Löwen-Coach Kosta Runjaic musste am ersten Spieltag eine 0:1-Niederlage in Fürth schlucken. Der neue Trainer reagierte prompt mit drei Veränderungen: Wittek rückte nach einer abgesessenen Gelb-Rot-Sperre aus der Vorsaison für Busch (kicker-Note 4,5 in Fürth) in die Mannschaft, Liendl und Claasen für Perdedaj (4) und den enttäuschenden Mugosa (5). Olic durfte im Sturmzentrum ran.
Bielefelds Trainer Rüdiger Rehm baute nach dem 0:0 gegen den Karlsruher SC lediglich einmal um. Junglas durfte sich für den verletzten Prietl (Bluterguss unter der Ferse) im defensiven Mittelfeld versuchen.
Schuppan köpft knapp drüber
Nach dem vor allem defensiv teils chaotischen Auftritt in der Vorwoche, waren die Sechziger zu Beginn um Ordnung bemüht. Das gelang der Elf von Coach Runjaic auch, die Gastgeber beraubten sich dabei aber auch jeglicher Offensivpower. Die erfahrenen Aigner und Olic versuchten im Duett immer wieder, das Angriffsspiel der Löwen zu beleben - vergeblich. Bielefeld verließ sich auf eine dicht gestaffelte Defensive und die wenigen sich bietenden Kontergelegenheiten. So dauerte es bis zur 27. Minute, ehe es erstmals aufregend wurde: Arminias Rechtsverteidiger Schütz brachte eine Ecke von links auf den Kopf von Schuppan, der seinen Versuch knapp drüber setzte.
Holota hat die Führung auf dem Fuß
Zwei Minuten später wurde es noch eine Spur gefährlicher, als Liendl im Aufbauspiel fahrlässig die Kugel hergab. Klos spielte Nöthe links im Strafraum frei, woraufhin dieser Holota mustergültig bediente. Der defensive Mittelfeldmann hätte nur einschieben müssen, legte aber kläglich rechts vorbei (29.). In den letzten 15 Minuten vor der Pause hielt dann Sechzig zwar den Gegner wieder fern vom eigenen Tor, Kapitän Aigner & Co. suchten aber vergeblich nach Lücken im gegnerischen Defensivverbund. Nach 46 Minuten hatte Referee Sven Jablonski genug gesehen, mit vereinzelten Pfiffen aus dem weiten Rund entließ er die Mannschaften in die Halbzeitpause.
Arminia zu fahrlässig
Nach Wiederanpfiff passierte kaum etwas, lediglich der Abschluss von Claasen rang den Zuschauern mal Applaus ab (51.). Ansonsten zollten die Teams immer wieder den hohen Temperaturen Tribut und nahmen sich ihre Auszeiten. 1860 hatte mehr Ballbesitz und mehr vom Spiel, Bielefeld wirkte in seinen Offensivaktionen aber zwingender und konsequenter. Zwei gute Freistoßgelegenheiten ließ die Rehm-Elf fahrlässig liegen (54., 63.).
Das 1:0 ist Chefsache
2. Bundesliga, 2. Spieltag
Und so kam es, wie es kommen musste: Einen weiten Befreiungsschlag verlängerte Claasen auf Aigner, der Hartherz ganz schlecht aussehen ließ, in den Strafraum zog und Hesl tunnelte - 1:0 (67.). Die Führung gab den Hausherren Auftrieb und Selbstvertrauen, was die Bielefelder Mission auf Zählbares nicht gerade leichter machte.
Sorgen um den Kapitän
Zwölf Minuten später allerdings war der Arbeitstag von Aigner, der sich immer wieder mit schmerzverzerrtem Gesicht an den hinteren Oberschenkel fasste, beendet - Mölders erlöste ihn (79.). Auf dem Rasen passierte ansonsten wenig, bis sich wieder Pechvogel Holota die Riesenchance bot. Der Defensivmann aber vergab frei vor Zimmermann kläglich (84.). Im direkten Gegenzug drückte Matmour die Kugel aus Abseitsposition über die Linie - kein Tor (85.). In der Schlussphase kam Arminia nicht mehr entscheidend zum Zug, wodurch es beim knappen 1:0 für die Sechziger blieb.
Mit dem ersten Dreier der neuen Saison im Rücken bestreitet 1860 München das nächste Spiel ebenfalls zu Hause, am nächsten Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) ist im DFB-Pokal der Karlsruher SC in der Allianz-Arena zu Gast. Die torlosen Bielefelder müssen drei Stunden zuvor bei Rot-Weiss Essen (Regionalliga West) ran.