Düsseldorfs Trainer Oliver Reck tauschte gegenüber dem 4:1-Auswärtscoup in Darmstadt einmal Personal: Da Tah aufgrund von muskulären Problemen passen musste, verteidigte Bruno Soares zentral. Gästecoach Thomas Meggle ließ seine Startformation im Vergleich zum 3:0 gegen Union Berlin derweil unverändert.
St. Pauli zeigte sich auf fremdem Platz von Beginn an mutig im Vorwärtsgang, ohne aus entsprechend couragierten Bemühungen zunächst Kapital zu schlagen. Und auch wenn die Fortuna - Liendl adressierte das Leder gefährlich an Pohjanpalo (4.) - die erste im Ansatz vielversprechende Aktion für sich reklamierte, blieben es die Gäste, die bei ihren Angriffsanstrengungen den zunächst strukturierteren Eindruck machten. Mehr noch: In Minute neun hatte Alushi die große Chance, die Kiez-Kicker in Front zu bringen. Von Rzatkowski überlegt in Szene gesetzt, jagte der Mittelfeldstratege das Spielgerät aber weit über den Kasten.
Düsseldorf tat sich in einer intensiv geführten Auseinandersetzung, in der beide Teams das Mittelfeld schnell überbrückten, auch im Anschluss enorm schwer, den gut sortierten Hamburger Abwehrverbund herauszufordern. Als besonderes Manko bei den Reck-Schützlingen stellte sich dabei heraus, dass diese auf dem Weg nach vorne viel zu schlampig agierten.
Erst nach einer knappen halben Stunde machten sich die Hausherren daran, dieses Problem abzustellen. Mit dem Resultat, dass die Aktionen der Rheinländer prompt zielführender wurden. In der 27. Minute war es erneut der auffällige Liendl, nach dessen Hereingabe von rechts die Alarmglocken im Gästestrafraum schrillten. Da Pohjanpalo allerdings in Tschauner hineinrauschte, ging es mit Freistoß für den Kiez-Klub weiter. Doch die Fortuna blieb nun dran. Benschops Treffer - der bullige Niederländer hatte zuvor Ziereis zu Fall gebracht - zählte nicht (31.). Nur eine Minute später durften die Heimfans dann jedoch befreit jubeln: Nach Düsseldorfer Balleroberung und einer Verlagerung in höchstem Tempo war es Schmitz, der es Liendl mit einer präzisen Hereingabe von links ermöglichte, die Kugel ins Netz zu dreschen.
Rensing ist auf dem Posten
Das Meggle-Team bemühte sich in einer postwendenden Antwort. Da Alushi mit einem saftigen Distanzschuss allerdings in Rensing seinen Meister fand (43.), hatte die Führung der Hausherren auch beim Pausenpfiff Bestand.
Der 10. Spieltag
Auch nach Wideranpfiff waren es die Gäste, die sich in der Vorwärtsbewegung unglaublich engagiert präsentierten. Die Intensität der Partie blieb ebenso unverändert wie die Bemühungen der Norddeutschen um den Ausgleich. In der 54. Minute beförderte Budimir – gut von Nöthe eingesetzt – den Ball mit vollem Risiko ans Außennetz.
Das Duell am Rhein entwickelte sich nun zu einem echten Schlagabtausch. Pohjanpalos Aufsetzer sauste rechts am Gehäuse vorbei, wenig später kam Düsseldorfs finnischer Goalgetter nach Benschops scharfer Hereingabe im Rutschen eine Fußspitze zu spät (57., 58.). Viele harte und nickelige Zweikämpfe später durfte sich St. Pauli über den vermeintlichen Ausgleich freuen – aber nur kurzzeitig. Der just zuvor eingewechselte Verhoek hatte die Kugel nach einer Freistoßflanke mit dem Kopf ins rechte Kreuzeck platziert, stand zuvor aber wenige Zentimeter im Abseits (72.).
Verhoek: Volley und vorbei
Und auch die Schlussphase in der Esprit-Arena sollte abwechslungsreich und spannend bleiben. Benschop vergab, nachdem er an Tschauner vorbeigesprintet war, aus spitzem Winkel die Chance zur Vorentscheidung (78.). Fünf Minuten später schrammte Vehoeks Volleyannahme knapp rechts am Kasten vorbei. Auch wenn es bis zum Schlusspfiff weiter vehement hin und her gehen sollte, war dies die letzte hochkarätige Gelegenheit für eines der Teams, am Ergebnis etwas zu ändern.
Die Kontrahenten sind wieder am kommenden Samstag ab 13 Uhr gefordert: Die Düsseldorfer Fortuna auf dem "Betze" beim 1. FC Kaiserslautern, der FC St. Pauli hat am Millerntor zeitgleich den KSC zu Gast.