Gießelmann beantwortet schlimmen Abwehrfehler postwendend
Düsseldorfs Trainer Oliver Reck veränderte seine Startelf nach dem 1:0-Auswärtssieg bei 1860 München auf zwei Positionen: Zum einen verdrängte Bodzek Gartner auf die Bank, zum anderen verletzte sich Torwart Rensing beim Aufwärmen (Rückenprobleme) und wurde kurzerhand durch Unnerstall erstetzt. Fürths Coach Frank Kramer stellte im Vergleich zur 0:3-Heimpleite gegen Karlsruhe auf zwei Positionen um: Im Tor kehrte Hesl (nach Mittelhandbruch) zurück und stand statt Mickel (Adduktorenprobleme) zwischen den Pfosten. Auch Pledl (nach Innenbandanriss) gab sein Comeback und vertrat den gesperrten Schröck (5. Gelbe) als Rechtsverteidiger.
Die SpVgg begann durchaus aktiv und suchte sofort den Weg nach vorne. Dieses Vorhaben wurde jedoch schnell durch einen haarsträubenden Abwehr-Fehler torpediert: Caligiuri spielte einen schlimmen Querpass zu Hesl. Statt zu klären, legte der Torwart die Kugel an Pohjanpalo vorbei und prallte im Anschluss mit dem Angreifer zusammen. Da Schiedsrichter Dr. Jochen Drees weiterlaufen ließ, hatte Benschop nun freie Bahn und schob ins leere Tor zum 1:0 ein (10.) - ein umstrittener Treffer. Die Antwort der Franken folgte aber postwendend: Weilandt zirkelte einen Freistoß sieben Meter vor das Tor, wo Gießelmann präzise ins rechte Eck zum 1:1 einköpfte (13.).
Hauptrollen für Spielmacher Liendl und Mauerspieler Przybylko
Fortan stand die Fortuna sehr hoch und attackierte die Kleeblättler schon früh mit aggressivem Pressing. War F95 selbst in Ballbesitz, lief beinahe jeder Angriff über Liendl. Die Fürther bekamen den Düsseldorfer Spielmacher kaum zu fassen. So suchte Liendl in einer Szene den agilen Pohjanpalo am rechten Fünfmetereck. Der Finne zog sofort aus der Drehung ab, setzte das Spielgerät aber haarscharf am linken Pfosten vorbei (31.).
Die SpVgg agierte hingegen etwas abwartender und störte die Angriffsbemühungen der Fortuna erst ab der Mittellinie. Nach der Balleroberung schalteten die Franken dann schnell um und setzten auf Konter - meist über Aktivposten Przybylko, der in der Spitze hohe und flache Zuspiele als Mauerspieler weiterverarbeitete. Trotzdem wurden viele Gegenangriffe der Gäste meist schon durch das energische Zweikampfverhalten der Hausherren unterbunden. Dadurch spielte sich die Partie bis zum Halbzeitpfiff vor allem im Mittelfeld ab. Mit dem 1:1 ging es in die Pause.
Pohjanpalo und Benschop antworten auf Zulj
Der 14. Spieltag
Mit Wiederbeginn brachte Reck Gartner für den Gelb-Rot-gefährdeten Bruno Soares. Auf dem Rasen ging es in den Zweikämpfen weiterhin voll zur Sache. Mehr Zug zum Tor entwickelte aber die SpVgg, die sich für dieses Engagement belohnte: Nach einer Ecke setzte Przybylko bei einem schon verloren geglaubten Ball nach. Über Wurtz landete das Spielgerät dann auf dem Kopf von Zulj, der die Kugel im hohen Bogen ins linke Eck köpfte (54.). Dieser Treffer zum 2:1 gab den Kleeblättlern spürbaren Auftrieb, denn fortan kontrollierte Fürth die Partie und hätte durch Wurtz (60., 68.), Przybylko (65.) und Zulj (67.) nachlegen können.
Diese schwache Chancenverwertung sollte sich rächen, denn plötzlich startete Düsseldorf ein Powerplay: Gartner (68.) und Pohjanpalo (70.) vergaben noch knapp, dann aber drückte Pohjanpalo eine flache Flanke des mittlerweile eingewechselten Bolly aus zehn Metern über die Linie (77.). Nun lebte die Fortuna wieder und ging nur vier Minuten später sogar in Führung: Benschop wurde im Strafraum von Hesl von den Beinen geholt, Dr. Drees entschied auf Elfmeter, den Benschop mit einem Gewaltschuss in den rechten Winkel zum 3:2 verwertete (81.).
Doppelpacker Zulj setzt den Schlusspunkt
Das Ende für Fürth? Nein! Die Franken hatten erneut eine Antwort parat und glichen noch einmal aus: Eine Przybylko-Flanke von rechts ließ Wurtz für Zulj durch, der per Direktschuss aus elf Metern zum 3:3 traf (84.). Einen Sieger sollte diese Partie schlussendlich nicht mehr finden. Großchancen waren allerdings durchaus vorhanden: Auf der einen Seite setzte Gartner einen 18-Meter-Schuss knapp links vorbei (89.), auf der anderen Seite tauchte SpVgg-Joker Trinks frei vor Unnerstall auf, konnte den Keeper aber nicht überwinden (90.+2). Es blieb beim 3:3.
Düsseldorf ist am kommenden Samstag (13 Uhr) auswärts beim VfR Aalen gefordert. Fürth hat bereits am Freitag (18.30 Uhr) ein Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim.