DSC-Coach Stefan Krämer vertraute nach dem 1:0-Erfolg bei St. Pauli weitestgehend derselben Startelf, einzig Müller durfte anstelle von Schönfeld im linken Mittelfeld beginnen. Auch auf der Gegenseite gab es eine Veränderung nach dem 1:1 gegen den 1. FC Köln: Paderborns Trainer André Breitenreiter schenkte Angreifer Saglik das Vertrauen und wurde dafür schon kurz nach Spielbeginn belohnt. Ten Voorde musste sich mit einem Bankplatz begnügen.
Nur knapp 50 Kilometer trennen Bielefeld und Paderborn. Dementsprechend stimmungsvoll war die Atmosphäre auf den Rängen der Alm. Derby hin, Derby her: Auf dem Rasen ging es sehr fair zu. Die Arminia war dabei um den Spielaufbau bemüht und ließ den Ball durch die eigenen Reihen laufen. Der SCP stand hingegen gut gestaffelt und lauert auf Möglichkeiten durch Konter oder Standards. Eine solche gab es schon in der Anfangsphase, als Hünemeier nach einem Brückner-Freistoß freistehend per Kopf scheiterte (5.).
Der 4. Spieltag
Trotz der optischen Überlegenheit kam die Arminia auch in den folgenden Minuten nicht zu Torchancen. Der SCP dagegen schon: Nach einem von Kachunga verlängerten Brückner-Freistoß kam diesmal Saglik mit dem Kopf ans Leder und nickte ins rechte Toreck ein - 1:0 für die Gäste (15.).
Am Spielverlauf veränderte der Führungstreffer des SCP nicht viel. Die Hausherren blieben weiterhin die Mannschaft mit mehr Ballbesitz, doch mit Paderborns giftiger Zweikampfführung hatten die Krämer-Schützlinge noch immer ihre Probleme. SCP-Schlussmann Kruse war bis auf einen Müller-Schuss (25.) nach wie vor fast beschäftigungslos. Auch Appiah, der häufig über die rechte Seite anschob, konnte daran nichts ändern. Ebensowenig wie Goalgetter Klos, der häufig auf den Flügel auswich. Die Breitenreiter-Elf verwaltete den 1:0-Vorteil geschickt bis zur Pause.
Jerat lässt sich von Kachunga nicht schocken
Krämer hatte die Seinen in der Halbzeit höchstwahrscheinlich zu mehr Zielstrebigkeit nach vorne aufgefordert. Doch dieses Unterfangen ging aus Hausherren-Sicht gehörig nach hinten los. Einem Paderborner Befreiungsschlag folgte die 2:0-Führung der Gäste. Wemmer auf Kachunga und dieser blieb im Duell mit DSC-Torwart Ortega eiskalt (49.). Doch der Zwei-Tore-Vorsprung sollte nicht lange Bestand haben. Die Arminia antwortete prompt durch Jerat, dessen 25-Meter-Schuss von Strohdiek unglücklich abgefälscht und so für Kruse unhaltbar wurde (52.).
Das Bielefelder Publikum war nun wieder voll da, doch auf dem Feld schaffte es die Arminia nicht, den Schwung des Anschlusstreffers mitzunehmen. Dementsprechend musste Coach Krämer reagieren und brachte nach etwas mehr als einer Stunde mit Sembolo einen zweiten Angreifer. Die Einwechslung trug zwar nicht so wirklich Früchte, aber dennoch kam der Aufsteiger zum Ausgleich, weil Hünemeier den Bielefeldern eine hochkarätige Freistoßchance schenkte. Schütz nahm das Gastgeschenk dankend an und schlenzte den Ball über die Mauer und ins Tor – 2:2 (76.).
Ten Voorte mit Verantwortung, Schönfeld mit Wucht
Wer nun einen Einbruch der Paderborner befürchtete, der irrte. Denn Lorenz verhalf den Gästen zur erneuten Führung. Der Linksverteidiger brachte Kachunga im Strafraum mit einem ungeschickt geführten Zweikampf zu Boden. Schiedsrichter Sascha Stegemann zeigte zu Recht auf den Punkt. Der eingewechselte Ten Voorde ließ sich die Möglichkeit zur erneuten Führung nicht nehmen und verwandelte zum 3:2 (80.). Der SCP schnupperte damit am ersten Saisonsieg, musste aber wie in der Vorwoche erneut in der Nachspielzeit den Ausgleich schlucken. Appiahs Distanzschuss prallte von Strohdieks Brust vor die Füße von Joker Schönfeld, der mit einem satten Schuss aus kurzer Distanz den Endstand herstellte (90. +1).
Nächsten Freitag läuft der DSC in Ingolstadt auf (18.30 Uhr). Zwei Tage später empfängt Paderborn die Münchner Löwen (13.30 Uhr).