Hannovers Trainer Daniel Stendel musste im Vergleich zum 2:2 in Düsseldorf auf drei Positionen wechseln: Felipe (Gelb-Rot), Strandberg (Wadenprobleme) und Klaus (5. Gelbe) standen allesamt nicht zur Verfügung und wurden durch das Trio Sorg, Sané und Albornoz ersetzt.
Heidenheims Coach Frank Schmidt nahm gegenüber dem 2:0-Erfolg gegen St. Pauli nur eine Veränderung vor: Halloran ersetzte Thomalla in der Offensive.
Pribs Freistöße sorgen für ersten Gefahr
Nicht einmal eine Minute war gespielt, da hatte der FCH schon seine erste Möglichkeit durch Halloran, doch der neue Mann schoss rechts im Strafraum neben das Tor (1.). Die Chance des Australiers war jedoch keineswegs ein Fingerzeig in eine bestimmte Richtung, denn in den kommenden Minuten drehten die Niedersachsen mächtig auf: Gerade nach den Standardsituationen von Prib präsentierte sich 96 gefährlich vor Torwart Müller, der gegen Harnik nicht eingreifen musste (5.) und kurz darauf das Leder festhielt (8.).
Nach einer guten Viertelstunde bekam die Heidenheimer Defensive die Hannoveraner Offensive besser in den Griff und ließ nicht mehr so viel zu. Nach vorne ging das taktische Konzept der Schmidt-Elf ("Wenn sie den Ball verlieren, sind sie schon ein Stück weit anfällig") nicht auf. Hannovers Keeper Tschauner war nahezu beschäftigungslos.
In der 33. Minute stand plötzlich nicht mehr der Sport, sondern die Gesundheit von Heidenheims Müller im Vordergrund. Bei einer Grätsche zum Ball erwischte Sarenren Bazee den FCH-Keeper unglücklich am Hals, sodass dieser mit einer offenen Wunde behandelt und ausgewechselt werden musste.
Harnik klaut Sarenren Bazee das Tor
Doch die Mitspieler verfielen keineswegs in eine Art Schockzustand, sondern gingen stattdessen sogar kurz nach der Verletzung Müllers in Führung: Nach zwei gewonnenen Kopfballduellen am Hannoveraner Strafraum stand Verhoek plötzlich frei vor Tschauner und schob gekonnt zum 1:0 ein (42.). Diesen Vorsprung konnte die Schmidt-Elf allerdings nicht mit in die Kabine nehmen, denn Harnik glich in der Nachspielzeit noch aus. Die Kopfball-Bogenlampe von Sarenren Bazee drückte der Österreicher vor Ersatztorwart Schnitzler noch über die Linie Tor zum 1:1-Pausenstand (45.+1).
2. Bundesliga, 15. Spieltag
Hannover versuchte den Schwung des späten Ausgleichs mit in die zweite Hälfte zu nehmen, doch Harnik köpfte aus kurzer Distanz neben das Tor (48.). Auf der anderen Seite prüfte Skarke Tschauner mit einem tückischen Flatterball (52.). Kurz darauf rückte erneut Hannovers Keeper in den Fokus, denn er wehrte einen Flankenball unglücklich auf Antons Knie ab und von dort aus sprang die Kugel unglücklich ins eigene Tor (60.).
Tor-Premiere für Sarenren Bazee
96-Trainer Stendel reagierte auf den erneuten Rückstand mit der Einwechslung von Angreifer Füllkrug - und sollte damit alles richtigmachen. Der gebürtige Hannoveraner war sofort im Spiel und beförderte drei Minuten nach seiner Einwechslung mit seinem ersten Abschluss das Leder auch gleich ins gegnerische Tor (68.). Und nur weitere zwei Minuten später zappelte der Ball erneut im Heidenheimer Netz: Nach einem öffnenden Harnik-Pass legte Karaman mit einem genauen Querpass für Sarenren Bazee auf, der Hannover erstmals im Spiel in Führung brachte und zugleich seinen ersten Profi-Treffer erzielte (70.).
Mit Thomalla und Morabit wechselte FCH-Coach Schmidt in der Schlussphase offensiv, um die dritte Auswärtsniederlage in Folge zu verhindern. Allerdings musste Tschauner nicht wirklich mehr eingreifen, wohingegen Harnik mit dem Ablaufen der regulären Spielzeit die vorzeitige Entscheidung mit einem Schuss an den Außenpfosten verpasste (90.).
Hannover hat am 12. Dezember ein Montagabendspiel (20.15 Uhr) in Stuttgart, Heidenheim spielt schon am kommenden Freitag (18.30 Uhr) gegen Union Berlin.