Club-Coach Michael Köllner brachte im Vergleich zur 0:1-Niederlage bei Union Berlin vier Neue: Mühl, Djakpa, Hufnagel und Matavz rückten für Margreitter (Verletzung am großen Zeh), Lippert (Kreuzbandriss), Kempe und Löwen (beide auf der Bank) ins Team.
Karlsruhes Trainer Mirko Slomka plagten große Personalsorgen, gleich sechs Neue brachte der Trainer im Vergleich zum 0:3 gegen Fortuna Düsseldorf : Thoelke, Sallahi, Krebs, Yamada, Mehlem und Kamberi waren neu in der Startelf. Dafür rotierten Figueras, Kom (beide gelbgesperrt), Kempe (Oberschenkelzerrung), Prömel (Ödem am Wadenbein), Stoppelkamp (Muskelfaserriss) und Mugosa (Bank) aus der Startelf.
Torraumszenen? Fehlanzeige!
Beide Teams waren von Beginn an auf Fehlervermeidung in den gefährlichen Zonen aus. Zwar wechselten sich die Ballbesitzphasen rund um die Mittellinie häufig ab, die Abwehrreihen boten jedoch keine entscheidenden Lücken. Erstmals gefährlich wurden die Gäste: Kamberi schnappte sich das Leder nach einer Balleroberung im Mittelfeld und marschierte mit Tempo in Richtung Strafraum. Sein Schuss aus knapp 20 Metern strich links vorbei (6.). Auf der Gegenseite markierte Hufnagel das erste Schüsschen in Richtung Orlishausen (8.).
Slomka hatte im Vorfeld gefordert, endlich einmal zu Null zu spielen und die Defensive nach 16 Gegentoren in acht Rückrundenspielen zu stabilisieren. Dieses Vorhaben ging - gegen zugegebenermaßen uninspirierte Nürnberger - zunächst auf. Die neu formierte Abwehrreihe um Kinsombi und Thoelke im Zentrum wehrte die wenigen Flankenversuche von Djakpa und Brecko ab, Matavz war in der Sturmspitze der Franken alleine auf weiter Flur.
Brecko doppelt unglücklich
Da auch die Gäste keine Anstalten machten, das Spiel an sich zu reißen, gehörte die Begegnung zunächst eher in die Kategorie "durchschnittlich". Höhepunkte waren nahezu Fehlanzeige. Das änderte sich schlagartig in Minute 24: Nach einer von Brecko unzureichend geklärten Hereingabe zog Sallahi mutig aus gut 30 Metern ab - und traf zum 1:0! Unglücksrabe Brecko hatte den Schuss, der wohl deutlich neben das Tor gegangen wäre, unhaltbar für Schäfer abgefälscht.
Mit der Führung im Rücken ließ es sich für den KSC noch komfortabler verteidigen und auf den Gegner warten. Und dieser machte es den Gästen leicht. Ohne Ideen und Durchschlagskraft präsentierten sich die Franken, dementsprechend gut gebrauchen konnte der FCN die Halbzeitpause, in die es ohne weitere Höhepunkte ging.
2. Bundesliga, 26. Spieltag
Der Auftakt des zweiten Durchgangs bot keine Veränderung, weder personell, noch bezüglich des Geschehens auf dem Rasen. Die in Rot und Schwarz gekleideten Nürnberger hatten mehr Ballbesitz, Torchancen resultierten daraus weiterhin nicht. Zwei Torschüsse hatte es in Durchgang eins gegeben - beide für den KSC. Und die Badener machten - getreu ihrer taktischen Marschroute - genauso weiter wie geplant. Als Bulthuis seinen Linksverteidiger Djakpa auf der offensiven linken Seite hinterlief, fehlte er in der Folge im eigenen Abwehrzentrum. Dort narrte Kamberi Mühl per Beinschuss und forderte Schäfer aus 22 Metern (53.).
Mehr Schwung mit Kempe
Mit dem ersten Wechsel der Hausherren - Kempe kam nach einer guten Stunde für Salli - schickte sich der Club an, sich für einen Endspurt aufzuraffen. Und prompt durfte sich Trainer Köllner für ein vermeintlich goldenes Händchen feiern lassen. Denn Krebs berührte Möhwald im Strafraum leicht am Knöchel, dieser fiel - und plötzlich gab es Elfmeter! Joker Kempe verwandelte eiskalt unten links (65.).
KSC steht sich selbst im Weg
Plötzlich stand es 1:1, ohne, dass der FCN zuvor eine richtig gefährliche Chance verbucht hatte. Und es kam noch schlimmer für den KSC: Nur fünf Minuten später wiederholte sich das Schauspiel. Diesmal hatte Mehlem den Ball nach einem Kempe-Freistoß an den Arm bekommen, erneut hieß die Folge: Strafstoß! Kempe ließ sich auch den zweiten Treffer nicht nehmen und brachte den FCN in Front (70.).
Der KSC musste nun kommen. Valentini scheiterte am gut reagierenden Schäfer (76.), auf der Gegenseite vergab Matavz die Konterchance (77.). Zum ersten Mal in dieser Partie hatte man das Gefühl, dass ein Team nun wirklich dringend ein Tor benötigt, denn der KSC warf alles nach vorne. Petrak klärte eine Hereingabe haarscharf am eigenen Tor vorbei (81.), Yamada verzog knapp (85.). Kurz darauf war Schluss.
So recht wussten die Hausherren wohl nicht, warum sie dieses Spiel gewonnen hatten, es dürfte ihnen jedoch egal sein. Auf der Gegenseite machte sich der KSC mit zwei Patzern im eigenen Strafraum kaputt und ziert weiterhin das Tabellenende. Der 1. FC Nürnberg spielt am kommenden Dienstag (17.30 Uhr) auswärts bei Hannover 96. Die Karlsruher treffen zeitgleich auf die Würzburger Kickers.