die rechte Außenbahn zu Tiffert, der ein Stück nach vorne lief und dann butterweich in den Fünfer flankte. Dort stand mittlerweile der Kameruner, der schließlich mit viel Übersicht in den rechten Winkel köpfte (16.). Die Paulianer steckten jedoch nicht auf und suchten die erneute Führung, doch Ebbers schoss links vorbei (22.). Takyi machte es hingegen besser: Nach Zuspiel von Bruns fasste sich der Ex-Fürther ein Herz und wuchtete den Ball aus 19 Metern sehenswert ins rechte Eck (27.). Beim Torjubel zog er sich aber das Trikot über den Kopf und wurde deshalb verwarnt.
Die Hamburger waren nun klar am Drücker, verpassten es aber nachzulegen. Dies lag vor allem an MSV-Schlussmann Starke, der zunächst zweimal gegen Ebbers parierte (31., 32) und nur Sekunden später einen Schlenzer von Bruns entschärfte. Vier Minuten danach ließ sich Takyi zu einer Dummheit hinreißen: Nach einem Gerangel mit Bodzek sahen beide Akteure die Gelbe Karte, für Takyi war's die zweite und er musste vorzeitig runter. Die Begegnung wurde nun wieder ausgeglichener, da sich mehr Räume ergaben. Doch weder Wagner (38.) noch Naki auf der Gegenseite (40.) konnten am Pausenstand etwas ändern.
Standfest: St. Paulis Boll (li.) im Zweikampf mit Kouemaha. picture-alliance
Duisburgs Trainer Peter Neururer wollte aus der eigenen Überzahl Kapital schlagen und brachte zur Pause mit Caiuby für Tararache einen dritten Stürmer in die Begegnung. St. Pauli stand aber geschickt und ließ die Gäste kaum zur Entfaltung kommen. Über Konter strahlten die Hamburger zudem weiterhin Torgefahr aus. So hatte Naki die Vorentscheidung auf dem Fuß, aber der 20-jährige zögerte bei einer Eins-gegen-Eins-Situation gegen Starke viel zu lange und vertändelte schließlich (56.). Fast im Gegenzug zog Caiuby mit einem Kopfball aus kurzer Distanz gegen St. Paulis Schlussmann Hain den Kürzeren (58.). Bei der nachfolgenden Ecke war's dann passiert! Die Gastgeber bekamen das Leder nicht aus dem Gefahrenbereich, so dass Caiuby per Fallrückzieher ziemlich spektakulär, aber ungewollt zu Wagner in den Fünfer weiter leitete - 2:2 (59.).
Bei St. Pauli ließen die Kräfte merklich nach, was den Zebras zugute kam. Der MSV war mittlerweile klar spielbestimmend, konnte sich aber nicht entscheidend durchsetzen. Die dicht gestaffelten Hamburger machten die Räume sehr eng und zogen mit ihrer leidenschaftlichen Spielweise den Zebras den Zahn.
Der FC St. Pauli ist bereits am nächsten Freitag zu Gast in Karlsruhe. Die Duisburger haben dagegen ein paar Tage mehr zur Regeneration, ehe am Montagabend Aufsteiger Fortuna Düsseldorf zu Besuch kommt.