Lautern mit Pressing, Fürth ohne Zugriff
Kaiserlauterns Coach Kosta Runjaic reagierte auf das "Kollektivversagen" und die "schlechteste Leistung, seit ich da bin" bei der 0:2-Pleite beim FSV Frankfurt mit vier personellen Wechseln: Heubach, Matmour, Zimmer und Zoller begannen für Demirbay, Stöger (beide nicht im Kader), Heintz (Muskelbündelriss) und Hoffmann (Bank). Fürths neuer Trainer Mike Büskens brachte drei Neue in seiner Startelf. Im Vergleich zum 0:0 gegen Sandhausen durften Gießelmann, Philp und Weilandt für Korcsmar (verletzt), Freis und Wurtz (beide Bank) ran.
Die heimstarken Roten Teufel begannen im Fritz-Walter-Stadion gleich druckvoll und machten ordentlich Betrieb über die Flügel. Vor allem über links brachen die Pfälzer immer wieder durch und sorgten mit Hereingaben für Gefahr: Schulze prüfte die Wachsamkeit von Hesl schon früh (5.), Zoller zielte knapp rechts vorbei (8.). Von der SpVgg kam hingegen nur wenig: Durch das aggressive Pressing des FCK hatten die Franken kaum Luft zum Atmen und leisteten sich unzählige Fehlpässe und Ballverluste. Dadurch kamen die Gäste kaum über die Mittellinie.
Freies Geleit für Zimmer: 1:0!
Zumindest in der Defensive festigte sich das Kleeblatt mit fortschreitender Spieldauer und ließ weniger Aktionen der Lauterer zu. Kniffelig wurde es bei zwei vermeintlichen Elfmeter-Aktionen im Fürther Strafraum: Erst schoss Heubach Gießelmann an den Arm (21.), dann ging Zoller nach einem Stoß von Philp zu Boden (29.). Schiedsrichter Sascha Stegemann entschied aber nicht auf Handspiel sowie auf Abseits in der zweiten Szene. Auf der anderen Seite verbuchte die SpVgg die einzig nennenswerte Szene der ersten Halbzeit: Gießelmann flankte flach von links in den Strafraum, wo Przybylko nur um Haaresbreite verpasste (30.).
Ansonsten fiel dem Kleeblatt nicht viel ein. Die hautenge Manndeckung der Roten Teufel zeigte Wirkung, denn die beiden Flügelpärchen Philp/Weilandt und Gießelmann/Schröck brachten ihre Geschwindigkeit kaum auf den Rasen. Also setzte der FCK nach der Balleroberung auf schnelle Gegenstöße. Ein solcher brachte dann das 1:0: Zimmer wurde auf der linken Seite sträflich alleine gelassen und hämmerte die Kugel aus 20 Metern halblinker Position unter die Latte (37.). Nicht nur die Abwehr der SpVgg sah hier schlecht aus, sondern auch Torwart Hesl, der sich verschätzte und daneben griff.
Löwe eiskalt vom Punkt
Der 23. Spieltag
Direkt nach Wiederbeginn bekam das Kleeblatt die nächste eiskalte Dusche verpasst: Zoller wurde über das linke Sechzehnereck in den Strafraum geschickt, war dort nicht von Philp zu stoppen und nahm einen Kontakt dankbar an - Elfmeter (47.)! Löwe übernahm die Verantwortung und verlud Hesl mit einem Schuss oben rechts ins Eck, 2:0 (48.).
Nun standen die Franken mit dem Rücken zur Wand und das fehlende Selbstvertrauen der letzten Wochen war klar spürbar. Büskens reagierte darauf mit einem Doppelwechsel und brachte mit Freis und Tripic frische Offensivkräfte (61.). Trotzdem blieb der Spielaufbau der Fürther zu durchschaubar und statisch. Gegen das aggressive Pressing der Roten Teufel, die nach wie vor eng am Mann standen, fand das Kleeblatt kein Mittel. Immer wieder fehlten Anspielstationen, Tempo und Durchschlagskraft. Hinzu gesellten sich unzählige Fehlpässe. Deshalb plätscherte die Partie lange ereignislos vor sich hin.
Gießelmanns Freistoß macht's nochmal spannend
Erst in der Schlussphase wurde es plötzlich noch einmal spannend: Gießelmann zirkelte einen Freistoß aus 18 Metern halbrechter Position sehenswert über die Sieben-Mann-Mauer hinweg in den rechten Winkel und reanimierte damit die SpVgg (85.). Fürth profierte außerdem davon, dass sich FCK-Joker Thommy nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung verletzte (87.) und die Pfälzer mit zehn Mann zu Ende spielen mussten. Die Franken warfen noch einmal alles nach vorne, doch die Niederlage war nicht mehr abzuwenden.
Für Kaiserslautern geht es bereits am Dienstag (19 Uhr) im DFB-Pokal gegen Leverkusen weiter. In der 2. Liga geht es dann erst am Sonntag (13.30 Uhr) auswärts nach Berlin. Fürth ist am Samstag (13 Uhr) in Aalen gefordert.