Djokovics Sprung ins kalte Wasser
Nach der herben 0:4-Pleite in Stuttgart hatte Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck Konsequenzen angekündigt. Diese hielten sich allerdings in Grenzen: Für die verletzten Berisha und Franke (beide nicht im Kader) rückten Tripic und der erst kurz vor dem Spiel verpflichtete Probespieler Djokovic in die Startelf. Der Kroate hatte die Aufgabe, die Rolle von Kreativkopf Gjasula zu übernehmen.
Auf der Gegenseite plagten Heidenheims Coach Frank Schmidt gegenüber dem 1:1 gegen Braunschweig große Sorgen im Abwehrzentrum: Mit Kraus (Kreuzbandriss), Beermann (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Wittek (Adduktorenprobleme) fiel das etatmäßige Trio komplett aus. Sechser Theuerkauf und Rechtsverteidiger Strauß bildeten das ungewohnte Tandem in der Innenverteidigung, dafür bekleidete Philp die Position rechts in der Viererkette. Außerdem stürmte Thomalla anstelle von Verhoek.
Bilderbuchkonter des FCH - "Turm" Kleindienst
Eine Reaktion wollte Ruthenbeck von seiner Mannschaft sehen, zunächst präsentierte sich die Spielvereinigung aber zurückhaltend und überließ den Gästen weitgehend den Ball. Der erste mutige Vorstoß mündete dann im 0:1. Nach einem kurz ausgeführten Eckball verdribbelte sich Narey am Strafraumrand, Kleindienst schaltete schnell um und nahm Schnatterer links mit. Das Heidenheimer Urgestein ging einige Meter und flankte punktgenau auf den mitgelaufenen Halloran, der aus halbrechter Position im Strafraum vollstreckte (14.).
Die Ostalbstädter blieben am Drücker - und außerdem eiskalt: Philp schlug die Kugel nach einem Einwurf in die Strafraummitte, dort stieg der baumlange Kleindienst unbedrängt hoch und nickte die Kugel in die linke Ecke (18.). Zwei Fehler hatte sich die Spielvereinigung erlaubt, zweimal bestrafte der FCH diese gnadenlos.
FCH wartet ab - Fürth planlos
Mit dem soliden Vorsprung im Rücken zogen sich die Schmidt-Schützlinge kollektiv zurück, um sich aus abwartender Haltung heraus anzusehen, was die Franken anzubieten hatten. Das war allerdings nicht viel: Fürth fand keine klare spielerische Linie, auch Djokovic leistete sich einige Fehlpässe und schaffte es nicht, in die Gjasula-Rolle zu schlüpfen und der Partie seinen Stempel aufzudrücken. Problemlos verteidigte die neuformierte FCH-Defensive die zaghaften Kleeblatt-Angriffe, beinahe hätte Caligiuri den Hausherren mit einem Eigentor noch vor der Pause den Rest gegeben (38.).
2. Liga, 9. Spieltag
Mit dem Ex-Heidenheimer Heidinger für den defensiv wie offensiv schwachen Narey startete der zweite Durchgang, ansonsten änderte sich jedoch überhaupt nichts. Die Gäste blieben ihrer defensiven Ausrichtung treu, während Fürth verzweifelt nach dem roten Faden suchte.
Sararers Comeback
Demnach blieb das spielerische Niveau überschaubar und die Partie extrem chancenarm. Etliche gelb-würdige Foulspiele und schlampig getretene Standards sorgten für äußerst magere Kost im Ronhof.
Fürths Trainer Ruthenbeck zog deshalb sämtliche Trumpfkarten, brachte mit Comebacker Sararer einen Tempodribbler (58.) und mit Vukusic (72.) eine zweite Sturmspitze. Ohne Erfolg: Mehr als ein Tripic-Schuss nach eigenem Solo sprang beim Kleeblatt nicht heraus (62.). Trotz hoher Ballbesitzwerte für die Hausherren waren die Heidenheimer einem dritten Treffer näher, Kleindienst (66.) und Schnatterer (76., 84.) zielten allerdings zu ungenau. Dementsprechend brachte der FCH den ungefährdeten 2:0-Erfolg locker über die Zeit - und überstand auch das dritte Auswärtsspiel in Fürth ohne Gegentreffer.
Die Aufgaben für die Franken werden nicht leichter, kommendes Wochenende muss Fürth am Sonntag (13.30 Uhr) zu Spitzenreiter Braunschweig, Heidenheim hat tags zuvor (13 Uhr) Dynamo Dresden zu Gast.