Systemwechsel und viel Leerlauf
Kölns Trainer Peter Stöger vertraute der Startelf vom 2:1-Auswärtssieg in Karlsruhe . Löwen-Dompteur Friedhelm Funkel brachte im Vergleich zum 0:0 gegen Cottbus Tomasov für Lauth und stellte seine Mannschaft von einem 4-4-2- auf ein 4-2-3-1-System um.
Der FC begann deutlich offensiver und attackierte die nervös wirkenden Münchner schon früh. Das Rezept der Geißböcke waren lange Bälle auf den schnellen Helmes sowie den kopfballstarken Ujah. Wirklich gefährlich wurde es dabei aber nicht: Helmes (8.), Brecko (14.) und Halfar (22.) zielten zu ungenau. Nach ein paar Minuten nahmen auch die Löwen aktiver am Spiel teil. In der Vorwärtsbewegung schaltete sich Stark offensiv mit ein, sodass sich die Giesinger im Ballbesitz in einem 4-1-4-1-System formierten. Eben dieser Stark (11.) sowie Lauth (13.) verzeichneten erste Halbchancen.
Kiraly pariert Ujahs Elfmeter
Im weiteren Verlauf nahm das Niveau der Begegnung immer mehr ab. Beide Mannschaften hatten keinerlei Ideen, leisteten sich viele Abspielfehler und neutralisierten sich folglich im Mittelfeld. Handverlesene Distanzschüsse durchbrachen eine lange Leerlaufphase punktuell.
Aufregung kehrte erst kurz vor der Halbzeit wieder ein: Nach einem langen Zuspiel von Lehmann drängten Ujah und Vallori im Strafraum zum Ball. Dabei griff der Münchner kurz an den Arm des Kölners, der daraufhin zu Boden ging. Schiedsrichter Daniel Siebert überlegte lange, zeigte dann aber auf den Punkt (40.). Der gefoulte Ujah trat selbst an, doch Kiraly kratzte den Strafstoß aus dem Eck. Helmes kam noch zum Nachschuss vom rechten Fünfmeterraumeck, donnerte das Spielgerät aber an den Pfosten (41.). So ging es torlos in die Pause.
Kurzes Aufbäumen der Löwen
Der 11. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel versuchten beide Teams, das Mittelfeld schneller zu überbrücken. Nach wie vor kam aber der letzte Pass nicht beim jeweiligen Mitspieler an. Erste nennenswerte Torchancen verzeichneten die Gäste: Nach einem Hector-Patzer hatte Tomasov plötzlich freie Bahn, scheiterte aber bei seinem Alleingang unter Bedrängnis an Horn (50.). Kurz darauf ließ Lauth eine Stoppelkamp-Flanke über den Scheitel rutschen und zwang den FC-Schlussmann erneut zu einer Glanztat (54.).
Fortan wurde die Partie aufgrund vieler kleiner Fouls im Mittelfeld immer zerfahrener. Wirklicher Spielfluss oder durchdachte Offensivaktionen fanden überhaupt nicht mehr statt. Erst ein Risse-Hammer aus 20 Metern halbrechter Position durchbrach die Lethargie, doch Kiraly entschärfte das Geschoss mit einer Parade (71.).
Erst rettet Kiraly, dann der Querbalken
Von dieser Aktion wachgeküsst, erhöhten die Geißböcke die Schlagzahl und ließen vermehrt Angriffe anrollen. Dabei fanden die Hausherren aber nur selten ein Durchkommen gegen gut geordnete Löwen. Also probierten es Ujah (78.) und Halfar (80.) mit Gewaltschüssen aus der zweiten Reihe. Erst rettete Kiraly für die Sechziger, dann die Latte.
Trotz der Nullnummer bleibt der FC Spitzenreiter der 2. Bundesliga, da die Aufstiegskonkurrenten aus Fürth (2:4 gegen St. Pauli), Berlin (0:0 in Cottbus) und Kaiserslautern (2:2 gegen Karlsruhe) allesamt Punkte liegen ließen. Der TSV steht nach dem Punktgewinn auf Platz neun und hat fünf Zähler Rückstand auf Rang drei.
Für Köln geht es schon am kommenden Freitag (18.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel in Bielefeld weiter. 1860 München ist erst zwei Tage später am Sonntag (13.30 Uhr) beim Karlsruher SC gefordert.