Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht nahm nach dem 0:6 gegen Bielefeld vier Änderungen vor: Sauer kehrte nach seiner Bänderverletzung zurück und verteidigte für Kijewski. Biada, Abdullahi und Khelifi bildeten für Hochscheidt, Omladic und Hernandez ein neues offensives Trio.
Karlsruhes Trainer Jan-Patrick Meister vertraute nach der 3:4-Niederlage gegen Dresden im Tor auf Vollath anstelle von Orlishausen. Zudem spielten Thoelke, Prömel, Kom und Luibrand für Gimber (U-20-WM), Krebs, Marcel Mehlem und Reese (U-20-WM).
Die Eintracht brauchte Tore, startete dementsprechend offensiv und belohnte sich nach nur 120 Sekunden: Nach einem Biada-Freistoß durfte Kumbela unbedrängt zum frühen 1:0 einköpfen (2.). Braunschweig blieb mit insgesamt fünf rein offensiv ausgerichteten Spielern am Drücker und kannte weiterhin nur den Vorwärtsgang. Allerdings eröffneten sich dadurch auch Räume für den KSC, die dieser auch zu nutzen wusste. Der Ausgleich nach einer Viertelstunde fiel aber aus einer Standardsituation heraus. Nach einem zu kurz abgewehrten Freistoß legte Prömel quer auf Thoelke, der Eintracht-Keeper Fejzic in dessen 100. Zweitligaspiel mit einem strammen Rechtsschuss keine Abwehrchance ließ.
Auch nach dem Ausgleich blieb die Eintracht das aktivere Team, allerdings leistete sich das Lieberknecht-Team einige leichtfertige Ballverluste, die dann zu gefährlichen Situationen führten. Aber Fejzic verhinderte gegen Zawada (23.) und Luibrand (27.) einen durchaus möglichen Rückstand. Doch die Eintracht fand dann wieder zur Sicherheit der ersten Minuten zurück und erzwang aus einem Einwurf für den KSC die Führung. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld wurde Khelifi steil geschickt, dessen Schuss wehrte Vollath noch ab, der Nachschuss von Biada aber saß (34.). Braunschweig drückte in der Folgezeit weiter, hatte kurz vor der Pause aber Glück, dass Zawada und Yann in der Nachspielzeit der ersten Hälfte nur knapp einen Torerfolg für den KSC verpassten.
Fejzic hält Sieg fest - Kein Wunder an der Hamburger Straße
Vor der Partie wurde an die Meisterschaft aus dem Jahr 1967 erinnert. imago
2. Bundesliga, 34. Spieltag
Ohne personelle Änderungen ging es nach dem Seitenwechsel weiter, und auch auf dem Rasen änderte sich wenig. Braunschweig ging hohes Risiko, Karlsruhe wartete auf Konter. Die Partie blieb tempo- und abwechslungsreich mit Chancen hüben wie drüben.
Doch so richtig gefährlich kam Braunschweig bis auf eine Ausnahme nicht mehr vor das KSC-Tor: In der 54. Minute hatte Abdullahi gleich zweimal das 3:1 auf dem Fuß, der 20-Jährige konnte die Chancen aber nicht nutzen. Auf der Gegenseite war aber auch Fejzic weiterhin gefordert, der 31-Jährige war gegen Zawada (53.) und Yann (63.) zur Stelle.
Nach einer guten Stunde reagierte Lieberknecht und brachte mit Hochscheidt eine weitere Offensivkraft, Verteidiger Sauer verließ das Feld. Braunschweig rannte nach dem zwischenzeitlichen Führungstreffer Sandhausens gegen Hannover mit dem Mute der Verzweiflung an, doch das kleine Fußball-Wunder wollte der Eintracht nicht mehr gelingen. Zwar hatte Braunschweig noch die ein oder andere Chance zur Ergebnisverbesserung, doch ein weiteres Tor fiel nicht mehr. Immerhin war hinten Fejzic bei den KSC-Kontern weiterhin nicht zu überwinden, weshalb die Eintracht die drei Punkte behielt und mit einem Erfolgserlebnis in die Aufstiegs-Relegation geht.
Braunschweig muss also in die Verlängerung, am kommenden Donnerstagabend steht das Relegations-Hinspiel beim VfL Wolfsburg an (20.30 Uhr, LIVE! auf kicker.de). Am übernächsten Montag genießt die Eintracht dann im Rückspiel Heimreicht. Der KSC enttäuschte keineswegs, verabschiedet sich aber mit einer Niederlage in die Sommerpause. In der kommenden Saison werden die Badener dann eine Etage tiefer einen Anlauf zur direkten Rückkehr starten. Bisher ist ihnen das bei ihren zwei Abstiegen stets gelungen.