Aalens Trainer Ralph Hasenhüttl veränderte seine Startformation nach dem 1:6-Debakel beim FSV Frankfurt auf vier Positionen. Gesperrt fehlte das Innenverteidiger-Duo Mössmer (Rot) / Kister (5. Gelbe), Klauß und Haller blieb jeweils nur der Platz auf der Bank. Dafür starteten Hübner, Junglas, Dausch und Bergheim. Bei Sandhausen gab es im Vergleich zum 0:1 gegen 1860 München ebenfalls vier Wechsel. SVS-Coach Hans-Jürgen Boysen musste kurzfristig auf Torwart Ischdonat (Trauerfall in der Familie) verzichten und stellte stattdessen Langer zwischen die Pfosten. Außerdem spielten Schulz, Kandziora und Klotz für Pischorn (verletzt), Ulm und Adler.
Das Duell zweier Aufsteiger erlebte eine ruhige Auftaktphase. Beide Mannschaften legten ihre Prämisse auf die Defensive und standen sehr kompakt. Sandhausen war zwar das bemühtere Team, konnte außer mehr Ballbesitz aber keinen Vorteil daraus ziehen. Dementsprechend wenig Gefahr entstand vor beiden Strafräumen, Fejzic und Langer blieben weitestgehend beschäftigungslos.
Der 26. Spieltag
Es blieb auch Mitte des ersten Durchgangs das erwartete Geduldsspiel, welches zudem mit vielen kleinen Foulspielen gespickt war. Zumeist waren es die Sandhäuser, die zu spät in die Zweikämpfe kamen und Aalen so teils gute Freistöße ermöglichten. Die Hausherren ließen diese Gelegenheiten allerdings ungenutzt, kamen dafür aber aus dem Spiel heraus wenig später zum Erfolg. Nach Dauschs Lattentreffer blieb die Hasenhüttl-Elf am Drücker und profitierte von einem individuellen Fehler von Schulz, der Lechleiters Führungstreffer ungewollt vorbereitete (30.).
Sandhausen verpasste dann in der direkten Folge eine schnelle Antwort, auch weil Löning nach 36 Minuten aus kurzer Distanz über Fejzics Kasten drüberköpfte und der VfR-Schlussmann drei Zeigerumdrehungen später, bei Fießers Distanzversuch, rechtzeitig ins rechte Torwarteck abtauchte. Folglich blieb es bei der 1:0-Pausenführung für die Heimmannschaft.
Mit neuem Personal (Busch für Kandziora, Mäkelä für Danneberg) wollte SVS-Coach Boysen für frischen Wind und die Wende im Spiel sorgen. Das klappte zunächst allerdings nicht. Sandhausen fehlte es an der zündenden Idee. Stattdessen begann Aalen die Kontrolle an sich zu reißen: Erst verzog Lechleiter von der Strafraumgrenze (53.), dann rettete Schauerte auf der Torlinie nach einem Kopfball von Junglas (55.). Von den Gästen war bis auf einen harmlosen Fießer-Schuss nichts zu sehen (62.).
Wie aus dem Nichts viel dann der Ausgleichstreffer. Aalen hatte seine Offensivbemühungen eingestellt und wurde dafür knapp 20 Minuten vor dem Ende bestraft. Löning bewies Zweikampfstärke, leitete weiter auf Mäkelä und dieser bereitete von der Grundlinie aus für Wooten vor, der freistehend am langen Pfosten nur noch einschieben musste (69.).
Alles deutete auf ein 1:1-Unentschieden hin, da beiden Mannschaften nicht mehr viel in der Offensive einfiel. Doch Sandhausen ging urplötzlich in Führung. Löning legte mit der Brust ab auf Mäkelä, der aus 15 Metern zum 2:1 einnetzte. Sandhausens Siegtreffer? Nein, denn die Gastgeber hatten in einer turbulenten Schlussphase noch einen Lucky Punch in petto. In der 90. Minute drosch Leandro die Kugel verzweifelt nach vorne. Vom Rücken Lechleiters flog der Ball dann vor die Füße des eingewechselten Abe, der trocken zum 2:2-Endstand traf.
Der VfR gastiert nach der Länderspielpause am Gründonnerstag (28. März) um 18 Uhr in Cottbus, Sandhausen empfängt am darauf folgenden Ostersonntag (13.30 Uhr) Kaiserslautern.