Düsseldorfs Interimscoach Taskin Aksoy nahm im Vergleich zum 2:1-Erfolg in Heidenheim eine personelle Änderung vor: Pohjanpalo startete für Halloran (Bank) auf dem rechten Flügel. Auf der Gegenseite musste VfL-Trainer Gertjan Verbeek nach der Roten Karte für Eisfeld beim 3:3 gegen den FSV Frankfurt umstellen. Für den Winter-Neuzugang begann Sestak hinter den Spitzen, zudem rückte Fabian im Abwehrzentrum für Cacutalua (Bank) ins Team.
Beide Teams wiesen vor dem Spieltag 35 Treffer auf, nur Spitzenreiter Ingolstadt hatte einen Treffer mehr auf dem Konto. Lediglich zwölf Minuten sollte es dauern, ehe beide Mannschaften zu diesem Wert aufschlossen. Von Beginn an ging es hin und her, den ersten Warnschuss gab Terrazzino aus der Distanz ab (2.), auf der Gegenseite umkurvte Bellinghausen VfL-Keeper Esser und spielte ins Zentrum, wo Liendl heranrauschte und den Ball am Tor vorbeidrosch (7.). Ohne Pause ging es weiter, diesmal war wieder der Gast am Zug: Terrazzino und Terodde erledigten die Vorarbeit per Direktspiel, Sestak nahm das Zuspiel im Zentrum an und netzte aus 16 Metern überlegt zum 1:0 ein (9.).
Fabians Blackout
Die Antwort der Hausherren ließ nicht lange auf sich warten, jedoch kam sie unter gütiger Mithilfe von VfL-Kapitän Fabian zustande. Der vertändelte einen Ball im eigenen Strafraum gegen Bellinghausen, sodass Benschop frei vor Esser zum Abschluss kam. Der Niederländer ließ sich nicht zweimal bitten und schob souverän zum Ausgleich ein (12.). Munter wechselten sich die Kontrahenten mit den Torgelegenheiten ab: Erst prüfte Sestak Rensing per Heber aus 17 Metern (14.), dann rettete der Pfosten für den Gast: Liendl hatte nach einer Eckenvariante aus 16 Metern abgezogen (17.).
Zwei dicke Torchancen hatte der Österreicher nun also schon vergeben, im dritten Anlauf durfte er dann jubeln. Benschop hatte sich das Leder an Esser vorbeigelegt und war von diesem am Weiterlaufen gehindert worden. Den fälligen Elfmeter versenkte Liendl links unten (24.). In der Folge schalteten sowohl Düsseldorf als auch Bochum einen Gang herunter und beackerten sich hauptsächlich in der Mitte des Feldes.
Sestak staubt ab
Aksoys Elf hatte nun leichtes Übergewicht und ließ gegen den Revierklub keine Möglichkeit mehr zu. Einzige Ausnahme: die 45. Minute. Terodde schirmte die Kugel am Elfmeterpunkt clever ab und übergab sie Perthel, der von der behäbigen Hintermannschaft nicht entscheidend gestört werden konnte. Pohjanpalo versuchte, den Ball wegzuspitzeln, traf aber Perthels Bein. Das Leder sprang zu Sestak, der am Ende der Fehlerkette ohne Mühe zum erneuten Ausgleich einschoss (45.).
Der 24. Spieltag
Die letzte Konsequenz fehlt
Den zweiten Durchgang nutzten zunächst die Bochumer, um sich eine optische Überlegenheit zu erspielen. Terrazzinos Schuss aus acht Metern wurde geblockt (52.), kurz darauf erreichte sein Freistoß über Bastians Kopf Sestak, der am langen Pfosten aus spitzem Winkel nur Aluminium traf (55.). Düsseldorf war nicht mehr so präsent wie noch vor dem Seitenwechsel, konnte den Bochumer Angriffsbemühungen jedoch immer noch etwas entgegensetzen. Beispiele gefällig? Perthels Freistoß aus 20 Metern kratzte Rensing aus dem Mauereck (60.), Schauerte klärte vor Terrazzino im Strafraum (67.).
Der intensivierten Abwehrarbeit auf beiden Seiten war es geschuldet, dass immer seltener einer der beiden Torhüter im Mittelpunkt stand. Zwar gingen alle Beteiligten weiter viel Tempo, im letzten Drittel des Spielfelds war aber jeweils die verteidigende Mannschaft Herr der Lage. Aksoy brachte die offensiven Bebou und Hoffer, auch Verbeek wechselte mit Gregoritsch Angriffspower ein. Wirkung zeigte keine dieser Maßnahmen, das Duell plätscherte seinem Ende entgegen. Die gerechte Punkteteilung bringt keinen weiter, weder die Fortuna im Aufstiegsrennen noch den VfL im Niemandsland des Tableaus.
Während Düsseldorf am Montagabend (20.15 Uhr) bei Liganeuling RB Leipzig gastiert, erwartet Bochum bereits am Freitag (18.30 Uhr) ebenfalls einen Aufsteiger - Heidenheim ist beim VfL zu Gast.