Regensburgs Trainer Achim Beierlorzer nahm nach der 0:1-Niederlage in Düsseldorf zwei Veränderungen vor: Stammtorhüter Pentke (Prellung) und Mees (Adduktorenverletzung) wurden durch Ersatzkeeper Weis, der seinen ersten Pflichtspieleinsatz für den Jahn absolvierte, und Adamyan ersetzt. Der Jahn begann in seiner bekannten 4-4-2-Formation, suchte den Weg häufig über die Halbräume nach vorne und störte die Gäste im Spielaufbau ab der Mittellinie.
Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht tauschte im Vergleich zum 3:0-Sieg gegen Fürth drei Akteure in seiner Startelf: Moll, Hochscheidt und Kumbela starteten für Samson, Hernandez (Bank) und den angeschlagenen Yildirim. Die Niedersachsen begannen in einem 4-4-2-Grundsystem. Boland und Moll besetzten die Doppelsechs, Hochscheidt (links) und Khelifi (rechts) spielten auf den Außenbahnen. In vorderster Linie agierten Kumbela und Nyman als Doppelspitze.
Druckvolle Anfangsphase der Hausherren - Kumbela mit der besten Chance
Der Anpfiff verzögerte sich um wenige Minuten, weil ein Tornetz ein Loch aufwies und mithilfe eines Tapes des Regensburger Mannschaftsarztes geflickt werden musste. Nachdem der Anpfiff schließlich erfolgt war, gehörten Regensburg die erste Chancen. Adamyan (4., 7.), Grüttner (6.) und Nandzik (10.) beschäftigten die Eintracht-Defensive in der Anfangsphase.
Danach fand Braunschweig besser ins Spiel und kam zu seinen ersten Möglichkeiten. Hochscheidt köpfte zunächst über das Tor (18.), dann war es Kumbela, der die bis dato beste Chance des Spiels liegen ließ. Der Angreifer war Sörensen davongeeilt und köpfte einen Boland-Freistoß aus dem rechten Halbfeld auf das Tor. Weis riss die Fäuste hoch und parierte (19.). Nun entwickelte sich eine offene Partie, in der die Gäste zunehmend tonangebend - und plötzlich in Unterzahl waren.
Khelifi fliegt und Baffo trifft
Khelifi wollte einen hohen Ball annehmen, hatte sein Bein aber viel zu hoch und traf Lais mit den Stollen im Gesicht. Schiedsrichter Reichel blieb gar keine andere Wahl, als die Rote Karte zu ziehen (26.). Lieberknecht reagierte, opferte mit Nyman einen seiner beiden Stürmer und brachte dafür Hernandez, der sich nun in einem 4-4-1 auf der rechten Seite einfand.
Von dem Platzverweis ließen sich die Gäste aber nicht schocken. Reichels Volleyschuss verfehlte das Tor knapp (40.), zwei Minuten später nutzte die Eintracht eine Standardsituation, um in Führung zu gehen. Boland schlug einen Freistoß vor das Tor, Valsvik köpfte von Grüttner unbedrängt, scheiterte aber an Weis, der die Kugel nach vorne abklatschen ließ. Der freistehende Baffo war einen Schritt schnell als Knoll und beförderte den Ball per Kopf aus kurzer Distanz über die Linie (42.).
Regensburger Blitzstart: Grüttner trifft - Stolze und Adamyan scheitern an Alu
2. Bundesliga, 8. Spieltag
Zur Pause stellte Beierlorzer um. Rechtsverteidiger Saller blieb in der Kabine und wurde durch Stolze ersetzt, der sich auf dem rechten offensiven Flügel postierte. Die Hereinnahme zahlte sich voll aus: Nach Geipls erstem Warnschuss 10 Sekunden nach Wiederbeginn legte Stolze per Flanke das 1:1 auf. Baffo tauchte unter der Hereingabe hindurch, weshalb Valsvik zu spät ins Kopfballduell mit Grüttner kam, der zum 1:1 einnickte (47.).
Es begann nun ein rasanter Sturmlauf der Hausherren: Stolze zog nur zwei Minuten später ab und traf den Pfosten (49.), weitere vier Zeigerumdrehungen später jagte er den Ball aus kurzer Distanz über das Tor (53.). Nachdem Adamyan erneut nur Aluminium traf und per Kopf an der Latte scheiterte (58.), verfehlte er sein Ziel mit einem weiteren Kopfball nur knapp (61.).
Sauer fliegt: Braunschweig in doppelter Unterzahl - Nietfeld erlöst den Jahn
Nach 64 Minuten sah sich der Jahn sogar in doppelter Überzahl: Sauer drückte Nandzik nach einem Zweikampf das Knie in den Rücken und sah den zweiten Platzverweis für die Gäste - eine harte Entscheidung! Nun gab es nur noch eine Richtung: Regensburg drängte mit aller Macht auf die Führung. Nietfeld (65.), George (68.) und Lais (70.) ließen aber teils beste Chancen liegen, ehe das 2:1 doch noch fiel: George legte eine Flanke mit unfreiwilliger Hilfe von Baffo auf Nietfeld ab, der aus kurzer Distanz leichtes Spiel hatte (77.). In der Folge ging Braunschweig hohes Risiko und warf alles nach vorne. Der SSV verteidigte die Vorstöße der Eintracht aber gekonnt, weshalb es beim 2:1 bis zum Schluss blieb. Der bittere Schlusspunkt aus Sicht der Gäste: Boland flog in der 90. Minute mit Gelb-Rote vom Platz.
Kurios: Zuletzt gab drei Platzverweise für eine Mannschaft am 7. Mai 2006. Damals erwischte es die Saarbrücker Nehrbauer, Amri und Demai im Spiel bei 1860 München.
Der Jahn trifft am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) auswärts auf Sandhausen. Braunschweig ist zur gleichen Zeit zu Hause gegen den FC St. Pauli gefordert.