1860 über die Flügel - St. Pauli durch die Mitte
Löwen-Dompteur Friedhelm Funkel vertraute der siegreichen Elf vom 2:1 gegen Union Berlin und nahm keinerlei Veränderungen vor. St. Paulis Trainer Roland Vrabec tauschte nach dem 2:0 in Aue nur im Sturm: Nöthe durfte für Gregoritsch beginnen.
Der TSV 1860 hatte viel Ballbesitz und agierte aus einer kompakten Defensive heraus bevorzugt über die Flügel. Die offensiven Außenspieler Stoppelkamp und Adlung wechselten dabei immer wieder die Seiten. Die Hamburger warteten zunächst ab und versuchten, die Hausherren mit schnellen Kurzpasskombinationen durch die Mitte auszukontern. Unterm Strich resultierten Halbchancen durch Stark (2.), Adlung (8.), Volz (10.), Stoppelkamp (22.) für München sowie durch Rzatkowski (7.) und Nöthe (25.) für die Hanseaten.
Nöthe eiskalt
Mit fortschreitender Spieldauer erarbeiteten sich die Löwen ein spielerisches Übergewicht und strahlten mehr Gefahr aus. Die Kiez-Kicker waren zwar bemüht, torpedierten ihr eigenes Aufbauspiel aber immer wieder mit vielen Fehlpässen. Nach einem leichtsinnigen Ballverlust von Bülow schlugen die Gäste dann aber eiskalt zu: Der Konter rollte über Nöthe, der Rzatkowski am rechten Strafraumeck anspielte. Dabei zog der Flügelflitzer gleich fünf (!) Gegenspieler auf sich und schickte Nöthe mit einem Doppelpass in den Strafraum. Der Angreifer tauchte frei vor Kiraly auf und traf zum 1:0 (43.).
Löwen offensiver aber zahnlos
Der 18. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel gingen die Sechziger nur selten ein erhöhtes Risiko ein. Zwar agierten die Münchner ein wenig offensiver, doch bissen sich die Löwen die Zähne an St. Paulis Hintermannschaft aus und kamen kaum zum Abschluss. Die Hamburger lauerten hingegen auf Kontermöglichkeiten und hätten beinahe erhöht: Bartels tunnelte im gegnerischen Strafraum Schindler, lief sich dann aber fest. Da die Sechziger den Ball nicht klären konnten, kam Rzatkowski aus fünf Metern zum Schuss. Kiraly rettete mit einem Reflex (53.).
Fortan schalteten die Giesinger einen Gang offensiver. Funkel brachte zudem mit Wood einen zusätzlichen Stürmer (66.). Nach wie vor fehlte es den Hausherren aber an Durchschlagskraft. Immer wieder rollten Angriffe über die Flügel Stoppelkamp und Adlung. Diverse Flanken fanden aber keinen Abnehmer in der Mitte. Die beste Möglichkeit hatte noch Schindler, der eine Kopfballverlängerung aus fünf Metern volley neben das Tor schoss (72.).
St. Pauli bekommt Räume zum Kontern - Bartels trifft
In der Schlussphase generierten allerdings nicht die Löwen Torchancen, sondern immer mehr die Gäste von der Elbe, die immer mehr Räume für Konterangriffe nutzten: Rzatkowski (75.), Buchtmann (76.) und der eingewechselte Gregoritsch (79.) hatten die Entscheidung auf dem Fuß, nutzten ihre Chancen aber nicht. Zudem traf Joker Maier mit einem 18-Meter-Freistoß den rechten Pfosten (75.). So dauerte es nicht mehr lange, bis das 2:0 auch tatsächlich fiel: Nach einer gegnerischen Ecke schlug Buchtmann den Ball perfekt in den Lauf von Bartels, der vor dem linken Strafraumeck nach innen zog und das Spielgerät exakt neben den rechten Pfosten ins Netz platzierte (81.). Damit waren die Würfel gefallen.
Vor der Winterpause ist der TSV 1860 München nochmal am kommenden Samstag (13 Uhr) auswärts beim FSV Frankfurt gefordert. Tags zuvor (18.30 Uhr) hat der FC St. Pauli Heimrecht gegen den Karlsruher SC.