SVS-Coach Alois Schwartz wechselte im Vergleich zum 1:0-Erfolg beim FSV Frankfurt auf zwei Positionen: Kosecki und Zillner kamen für Thiede und Kuhn (Muskelfaserriss) ins Spiel.
Bei den Gästen aus Karlsruhe beließ es Trainer Markus Kauczinski bei derselben Elf, die am vergangenen Spieltag den VfL Bochum mit 3:0 besiegt hatte.
Linsmayer bringt SVS in Front
Bei widrigen Bedingungen im Hardtwaldstadion - in Sandhausen hatte es den kompletten Tag geregnet - begannen die Gäste aus Karlsruhe, die zuletzt sieben Spiele in Serie unbesiegt geblieben waren, besser. Die Kombinationen auf dem durchnässten Geläuf liefen präziser ab als beim SVS und so kam Torres zur ersten Torannäherung (8.). Dann aber riss der Faden ein wenig und der KSC ließ die Sandhäuser vermehrt durch Standardsituationen in den Rhythmus kommen. Ein solcher ruhender Ball führte wenig später auch schon zur Führung der Gastgeber: Eine unsauber geklärte Ecke von Orlishausen landete vor den Füßen von Linsmayer, der per Distanzschuss sowie unter Mithilfe von Latte und Pfosten das 1:0 erzielte (14.).
Die Partie wurde von beiden Mannschaften weiterhin offensiv geführt, jedoch kontrollierte Sandhausen mittlerweile das Geschehen. Karlsruhe hingegen hatte Probleme in der Defensive. Ein Beispiel gefällig? Nach einer weiteren Standardsituation bekamen Kauczinskis Abwehrleute das Leder nicht aus dem letzten Drittel geklärt, Sandhausen blieb dafür am Drücker und wurde nach einer ungestümen Aktion von Peitz gegen Kosecki mit einem Elfmeter belohnt, den Bouhaddouz eiskalt verwandelte (25.).
Der 15. Spieltag
Hitzig und rassig
Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs wurde der KSC wieder aktiver und zeigte sich wieder in der Offensive. Dabei hätte Torres auch einen Foulelfmeter gegen Paqarada/Kosecki erhalten können (42.). Insgesamt war es eine sehr intensive und rassige erste Hälfte mit vielen Zweikämpfen und vier Gelben Karten.
Doppel- und Systemwechsel beim KSC
KSC-Coach Kauczinski stellte in der Halbzeit um, brachte mit Prömel (für Krebs) und Hoffer (für Yamada) zwei neue Leute und ließ fortan mit zwei Spitzen (Diamantakos, Hoffer) spielen. Einen unmittelbaren Effekt hatte die Systemumstellung nicht gebracht, wenngleich die Gäste schon bemühter agierten, Chancen aber weitgehend ausblieben. Nazarov beförderte die Kugel aus der Distanz knapp über den Kasten.
Und Sandhausen? Die Kurpfälzer spielten ihr Konzept klassisch herunter: Hinten sicher stehen und dann den entscheidenden Konter setzen. Nach einem Karlsruher Ballverlust ging dieser Plan auch genau auf: Bouhaddouz beförderte die Kugel nach vorne, Zillner schloss ab - 3:0 (66.).
Torres verkürzt, mehr aber auch nicht
Doch der KSC wollte nicht aufgeben, noch nicht. Nur drei Minuten später verkürzte Torres auf 1:3 und weckte damit neue Hoffnungen bei den Gästen, die noch einmal alles nach vorne warfen. Weitere 120 Sekunden später traf dann auch noch Hoffer, dessen Tor aufgrund einer Abseitsposition aber nicht gewertet wurde (71.).
Anschließend war die Luft beim KSC raus. Zu intensiv war die Partie gewesen, zu tief am Ende vielleicht auch der Rasen, der gegen Ende des Spiels einem Acker glich. So brachte Sandhausen den Sieg über die Zeit und klopft damit an die Aufstiegsränge an. Karlsruhe ging nach sieben Spielen ohne Niederlage erstmals wieder als Verlierer vom Feld und musste in den Schlusssekunden auch noch den Verlust von Nazarov hinnehmen, der unnötigerweise noch Gelb-Rot sah (90.+2).
Sandhausen reist am kommenden Spieltag am Sonntag (13 Uhr) zum MSV nach Duisburg, allerdings ohne Kapitän Kulovits (5. Gelbe). Karlsruhe empfängt am Montagabend Leipzig.