Sylvestr vergibt aus drei Metern
Nürnbergs Trainer Valerien Ismael konnte nach dem 4:0-Auswärtssieg bei Union Berlin wieder auf seinen Kapitän Polak sowie auf Torwart Schäfer (nach Muskelhüllenriss) zurückgreifen und stellte den Mittelfeldmann für Rakovsky und Schöpf (Bank) in die Startelf. Düsseldorfs Coach Oliver Reck vertraute hingegen auf seine erfolgreiche Elf vom 3:0-Auswärtserfolg in Aue .
Der FCN nahm die Spielkontrolle vom Anpfiff weg in die Hand und agierte deutlich mutiger nach vorne als die Gäste. Die Fortuna zog sich fast komplett in die eigene Hälfte zurück und verteidigte kompakt. Nach einem Steilpass auf Candeias wurde die F95-Defensive aber ausgehebelt. Der Portugiese brach über rechts durch und flankte auf den zweiten Pfosten, wo Sylvestr aus drei Metern drüber schoss (8.). Ansonsten konnte der Club aus dem spielerischen Übergewicht aber kaum Kapital schlagen. Immer wieder unterliefen den Franken Fehlpässe in der Vorwärtsbewegung.
Schauerte tunnelt Bulthuis, dann knallt's
Düsseldorf tat sich im Offensivspiel lange sehr schwer und kam kaum nach vorne. Dann aber tunnelte Schauerte Bulthuis auf dem rechten Flügel und hatte plötzlich viel Platz. Seine Flanke vom rechten Strafraumeck fand vor dem Tor Hoffer, der seinen Bewachern in der Zwischenzeit enteilt war und per Direktabnahme aus sechs Metern zum 1:0 traf (23.).
Fortan musste Nürnberg mehr anbieten, tat sich gegen nun deutlich selbstbewusster agierende Fortunen aber immer schwerer. Beide Mannschaften neutralisierten sich über weite Strecken im Mittelfeld. Torchancen gab es nur punktuell zu sehen: Da Silva Pinto zwang Schäfer mit einem 20-Meter-Schuss zu einer Parade (29.). Auf der anderen Seite köpfte Bulthuis eine Ecke vom Elfmeterpunkt aufs Tor, wo da Silva Pinto mit der Brust vor der Linie rettete (31.). Ansonsten bot die erste Hälfte keine Höhepunkte mehr. Der FCN schaffte es nicht, Druck aufzubauen, F95 agierte bei zaghaften Konterversuchen zu unpräzise.
Doppelpass - dann schlägt da Silva Pinto zu
Der 5. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel nahm Ismael den verunsicherten Bulthuis aus dem Spiel und brachte dafür die F95-Leihgabe Ramirez. Durch viele Ballverluste kamen die Hausherren zunächst nichts ins Spiel. Mit fortschreitender Spieldauer nahm der Druck der Nürnberger aber zu. Wirklich gefährlich kam der Club aber nicht vors Tor. Die Fortuna zog sich zurück und lauerte auf Konterangriffe. Einen solchen schloss Liendl nur knapp neben den rechten Pfosten ab (57.).
Besser machte es da Silva Pinto, der vor dem gegnerischen Strafraum einen Doppelpass mit Benschop spielte und dann freie Bahn hatte. Sein präziser Schuss aus 16 Metern halblinker Position schlug im rechten Eck zum 2:0 ein (62.). Nach dieser eiskalten Dusche rannte der FCN zwar weiterhin an, hatte aber nach wie vor kaum Ideen und entwickelte folglich auch keinerlei Torgefahr. Candeias sorgte mit einem Distanzschuss immerhin für eine Halbchance (69.). Mehr war aber nicht drin.
Nürnberg zahnlos
Stattdessen verpasste die Fortuna die frühzeitige Entscheidung: Bei einem Konter legte Hoffer für Liendl ab, der das linke Toreck anvisierte, aber haarscharf neben den Pfosten schoss (76.). Bis zum Schlusspfiff mühte sich der Club vergebens. Die Fortuna verwaltete den 2:0-Vorsprung erfolgreich.
Am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) muss der 1. FC Nürnberg beim Karlsruher SC antreten. Düsseldorf ist gleichzeitig zu Hause gegen Heidenheim gefordert.