Frank Kramer reagierte auf das enttäuschende 1:4 in Bielefeld mit drei Wechseln: Baba, Drexler und Mudrinski bekamen den Vorzug vor Gießelmann, Zillner (Muskelfaserriss) und Füllkrug. Schmerzlich vermisst wurden aus Sicht des Trainers weiterhin Djurdjic (Kreuzbandriss) und Sukalo (Zerrung des Kreuzbandes): "Niko ist kein Heilsbringer, er hat auch schon Dinger verbrettert. Aber er und Goran sind schlachterprobte Jungs, Typen die uns auf jeden Fall weiterhelfen können." Aalens Übungsleiter Stefan Ruthenbeck konnte nach dem mittelprächtigen 0:0 in Sandhausen wieder auf Innenverteidiger Barth setzen. Er ersetzte Hainault. Außerdem verstärkte Hofmann das Mittelfeld, Stürmer Pohjanpalo musste dafür auf die Bank.
Zwei Arten
Zum letzten Pflichtspiel des Jahres trafen sich zwei unterschiedliche Arten des Fußballs. Während nämlich die Fürther mit dem besten Angriff der Liga (34 Treffer) auffuhren und die enttäuschende letzte Woche ausmerzen wollten (Kramer: "Ich habe das Spiel mittlerweile in alle Einzelteile zerlegt. So darf man sich nicht abkochen lassen."), setzte der VfR einmal mehr auf seine gute Defensive und auf gute Kontergelegenheiten.
Zähes Fest am 4. Advent
Defensive war auch das Stichwort zu Beginn im Fürther Ronhof. Nahezu die komplette Hälfte dominierten Foulspiele das Geschehen. Die Folge waren Diskussionen der Spieler sowie kleinere Schiedsrichter-Gespräche mit den Trainern. Chancen? Absolute Fehlanzeige! Die Gäste standen defensiv extrem dicht, ließen sich den Abwehrkranz zu keiner Zeit auftrennen. Die Fürther dagegen wussten mit dem Ball am Fuß zu wenig anzufangen, der finale Pass in den Strafraum kam chronisch nicht an. Die Akteure Lechleiter und Traut sahen zudem ihre 5. Gelbe Karte und verlängerten dadurch ihren Weihnachtsurlaub. Der Fürther Trinks sah diese Farbe ebenfalls, konnte sich zudem bei Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus bedanken, da der Ex-Bremer mit einigen weiteren Fouls die Gelb-Rote-Karte durchaus herausgefordert hatte.
Im Blickpunkt
Die Unparteiische geriet dann in den zwei Minuten Nachspielzeit noch einmal in den Fokus. Der Kleeblättler Drexler zog von links in den Strafraum, wurde vielleicht minimal von Barth getroffen. Es gab Elfmeter - eine extrem harte Entscheidung (45. +1). Stieber vergab jedoch, weil er das Leder zu zentral bugsierte - der Ex-Fürther Fejzic parierte bei seiner ersten Rückkehr in den Ronhof, nachdem er die SpVgg 2012 verlassen hatte.
Der 19. Spieltag
Überlegener VfR
Der zweite Durchgang begann direkt mit mehr Schwung. Die Ostalbstädter trauten sich einiges zu, erspielten sich direkt eine erste Großchance: Klauß scheiterte frei vor Fürths Kapitän und Torhüter Hesl (47.). Die Ostalbstädter waren nun die bessere Mannschaft. Die Hausherren wirkten seltsam passiv, ließen den VfR schalten und walten. Pohjanpalo durfte sich so frei in den Strafraum aufmachen und scheiterte letztlich nur an seinem schwachen Abschluss frei vor Torhüter Hesl (55.).
Die Szene zum Elfmeter: Drexler (Mitte) gegen Barth (rechts) picture alliance
Aus dem winterlichen Nichts
Das Kleeblatt steckte bis dato wahrlich im Loch. Da konnten nur Standards helfen. Ein solcher schlug prompt ein: Eine Flanke von rechts wurde im Zentrum unglücklich von Barth auf Joker Füllkrug (kam zur Pause für Trinks) verlängert. Der ließ per Kopf Torhüter Fejzic aus der Nahdistanz keine Chance mehr (60.). Doch Aalen gab sich nicht auf: Junglas bugsierte seinen Kopfball an die Latte, kurz darauf scheiterte Lechleiter am glänzenden Hesl (64.). Der VfR machte folglich mehr und mehr auf - die SpVgg vergab so beste Gelegenheiten zur Vorentscheidung (74. und 80.). Letztlich blieb es beim glücklichen 1:0 für Fürth, die bessere Mannschaft Aalen bleibt damit im Abstiegskampf stecken. Das Kleeblatt hat nunmehr vier Zähler Vorsrpung auf den KSC.
Nach der Winterpause geht es für Fürth am Samstag (08. Februar, 13 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern weiter. Aalen empfängt tags zuvor (18.30 Uhr) Erzgebirge Aue.