Paderborns Trainer Roger Schmidt tauschte im Vergleich zum 0:0 in Braunschweig einmal Personal aus und schickte Strohdiek für Demme auf den Rasen.
Löwen-Coach Reiner Maurer stellte seine Anfangself nach dem enttäuschenden 0:1 gegen Rostock gleich viermal um: Für Aygün, Schindler (beide Gelbsperre), Buck und Aigner durften Bülow, Feick, Stahl und Nicu ran.
Nach kurzer Anlaufzeit erspielte sich Paderborn zunächst ein deutliches Übergewicht. Trotz vielversprechender Ansätze gelang es gegen eine oft unsortierte Löwen-Abwehr aber nicht, sich zwingende Möglichkeiten herauszuarbeiten.
Während der SCP sich durchs Mittelfeld zu kombinieren suchte, überbrückte 1860 den Weg zum gegnerischen Strafraum oft mit weiten Pässen - vorerst ohne einen Abnehmer zu finden. Erst Vollands Dribbling initiierte den ersten nennenswerten Angriff der Gäste, doch Nicus Querpass blieb bei Alushi hängen (18.). Hängen blieb auch Brückner - in guter Position bremste Rukavina den Flügelflitzer im Strafraum gerade noch aus (21.).
Mitte des ersten Durchgangs hatten die Ostwestfalen immer noch optische Vorteile, mussten aber den Rückstand schlucken: Volland spitzelte das Leder zu Lauth, der rechts Bertels enteilte. Die butterweiche Flanke des Kapitäns nahm Rakic am zweiten Pfosten volley und knallte aus sieben Metern ins linke untere Eck (27.).
Die Schmidt-Elf suchte bis zum Kabinengang vergeblich nach einer Antwort. Zu sehr ging es durchs Zentrum, und in dem stand 1860 mit Vallori und Bülow sicher. Die Münchner verlegten sich aufs Kontern - Kruse hielt seine Elf bei Vollands Linksschuss nach einem Konter im Spiel (40.).
Der 29. Spieltag
Ohne personellen Tausch starteten die Teams in den zweiten Durchgang. Die Ostwestfalen schalteten gegen abwartende Löwen den Vorwärtsgang ein. Wemmer (49.), Brandy (56.) und Meha (58.) näherten sich dem Torerfolg zwar an, die ganz große Gelegenheit wussten sich die Hausherren aber nicht herauszuspielen, weil die Maurer-Schützlinge nach wie vor kompakt standen.
Schmidt erhoffte sich mit Taylor für Brandy mehr Durchschlagskraft im Angriff (64.). Eine kluge Entscheidung, wie sich wenig später herausstellte: Nach einem Abwehrfehler versuchte sich der eingewechselte US-Amerikaner an der Strafraumgrenze gegen Bülow durchzusetzen. Der Münchner hielt den Angreifer fest - Elfmeter und Rot! Proschwitz verwandelte sicher zum Ausgleich (66.).
Wer gedacht hätte, die Partie würde sich nun drehen, wurde kurz danach eines Besseren belehrt: Bierofka spielte im Mittelfeld quer auf Volland. Der Youngster lief noch ein paar Schritte, zog aus 25 Metern ab und traf unhaltbar für Kruse hoch ins linke Eck (71.).
Schmidt brachte Krösche und Mohr für Meha und Brückner (74.), Alushi rückte aus dem Abwehrzentrum ins Mittelfeld. Dies sollte sich auszahlen: Nach Rukavinas vergeblichem Befreiungsversuch prallte der Ball von Rupps Brust zu Alushi, der mit links aus 14 Metern abzog und von halbrechts ins lange Eck einnetzte (85.).
In den Schlussminuten wurde es turbulent. Beide hatten den Sieg vor Augen, doch weder Wemmer (88.) noch Kara (90.+4) und auf der anderen Seite Nicu (88.) gelang der entscheidende Treffer.
Paderborn blieb damit zum fünften Mal in Serie ohne dreifachen Punktgewinn und tritt auf der Stelle, bleibt aber im Aufstiegsrennen dennoch dabei, während die Löwen die wohl letzte Chance auf Platz drei verpassten.
Der nächste Spieltag findet unter der Woche statt. Dabei gastiert Paderborn am Mittwoch (17.30 Uhr) in Aue, während 1860 zeitgleich Besuch aus Duisburg empfängt.