Sandhausens Trainer Kenan Kocak veränderte seine Anfangsformation nach dem 0:1 in Bielefeld auf drei Positionen: Kapitän Kulovits (nach abgesessener Gelbsperre) und Wooten (nach Achillessehnenproblemen) kehrten wieder zurück, zudem feierte Derstroff sein Startelfdebüt für den SVS. Dafür rotierten Karl, Sukuta-Pasu (beide Bank) und Kuhn (nicht im Kader) aus dem Team.
Ebenfalls drei Umstellungen nahm 1860-Coach Kosta Runjaic im Vergleich zum 6:2-Kantersieg gegen Aue vor. Rodnei, Wittek (nach Gelbsperre) und Neuhaus ersetzten Mauersberger (5. Gelbe Karte), Jakob (nicht im Kader) und Perdedaj, der zuletzt Probleme mit dem Mittelfuß hatte und auf der Ersatzbank Platz nahm. Daneben stand Boenisch das erste Mal seit seiner Verpflichtung im Kader.
Derstroff sorgt für Sandhäuser Blitzstart
Die Hausherren erwischten einen Traumstart in die Partie - nach wenigen Sekunden zappelte das Leder im Münchner Netz: Die Gäste hatten Anstoß, Lacazette verlor den Ball. Wooten passte in den Lauf von Derstroff, der von halblinks abzog und wuchtig einschoss - Keeper Zimmermann gab dabei keine gute Figur ab (1.). Die Anfangsphase gehörte dem SVS, die Löwen brauchten einige Minuten, um sich zu sammeln und den frühen Rückstand zu verdauen.
12. Spieltag
Doch dann schlugen die Müchner zurück: Nach einem abgewehrten Freistoß von Aycicek, gab es Eckball für den TSV. Im Anschluss an diesen faustete Knaller eine Flanke von Liendl weg, durch einen missglückten Schussversuch von Lacazette landete das Leder nochmals im Zentrum, wo Olic lauerte und eiskalt zum 1:1 einschoss (12.). Im Anschluss verlor die unterhaltsame Begegnung an Fahrt, viele Nickeligkeiten und Fouls unterbanden den Spielfluss. Es dauerte bis zur 29. Minute, dann wurde es wieder nach einer Ecke und erneut durch Olic gefährlich: Der Routinier stoppte in einer fließenden Bewegung die Kugel mit der Brust und zog direkt ab - knapp vorbei.
Die Oberbayern waren in dieser Phase das aktivere Team, Sandhausen lauerte auf schnelle Umschaltaktionen wie beim 1:0. Nach einer solchen lag der Ball erneut im Münchner Tor, doch Schiedsrichter Dr. Robert Kampka entschied auf Abseits - eine strittige Entscheidung, denn es ist fraglich, ob Wooten bei der Flanke von Höler zu weit vorne stand (39.). Die Gäste ließen sich davon nicht beeindrucken - ganz im Gegenteil, sie nutzten eine Standardsituation kurz vor der Pause zur Führung: Liendl brachte eine Ecke herein, Mölders verlängerte am kurzen Pfosten per Kopf. Dahinter war Youngster Uduokhai einen Schritt schneller als Paqarada und drückte die Kugel aus kurzer Distanz zu seinem ersten Profitreffer über die Linie (43.).
Gordon staubt zum 2:2 ab
Die Gastgeber kamen mit mehr Schwung aus der Kabine, sie waren nun die spielbestimmende Mannschaft. Zwingende Chancen blieben zunächst noch aus, Wooten jagte den Ball nach einem Freistoß in die Wolken (56.). Doch wenig später belohnte sich der SVS für sein Engagement: Nach einer Ecke zog Höler artistisch per Seitfallzieher ab, Zimmermann parierte zunächst stark. Wittek brachte anschließend die Kugel nicht aus der Gefahrenzone, Gordon staubte aus kurzer Distanz ab (64.).
Von 1860 kam in dieser Phase der Partie zu wenig, ein Schuss von Neuhaus, den Knaller stark parierte (69.), stellte die Ausnahme da. Stattdessen drängte der SVS auf die Führung - und erzielte diese auch: Eine Flanke von Vunguidica wurde abgefälscht und dadurch zur Bogenlampe. Wittek spitzelte Höler am Fünfmeterraum den Ball weg, jedoch genau vor die Füße von Wooten, der ins lange Eck einschoss (73.).
Zimmermann geht mit nach vorne, Kulovits verfehlt
Der TSV musste das Risiko erhöhen, wodurch sich den Hausherren Räume boten. Wooten hätte beinahe auf 4:2 erhöht, er scheiterte aus kurzer Distanz am Außennetz (82.). Die Gäste agierten nicht zwingend genug, die Schüsse von Lacazette (85.) und Olic (88.) stellten Knaller vor keine Probleme. In der Nachspielzeit ging Keeper Zimmermann bei einem Eckball mit nach vorne, Sandhausen konnte klären. Kulovits trieb das Leder in Richtung des verwaisten Münchner Tores, doch nach einem langen Sprint ging dem Sandhäuser die Kraft aus - er verfehlte das leere Gehäuse (90.+2). Doch Sekunden danach pfiff Kampka ab.
Der SVS gastiert nach der Länderspielpause am Samstag, den 19. November (13 Uhr), beim Karlsruher SC. Der TSV 1860 empfängt zwei Tage später am Montagabend (20.15 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern.