Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz musste nach der 2:4-Niederlage in Düsseldorf die gesperrten Roger und Rangelov ersetzen, für die er Ziebig und Fenin brachte. Des Weiteren durfte Kronaveter für Ludwig ran.
Sein Gegenüber Andre Schubert stellte im Vergleich zur 2:3-Heimniederlage gegen Aue zweimal um: Einmal zwangsläufig - Gunesch kam für Sobiech (Außenbandriss im Sprunggelenk) zum Zug, und Daube rückte für Bruns ins Team.
Bei strahlendem Sonnenschein und nahezu 30 Grad legte Cottbus in der Anfangsphase gegen tief stehende Gäste den Vorwärtsgang ein. St. Pauli stand kompakt, oftmals führte der Weg an den gegnerischen Strafraum für die Lausitzer nur über den weiten Pass in die Spitze, wo Fenin einen schweren Stand hatte. Umgekehrt blieb die Schubert-Elf beim Versuch des schnellen Umschaltens gegen aufmerksame Cottbuser zunächst früh hängen - Chancen waren in der Anfangsviertelstunde Fehlanzeige.
Die Führung der Gäste kam so wie aus dem Nichts und war mangelnder Zuordnung der Hausherren geschuldet: Nach einer Daube-Ecke von links stimmte im Cottbuser Fünfmeterraum gar nichts. Erst kam Gunesch am zweiten Pfosten freistehend zum Kopfball-Aufsetzer, den der ebenfalls ungedeckte Schachten drei Meter vor dem Tor locker ins Netz nickte (17.).
Kronaveter hätte aus der Ferne fast postwendend für die Antwort gesorgt (18.), ansonsten aber tat sich die Wollitz-Elf schwer, Möglichkeiten zu kreieren. Die Kiez-Kicker verschoben sich gut, Energie verfing sich immer wieder im dichten Abwehrnetz. Lediglich Kronaveter, wieder aus der Distanz, prüfte Gäste-Keeper Tschauner vor Ablauf der ersten 30 Minuten (27.).
St. Pauli fand offensiv kaum statt, die Hausherren blieben klar am Drücker. Der Ausgleich wäre auf Grund der Spielanteile verdient gewesen, doch Fenin fehlten nach Koproduktion mit Bittencourt bei seinem Abschluss aus neun Metern Zentimeter zum Torerfolg (31.) und Banovics direkter Freistoß aus 28 Metern flog in die fangbereiten Arme von Tschauner (41.).
Cottbus mühte sich, die Effektivität der Hamburger aber sorgte noch vor dem Wechsel für den zweiten Nackenschlag: Bei einem Konter von St. Pauli nahm Bartels halblinks Kruse mit, der in den Strafraum eindrang und das Leder per Linksschuss trocken aus zehn Metern in den linken Winkel hämmerte (43.).
Der 10. Spieltag
Nach Wiederanpfiff kehrten die Gäste mit Bruns für Schindler auf den Platz zurück. Personell unverändert blieben zunächst die Gastgeber, die sofort wieder auf die Tube drückten. Fenin scheiterte zweimal im Strafraum am Abwehrblock von Gegenpart Thorandt (49., 53.), Bruns ging es auf der Gegenseite für die nach wie vor kompakt verteidigenden St. Paulianer gegen Hünemeier nicht besser (58.).
Die Gäste verstanden es in der Folge, Ungenauigkeiten der nach wie vor sehr bemühten Lausitzer bei vereinzelten Kontern zu Nadelstichen zu nutzen. Gegen Schachtens Knaller aus 22 Metern verhinderte nur Kirschbaums Glanzparade einen höheren Rückstand (62.).
Auch Wollitz' Doppelwechsel - mit Ludwig und Reimerink kamen frische Kräfte (66.) - verpuffte. Tschauner entschärfte Schorchs gefährlichen Distanzschuss (75.), nur eine Minute später machten die Kiez-Kicker auf der Gegenseite vor, wie man eine Abwehr aushebelt: Bartels flankte von links an den Sechzehnmeterraum zurück zu Boll, nach dessen Kopfballvorlage Ebbers aus der Drehung aus elf Metern einschoss - 0:3.
Der FCE verkürzte zwar noch - nach Reimerinks Flanke vom rechten Strafraumeck traf Ludwig per Hechtkopfball (81.) -, die Niederlage Energies konnte dies aber nicht mehr abwenden. Denn wieder Ebbers nutzte einen weiteren Deckungsfehler der Cottbuser Abwehr nach Bruns-Ecke im Fünfer per Kopf zu seinem zweiten Treffer (86.).
Die Wollitz-Elf taucht im Mittelfeld ab, während St. Pauli ganz oben dabei bleibt.
Nach der Länderspielpause tritt Cottbus sonntags (13.30 Uhr) beim FSV Frankfurt an, St. Pauli empfängt im Montagabendspiel (20.15 Uhr) Fortuna Düsseldorf.