St. Paulis Trainer Andre Schubert musste auf sieben verletzte Stammspieler verzichten und stellte seine Startformation im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg in Bochum auf zwei Positionen um: Kalla und Neuzugang Schindler ersetzten die verletzten Schachten und Takyi.
Duisburgs Coach Milan Sasic nahm nach dem 0:0 gegen Hansa Rostock zwei Korrekturen vor: Domovchiyski und der wieder genesene Jula ersetzten Berberovic und Brosinski.
"Möglichst schnell die Kontrolle gewinnen", hatte Schubert als Marschroute für die Partie ausgegeben, und seine Jungs nahmen sofort das Heft in die Hand. In der Offensive wurde immer wieder Schindler gesucht, der auch mehrmals (3., 13., 22.) zum Abschluss kam, jedoch zu ungenau zielte. Die Gäste standen dagegen tief und setzten immer wieder Nadelstiche durch Konter. Die größe Chance hatte Gjasula, als er der Ball aus 25 Metern an die Latte donnerte (16.).
Nach einem perfekt vorgetragenen Konter über Kruse wurde erneut Schindler freigespielt, der am rechten 16-er-Eck genau Maß nahm und zum 1:0 traf (33.). Nur fünf Minuten später schlugen die Gäste zurück: Nach einem Wolze-Freistoß köpfte Bollmann Thorandt an, sodass der Ball direkt vor Bajics Füße kullerte. Der Innenverteidiger ließ sich diese Chance nicht nehmen und glich aus (38.).
Bartels trifft in der letzten Sekunde
Der 5. Spieltag
In der zweiten Hälfte zog St. Pauli das Tempo wieder an und setzte Duisburg unter Druck. Die Gastgeber schafften es aber nicht, am überragenden Fromlowitz vorbei zu kommen. Die Gelb-Rote Karte für Pliatsikas (69.) sorgte für den absoluten Bruch im Spiel der Zebras.
In der Folge drängten die Hamburger noch stärker auf den Führungstreffer. Der MSV zog sich mit zehn Mann komplett zurück. Diese Taktik wäre fast noch aufgegangen, nicht zuletzt dank Schlussmann Fromlowitz, der in der Nachspielzeit erst den Schuss von Bartels per Fußabwehr parierte und dann auch noch den Nachschuss von Hennings per Fallrückzieher von der Linie kratzte (90+2).
Nur Sekunden später machte es Bartels besser: Der eingewechselte Daube brach auf dem rechten Flügel durch und legte nach innen, wo Bartels angerutscht kam und den Ball im Tor versenkte (90+3.). "Das ist bitter", gestand ein enttäuschter Fromlowitz nach dem Spiel.
St. Pauli hat am Sonntag (13.30 Uhr) die Chance, die Tabellenführung zu verteidigen. Dann sind die Hamburger bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig zu Gast. Schon am Freitag (18 Uhr) spielt der MSV Duisburg ebenfalls gegen einen Liga-Neuling und muss zu Hause gegen Dynamo Dresden antreten.
Die Entscheidung in letzter Sekunde: Fin Bartels (li.) trifft und dreht zum Torjubel ab. getty images