Darmstadts Coach Dirk Schuster nahm nach dem 1:1 im hessischen Derby beim FSV Frankfurt drei Wechsel vor: Für die gelbgesperrten Stroh-Engel und Gondorf spielten König und Behrens. Zudem durfte Ivana anstelle von Rosenthal ran.
Union-Trainer Norbert Düwel beließ es nach dem 0:0 gegen Kaiserslautern bei zwei Änderungen: Die Plätze von Jopek und Kreilach nahmen Kobylanski und Leistner ein.
Von Anfang an machte Darmstadt Druck: Die Schuster-Elf riss die Kontrolle an sich und gab den Ton am Böllenfalltor an. In der Defensive stand der Aufsteiger sehr gut und ließ nichts zu. Nach vorne ging es immer wieder über die flinken und technisch versierten Heller und Sailer. Die beiden bekam Union in Abschnitt eins nicht in den Griff.
Heller auf König - knapp vorbei
Auch die erste große Gelegenheit ging von Heller aus: Nach seiner Flanke traf König die Kugel im Fallen nicht richtig und verfehlte das Tor freistehend aus fünf Metern (22.). Darmstadt blieb weiter dran und probierte es zumeist über den linken Flügel. Dort hatte Berlins Außenverteidiger Trimmel die Hände voll zu tun.
Sailer Schlenzers war zunächst noch eine leichte Beute von Amsif (28.), der erneut den Vorzug vor Haas erhalten hatte. Dann war der Deutsch-Marokkaner im Tor der Hauptstädter aber geschlagen: Nach einem Freistoß von Ivana stieg Balogun höher als Parensen und nickte das Leder in die Maschen (34.).
Amsif holt Sailer von den Beinen - Rot und Elfmeter
Die Führung war vollauf verdient, genügte Darmstadt aber nicht. Die "Lilien" blieben auf dem Gaspedal und legten noch vor der Halbzeit nach: Bei einem verunglückten Rückpass von Schönheim spritzte Sailer dazwischen, legte den Ball an Amsif vorbei und wurde von ihm unsanft von den Beinen geholt. Die Konsequenz: Rot für Amsif, Elfmeter für Darmstadt. Bregerie behielt die Nerven, verlud den eingewechselten Haas und traf zum 2:0 (45.+2).
Der 25. Spieltag
Auch in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff sahen die Zuschauer das gleiche Bild: Darmstadt bestimmte das Geschehen und drängte die Köpenicker weit in deren Hälfte zurück. Trotzdem kamen die Berliner zu ihrer ersten gefährlichen Offensivaktion: Polter zog aus zwölf Metern freistehend flach ab, verfehlte sein Ziel aber knapp (52.).
Ivana markiert das dritte Tor
Kurz darauf die Entscheidung: Nach einem weiten Einwurf landete der Ball über König und Sailer am zweiten Pfosten bei Ivana, dieser zog flach ab und traf ins lange Eck (58.).
Immerhin ergab sich Union nicht kampflos: Skrzybski legte im Strafraum für Polter ab, dieser ließ aber auch seine zweite hochkarätige Möglichkeit aus acht Metern freistehend aus (59.).
Amsif sieht Rot, rechts liegt Sailer nach dem heftigen Foulspiel des Berliner Keepers. imago
Die Luft war nun etwas aus dem Spiel. Darmstadt spielte nicht mehr mit der letzten Entschlossenheit nach vorne, Union fehlten die Mittel, um die Hausherren in Verlegenheit zu bringen. Erst in den letzten zehn Minuten nahm die Schuster-Elf nochmal Fahrt auf: Sulu traf nach einer Flanke des überragenden Ivana per Kopf zum 4:0 (80.). Wenig später traf König die Latte, dann schnürte Innenverteidiger Sulu gar den Doppelpack: Nach einer Ecke stieg er am höchsten und nickte ein - 5:0 (83.).
Das Böllenfalltor war nun ein einziges Tollhaus. Die Fans feierten auf den Rängen ihre Mannschaft frenetisch - und Darmstadt ließ den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren. Und blieb schließlich zum 16. Mal in Serie ungeschlagen.
Die letzte Pleite kassierten die 98er gegen Düsseldorf - ebenjene Mannschaft, auf die sie am Samstag (13 Uhr) treffen. Bereits einen Tag früher (18.30 Uhr) muss sich Union Berlin von der 0:5-Schmach rehabilitieren. Dann kommt der FC St. Pauli nach Köpenick.