Münchens Holebas setzt sich hier wuchtig gegen zwei Rostocker durch. picture-alliance
Der TSV 1860 München trat nach dem 2:2-Remis bei der TuS Koblenz gegen Hansa wieder mit Kapitän Lauth an, der sich von einem Knieödem erholt hatte. Trainer Ewald Lienen beließ dafür Rösler draußen. Rostocks Coach Andreas Zachhuber änderte sein Team nach dem 1:1 gegen Arminia Bielefeld auf zwei Positionen. Retov und Schied rutschten aus der Startelf, Jänicke und Bartels nahmen die freien Plätze ein.
1860 und Rostock starteten vorsichtig in die Partie und legten sichtlich Wert auf eine stabile Defensive. Die Folge: In den Strafräumen beider Teams tat sich über weite Strecken der ersten Halbzeit herzlich wenig, erste zaghafte Angriffsversuche der Kontrahenten wurden meist sogleich resolut beendet. Einzig ein Bartels-Kopfball, der haarscharf am Münchner Gehäuse vorbeistrich sorgte für Torgefahr – es sollte für lange Zeit die einzige nennenswerte Torchance bleiben (9.).
Die Löwen ließen sich mit zunehmender Spielzeit immer weiter zurückfallen und setzten vermehrt auf Konterspiel. Hansa erfreute sich nun einem Plus an Ballbesitz, wusste dies aber ebenso wenig konstruktiv zu nutzen, wie die Hausherren, die ebenfalls mit Ideen im Spielaufbau geizten.
Dass es dennoch für die knappe 1:0-Halbzeitführung der Lienen-Elf genügen sollte, war dem Zufall geschuldet. Über Bülow und Aigner versprang ein weiter Ball direkt in den Lauf von Kapitän Lauth, der dann freilich sehenswert mit links flach verwandelte (34.). Hansa hätte durch Bartels Sekunden vor der Pause noch ausgleichen müssen, doch alleine vor 1860-Keeper Kiraly verließen Bartels bei einer weiteren Großchance die Nerven (45.).
Der zweite Durchgang begann verheißungsvoller. Hansa hatte sich mehr vorgenommen und spielte aggresiver, mutiger. Jänicke hatte gleich zweifach eine Möglichkeit (47., 49.), Retov, mittlerweile im Spiel, probierte es aus der Distanz (52.).
Doch die Hausherren wehrten sich und hielten dagegen, und das erfolgreich! Pappas stürmte nach einem tollen Ballgewinn in den Gäste-Strafraum, legte quer in die Mitte, wo Schöneberg unglücklich in die eigenen Maschen verlängerte (62.).
Rostock brachte mit Kern für Schlitte (69.) den letzten verbliebenen Offensiv-Joker, doch ein Erfolgserlebnis blieb den Norddeutschen weiter verwehrt. Dahlén (69.) aus 16 Metern und Retov mit einem listigen Kopfball (74.) vergaben, dann hatten wieder die Hausherren das Wort. Mlapa behauptete den Ball in Strafraumnähe, spielte wunderbar Holebas frei, der dann das Auge für Aigner hatte - 3:0 zwölf Minuten vor dem Ende, die Partie war entschieden.
Hansa hatte nun nichts mehr zuzusetzen, sehnte den Schlusspfiff herbei, während die Löwen unter dem lautstarken Jubel ihrer Anhänger noch einige Möglichkeiten ausließen, das Ergebnis etwas höher zu schrauben. Doch auch so durften die Münchner das nunmehr siebte Spiel in Folge ohne Niederlage feiern und kletterten in der Tabelle zumindest vorläufig bis auf Platz acht.
1860 trifft am Sonntag in einer Woche in einem Auswärtsspiel auf den Karlsruher SC. Rostock empfängt tags zuvor Union Berlin.