Aalen und Bochum hielten sich mit Neuzugängen in der Winterpause zurück und präsentierten jeweils nur eine Verstärkung: Der VfR holte Mittelfeldspieler Takuma Abe von Tokyo Verdy aus der zweiten japanischen Liga, der VfL angelte sich Michael Lumb von Zenit St. Petersburg. Beide nahmen aber zunächst auf der Bank Platz.
Auf dem tiefen Rasen taten sich beide Teams ein wenig schwer. Bochum versuchte dennoch, mit schnellen, kurzen Pässen nach vorne zu kombinieren, und näherte sich durch dieses freche Auftreten dem Strafraum an. Die ersten klaren Torchancen verbuchten aber die Hausherren: Nach einem weiten Abschlag von VfR-Keeper Fejzic waren sich Sinkiewicz, Maltritz sowie Torwart Luthe uneins. So kam Cidimar plötzlich aus kurzer Distanz zum Schuss, scheiterte aber an Luthe (6.). Auch die zweite Aalener Möglichkeit entstand unter fleißiger Mithilfe der Gäste: Maltritz lenkte eine Lechleiter-Flanke nur knapp über die eigene Latte (8.).
Joker Iashvili kommt früh zum Einsatz und sticht sofort
Spielerische Höhepunkte blieben auf dem schwierigen Geläuf auf der Ostalb weiter aus. Stattdessen bekämpften und neutralisierten sich beide Mannschaften im Mittelfeld. Nachdem Ortega mit Verdacht auf eine Oberschenkelzerrung schon früh ausgewechselt werden musste (23.), brachte Joker Iashvili sofort frischen Wind in die Partie: Nach einer Chaftar-Flanke von links klärte die Aalener Hintermannschaft nur an die Strafraumgrenze, wo Iashvili abzog. Rzatkowski stand in der Schussbahn und lenkte den Ball mit der linken Ferse zum 1:0 ins rechte untere Eck (25.).
Bochum zog sich nun zurück und baute ein Bollwerk rund um den Strafraum auf. Die Hausherren fanden kein Durchkommen und bissen sich die Zähne am Defensivverbund der Gäste aus. Einzig Lechleiter hatte trotz der Umstellung auf ein 4-4-2-System die Chance auf den Ausgleich auf dem Fuß. Nach einem Zucker-Pass von Leandro tauchte er frei vor Luthe auf, doch der Torwart war einen Wimpernschlag eher am Ball und klärte (40.).
Cidimar schlägt blitzschnell zu, Goretzka aber auch
Der 20. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel legte Aalen los wie die Feuerwehr: Bochum schien gedanklich noch in der Kabine, da schickte Leandro Lechleiter einmal mehr auf die Reise. Der Angreifer zielte frei vor Luthe aber zentral auf den Schlussmann (46.). Bei der folgende Ecke zirkelte Valentini die Kugel nach innen, wo Innenverteidiger Barth Handspiel-verdächtig zu Cidimar weiterleitete. Der Stürmer stand völlig blank und schoss aus acht Metern zum Ausgleich ein (47.).
Nun nahm das Spiel merklich an Fahrt auf. Der VfL schaltete sofort von Abwehr- in Angriffsmodus und legte nach: Freier flankte von rechts, im Rückraum kam Goretzka angerauscht und köpfte aus etwa zehn Metern zum 2:1 für Bochum ein (51.).
Auch Hasenhüttls Joker sticht
Mit fortschreitender Spieldauer flachte die Begegnung wieder ab. Aalen war zwar bemüht, doch es fehlte an Impulsen und kreativen Momenten. Hasenhüttl reagierte und schickte Junglas aufs Feld (71.). Keine Minute später stand es 2:2: Der Joker feuerte eine Mischung aus Flanke und Torschuss ab. Luthe wischte den Ball noch mit der Hand nach rechts, wo aber Lechleiter frei stand und nach einem kurzen Durcheinander mit Mannschaftskollege Cidimar schließlich aus kurzer Distanz einschob (71.).
Dauerregen und tiefer Rasen: Aalens Buballa (re.) und Bochums Rothenbach duellierten sich unter schwierigen Bedingungen. picture alliance
Nun schien der VfR das Momentum auf seiner Seite zu haben und drängte auf die Führung. Der VfL wankte kurz, fiel aber nicht und blieb dann selbst mit überfallartigen Kontern gefährlich. So entwickelte sich eine spannende Schlussphase, in der aber kein Tor mehr fallen sollte.
Aalen spielt am nächsten Freitag (18 Uhr) in Braunschweig, Bochum empfängt tags darauf am Sonntag (13.30 Uhr) Jahn Regensburg.