Union-Coach Uwe Neuhaus stellte nach der 1:2-Niederlage bei St. Pauli zweimal um: Quiring und Kopplin begannen für Pfertzel und Brandy, die beide auf der Bank Platz nahmen. Brandy hatte unter der Woche ein Infekt geplagt, weshalb er nur eingeschränkt trainieren konnte. Auch Ralph Hasenhüttl, Trainer der Schanzer, baute seine Formation im Vergleich zum 1:1 gegen Dynamo Dresden auf zwei Positionen um: Roger und Quaner rückten für Gunesch und Hartmann (beide Bank) in die Startelf.
Groß trifft mitten in die Union-Hymne
Bei herrlichem Frühlingswetter präsentierte sich Ingolstadt von Anfang an hellwach. Die Fans in der Alten Försterei sangen noch die Union-Hymne, als Eggimann Cohen den Ball in die Füße spielte, der sofort auf Groß weiterleitete. Frei vor Haas blieb der Ingolstädter cool und schob links unten ein (1.). Wie schon vor Wochenfrist gegen Dresden brauchten die Schanzer keine 60 Sekunden, um in Führung zu gehen. Union wirkte geschockt und musste den Rückschlag erst einmal verdauen. Für Ingolstadts Kapitän Matip war die Partie indes bereits nach acht Minuten beendet. Er zog sich bei einem Zusammenstoß mit Quaner einen Schlüsselbeinbruch zu und musste verletzt raus. Gunesch übernahm Matips Position im Abwehrzentrum.
Den Ingolstädter Spielfluss stoppte das aber nicht. Groß hatte sogar das 2:0 auf dem Fuß, doch Eggimann klärte für den bereits geschlagenen Union-Schlussmann Haas (11.). Erst nach einer Viertelstunde waren die Hausherren in der Partie angekommen. Vor allem Mattuschka-Standards und Parensen auf der linken Seite sorgten für viel Schwung. Die beste Union-Chance entschärfte Gäste-Keeper Özcan sehenswert, als er einen Özbek-Distanzschuss per Flugeinlage parierte (24.). Richtig gute Einschussmöglichkeiten blieben aber weiterhin Mangelware, der FCI verteidigte im letzten Drittel zu konzentriert. So versuchten die Hausherren vor allem mit Fernschüssen ihr Glück. Kreilach (39.) und Terodde (40.) zielten aber zu ungenau.
Der 24. Spieltag
Kurz vor dem Pausenpfiff hätte Caiuby den Vorsprung seiner Schanzer verdoppeln müssen. Der Brasilianer scheiterte im Eins-Gegen-Eins an Union-Keeper Haas (42.). So blieb es beim 1:0 zur Pause. Union kam druckvoll aus der Kabine und zeigte sich in der Zweikampfführung und im Spiel ohne Ball verbessert. Immer wieder ging es schnell über die Außenbahnen nach vorne, doch Gunesch und Roger köpften sämtliche Hereingaben aus der Gefahrenzone. Mattuschka aus der Ferne (57.) und Özbek per Kopf (62.) hatten nur Halbchancen.
Mit Nemec kommt die Torgefahr
Die Schanzer hingegen standen etwas tiefer als im ersten Durchgang und konnten nicht mehr ganz so oft für Entlastung sorgen. Den einzigen richtig gefährlichen Angriff entschärfte Haas, der dem einschussbereiten Quaner den Ball klaute (66.). Union-Coach Neuhaus reagierte und brachte Jopek, Brandy und Nemec für Köhler, Kreilach und Quiring. Nemec leitete mit seiner Kopfballstärke sofort zwei gute Möglichkeiten ein, Terodde vergab jeweils (80., 83.).
Das ungestüme Berliner Anrennen wurde schließlich spät belohnt. Soares brachte Brandy im Strafraum in der Schlussminute zu Fall, Schiedsrichter Martin Petersen zeigte auf den Punkt. Mattuschka blieb nervenstark und traf aus elf Metern rechts unten zum Ausgleich (90. +1.). So richtig hilft der Punkt allerdings keinem weiter. Die Schanzer verpassen den Befreiungsschlag, Union droht den Anschluss nach oben zu verlieren.
Die Berliner haben am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) Greuther Fürth vor der Brust. Bereits am Freitag (18.30 Uhr) empfängt der FCI den FSV Frankfurt.