Dresdens Trainer Uwe Neuhaus musste nach dem 4:3-Sieg in Karlsruhe auf mehreren Positionen umstellen: Kutschke (Schädel-Hirn-Trauma) fehlte verletzt, Hilßner nahm ebenso auf der Bank Platz wie Stammtorwart Schwäbe und Testroet. Neu in der Startformation dafür Wiegers (Tor), Aosman, Stefaniak und Berko.
Bielefelds Trainer Jeff Saibene brachte bis auf den gelbgesperrten Dick, für den Görlitz rechts verteidigte, alle Akteure, die beim 6:0-Sieg gegen Braunschweig begonnen hatten.
In einer ereignisarmen ersten Spielhälfte begann Bielefeld aggressiv und ließ insgesamt nur sehr wenig zu bis zum Pausenpfiff. Heise tauchte nach Teixeira-Zuspiel halblinks im DSC-Strafraum auf, sein Schuss wurde jedoch von Börner noch geblockt (12.). Heises Rechtsflanke neun Minuten später auf den zentral lauernden Starostzik wurde im letzten Moment noch aus der Gefahrenzone gelenkt. Von den Arminen kam offensiv jedoch auch sehr wenig. Hemlein bot sich nach Heise-Patzer im Strafraum die Schusschance, doch auch der Mittelfeldmann traf den Ball nicht richtig (25.). Was war sonst noch los? Zwei Dresdner Freistöße aus großer Distanz - Gogia schoss drüber (37.), Heise rechts vorbei (39.).
Nach Wiederanpfiff wurde es munterer und offensiver. Ein Yabo-Treffer fand keine Anerkennung, weil Hemlein einen Flankenball verlängerte und der Torschütze dadurch im Abseits stand (48.). Es folgte eine Dresdner Doppelchance, Schüsse von Gogia und Aosman wurden binnen Sekunden geblockt (50.). Yabo hatte das 1:0 nach starkem Sololauf auf dem Fuß, doch der Bielefelder verzog ganz knapp (59.). Drei Minuten später schlug es auf der Gegenseite ein: Stefaniaks Freistoßflanke aus dem Halbfeld köpfte Jannik Müller unbedrängt ein - 1:0 Dresden (62.)! Und weil 1860 München im selben Moment in Heidenheim in Führung ging, drohte dem DSC plötzlich die Relegation.
2. Bundesliga, 34. Spieltag
Doch Bielefeld zeigte eine starke Reaktion. Jeff Saibene brachte mit Klos den besten Torschützen im Aufgebot (13 Treffer) - und die Ostwestfalen waren auf einmal vorne viel präsenter. Nach Hereingabe von Schütz wurde Börners Kopfball geblockt, Voglsammer kam wenige Meter vor dem Kasten frei zum Schuss und traf Teixeira am angelegten Arm. Zu Recht gab es keinen Strafstoß (66.).
Yabos Schlenzer forderte Wiegers zu einer starken Parade heraus (75.), drei Minuten später ließ Heise nach glänzendem Zuspiel von Berko das 2:0 liegen - das Tor war praktisch verwaist. Somit war Bielefeld weiter im Spiel und kam in der 84. Minute zum so wichtigen Ausgleich: Schütz' Freistoßflanke durfte Börner einköpfen - fast eine Kopie des Dynamo-Treffers.
Die Arminia überstand die restliche Spielzeit unbeschadet - Heise verzog freistehend (86.), Yabo hätte auch für den DSC-Sieg sorgen können (88.) - und vernahm frohe Kunde aus Heidenheim: Denn der FCH drehte das Spiel gegen 1860 noch spät (2:1) und sorgte somit für die Bielefelder Rettung, die Spieler und Fans Sekunden nach Schlusspfiff mit Erhalt des Endergebnisses aus Heidenheim frenetisch feiern durften.