KSC-Coach Markus Kauczinski nahm im Vergleich zum 0:1 bei der SpVgg Greuther Fürth drei Wechsel in der Startelf vor: Kempe spielte für Max, der unmittelbar vor einem Transfer zum FC Augsburg steht, Barry und Zweitliga-Debütant Dehm (19) verdrängten Torres und Stoll auf die Bank.
St. Paulis Trainer Ewald Lienen vertraute hingegen exakt den selben elf Akteuren, die zum Auftakt 0:0 gegen Arminia Bielefeld gespielt hatten.
Sobiech nickt ein - Alushi rettet
Zehn Minuten lang tasteten sich beide Teams mehr oder weniger ab, dann nahm die Partie Fahrt auf - was am Führungstreffer der Gäste lag: Alushi chippte einen Freistoß in den Strafraum auf den Scheitel von Sobiech, der die Kugel ins lange Eck verlängerte - 0:1 (10.). St. Pauli blieb gleich dran, Maiers tückischer Distanzschuss bereitete Orlishausen Probleme (12.). Auf der Gegenseite hätte der KSC um ein Haar nach einem Standard ausgeglichen, Gordons Kopfball bereinigte Alushi für den geschlagenen Himmelmann aber auf der Linie (14.).
Gordon macht's bei seiner zweiten Gelegenheit
Eine Viertelstunde später ließ St. Paulis Hintermannschaft Gordon erneut ziehen, diesmal folgenschwer, denn der Innenverteidiger köpfte wuchtig per Flugkopfball zum Ausgleich ein (29.). Bis dahin hatten die Badener mehr vom Spiel, doch die Hamburger waren die gefährlichere Mannschaft. Dies änderte sich schlagartig mit dem Ausgleich, denn plötzlich übernahm die Lienen-Elf das Kommando und spielte wieder mutiger nach vorne.
Der 2. Spieltag
Fünf Minuten vor der Pause schlug es abermals hinter dem konsternierten Schlussmann Orlishausen ein, und zwar Marke "Tor des Monats". Halstenbergs fulminanter Rechtsschuss (!) von der Strafraumgrenze prallte von der Unterkante der Latte ins Netz (40.), der KSC-Kapitän konnte wieder bloß hinterher schauen. Auf der Gegenseite hatte der bis dato unauffällige Hennings gegen sein früheres Team eine gute Chance, säbelte per Direktabnahme freistehend aber an der Kugel vorbei (45.), ehe sich in der Nachspielzeit Orlishausen bei einem Halstenberg-Schuss strecken musste (45.+2). Dann war ein munterer erster Durchgang vorbei.
Kurz nach Wiederanpfiff bot sich den Badenern plötzlich die Riesenchance zum Ausgleich: Hoffer enteilte Sobiech, zeigte im Eins-gegen-eins mit Himmelmann aber Nerven und scheiterte mit einem schwachen Abschluss (49.). Die Partie verflachte fortan zunehmend, der eingewechselte Sallahi per Distanzschuss sorgte noch für die größte Gefahr (62.). Bis auf diese zwei Szenen standen die Hamburger hinten gut, während Karlsruhes Angriffsversuche durch- und überschaubar gerieten.
St. Pauli vergibt Kontergelegenheiten fahrlässig
Die Gäste selbst gingen derweil fahrlässig mit dem sich bietenden Platz um. Erst vertändelte Thy eine gute Zwei-gegen-zwei-Möglichkeit (60.), dann nahm Maier seine Großchance nicht richtig wahr, zauderte und zögerte vor Orlishausen und schoss dann schwach genau auf den Torwart (68.). Und auch der frisch eingewechselte Choi zielte per Flachschuss von der Strafraumgrenze nicht genau genug (77.).
Doch es sollte sich nicht rächen, weil die Badener besonders in der Schlussphase arg kraft- und ideenlos wirkten, während St. Pauli hinten gut stand und den knappen 2:1-Erfolg letztlich auch dank einer massiven Defensive über die Zeit rettete.
Am kommenden Wochenende findet die erste Runde des DFB-Pokals statt: Dort trifft der Karlsruher SC am Samstag (20.30 Uhr) auf den SSV Reutlingen, St. Pauli empfängt am Montagabend (20.30 Uhr) Bundesligist Borussia Mönchengladbach.