Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck brachte im Vergleich zum 2:2 in Duisburg einen Neuen: Für Freis rückte Sukalo ins Team.
Club-Coach René Weiler drehte gegenüber dem 1:0 gegen Düsseldorf dreimal am Personalkarussell: Für Leibold kam Neuzugang Sepsi zu seinem Zweitliga-Debüt, des Weiteren durften der Ex-Fürther Füllkrug sowie Schöpf für Gislason und Blum ran.
Nach vorsichtigen Anfangsminuten feuerte Berisha den ersten Torschuss ab, platzierte aber genau auf Kirschbaum (6.). Besser machte es auf der Gegenseite Burgstaller, wenn auch mit Glück: Kerk legte vor dem Strafraum quer auf den Angreifer. Der Österreicher zog aus 22 Metern ab, Hofmann fälschte über Mielitz hinweg ab und die Kugel landete hoch im rechten Eck (7.).
Die SpVgg reagierte mit wütenden Attacken. Sukalo vergab aus acht Metern die dicke Chance zum Ausgleich (11.). Nürnberg machte sich das Leben selbst schwer, weil sich schon im Aufbauspiel viele unnötige Ballverluste einschlichen. Und defensiv war vor allem die rechte Abwehrseite anfällig. Immer wieder stieß Berisha in die Lücken, wie nach 15 Minuten, als der Stürmer aus spitzem Winkel an Kirschbaum scheiterte.
Entlastung war für den Club ein Fremdwort. Die Kleeblättler hatten viel Ballbesitz, konnten ihre Dominanz aber vorerst nicht in weitere Chancen ummünzen. Der FCN arbeitete nach der Anfangsviertelstunde gut gegen den Ball, und im Abwehrzentrum war Verlass vor allem auf Margreitters Kopfballstärke.
Chancen hüben wie drüben
Längere Zeit tat sich nichts in den Strafräumen, dann aber nahm die faire Partie nach einer halben Stunde deutlich Fahrt auf. Berisha brach durch, umkurvte auch Kirschbaum, traf aber nur das Außennetz (32.). Möhwald (34.) und Füllkrug (36.) sendeten dann Nürnberger Lebenszeichen, Weilandt scheiterte nach Sololauf frei vor Kirschbaum am Keeper (37.).
Berisha trifft doch - 1:1!
Fürths Chancenverwertung hatte bis dahin zu Wünschen übrig gelassen, dann aber klappte es mit dem verdienten Ausgleich, der aus Sicht der Hausherren allerdings ebenfalls glücklich zustande kam - denn der Freistoß nach angeblichem Foul von Polak an Weilandt war keiner. Gjasula hob den Ball aus dem Halbfeld in den Sechzehner. Kopfballspezialist Sukalo legte im Luftduell mit Margreitter quer auf Berisha, der aus einem Meter ebenfalls per Kopf zum 1:1-Pausenstand traf (39.).
Der 6. Spieltag
Nürnberg kam schlafmützig aus der Kabine, Berisha tauchte wieder frei vor Kirschbaum auf und tunnelte den Keeper, der noch leicht ablenkte - an den Pfosten (49.). Auf der anderen Seite flog Kerks Flugkopfball rechts vorbei (53.). Die letzte Aktion des Offensivspielers, für den Leibold kam.
Dann sollte erneut das Schiedsrichtergespann in den Fokus rücken: Erst wurde Burgstaller frei vor Mielitz fälschlicherweise wegen Abseits zurückgepfiffen (57.), beim Gegenzug stand Weilandt nach Gjasulas Zuspiel einen Meter im Abseits, als er zum 2:1 einnetzte - die dritte klare Fehlentscheidung der Referees (58.).
Nach der Führung zog sich Fürth weiter zurück, was dem Rivalen mehr Ballbesitz verschaffte. Möhwald stand dicht vor dem Ausgleich, als sein Fernschuss knapp links vorbeirauschte. In derselben Minute kam Blum für Sepsi beim Club zum Zug (65.), der durch Füllkrugs Kopfball die nächste Ausgleichschance hatte (70.).
Der Weiler-Elf mangelte es gegen nun sehr defensive Kleeblättler nicht am Willen, fußballerisch aber blieb vieles nur Stückwerk. Gefahr versprühte Blum per direktem Freistoß, den Mielitz stark parierte (77.).
Turbulente Schlussphase
Nimmermüde Offensivbemühungen der Gäste mündeten dann aber doch in den Ausgleich durch Schöpf, der via Innenpfosten traf (85.). Nun wollte der Club mehr. Burgstaller scheiterte knapp, bei der folgenden Ecke traf Blum nur den Pfosten (89.), und Mielitz parierte wieder gegen Blum stark (90.). Nürnberg vor dem Sieg, den dann aber die SpVgg einfuhr: Kumbela gewann im Halbfeld das Luftduell gegen Behrens. Freis war durch, umkurvte Kirschbaum und schob zum 3:2-Endstand ein (90.+2). Damit bleibt Fürth seit sieben Derbys gegen Nürnberg ungeschlagen (4/3/0).
Fürth spielt nächsten Sonntag (13.30 Uhr) bei Union Berlin, Nürnberg hat schon am Samstag (13 Uhr) den SV Sandhausen zu Gast.