Darmstadt Trainer Dirk Schuster hatte im Vorfeld der Partie bereits angekündigt, wieder mit Boyd als einziger echter und Dong-Won Ji als hängender Spitze zu agieren und setzte dieses Vorhaben auch um. Im Vergleich zum torlosen Remis in Kiel brachte er Holland und Medojevic für Stark (Fußprobleme) und Mehlem (5. Gelbe).
Gästecoach Torsten Lieberknecht, der sein Team mit Stimmungsbildern auf die Enge im Stadion am Böllenfalltor vorbereitet hatte, brachte nach dem 1:1 gegen Dynamo Dresden drei neue Männer: Reichel, Schönfeld und Moll liefen von Beginn an auf und verdrängten Kijewski, Teigl (beide Bank) und Samson.
Angepeitscht von den eigenen Fans gelang es Darmstadt schnell, Druck aufzubauen. Und so leitete ein Sprint von Jones in der siebten Minute die erste Großchance ein. Boyd rutschte zentral vor dem Tor in die Flanke, setzte den Ball aber knapp neben das Tor. In der Folge blieben die Lilien gefährlich, kamen durch Jones (9.), Ji (13.) und Kempe (15.) allerdings nur zu Halbchancen. Auf der Gegenseite konnte Hochscheidt den einzigen ernsthaften Gegenangriff der Braunschweiger nicht in Zählbares ummünzen (11.).
Darmstadt dominiert, Braunschweig harmlos
Zwar hatten die Lilien auch im weiteren Verlauf mehr vom Spiel und überzeugten besonders mit schnellem Umschaltspiel, vor dem Tor gelang es der Schuster-Elf aber nicht, Fejzic wirklich in Verlegenheit zu bringen. Brégerie verpasste per Kopf (22.), Ji vertändelte den Ball (23.) und Boyd setzte seinen Versuch deutlich neben das Tor (31.). Die beste Chance hatte Holland, als Fejzic einen Kamavuaka-Schuss prallen ließ, aber letztlich vor dem Darmstädter den Ball sichern konnte (34.).
2. Bundesliga, 30. Spieltag
Nach einer halben Stunde gelang es den Gästen immer mehr, die Partie offener zu gestalten. Und während die Schuster-Elf ihre Chancen nicht nutzte, zeigte sich Braunschweig gnadenlos effektiv: Mit der zweiten Chance der Partie gingen die Gäste in Führung. Nach einem Freistoß brachte Valsvik einen Kopfball hoch vor das Tor, wo Medojevic den Ball unglücklich mit den Knie ins eigene Tor lenkte (39.). Die letzte Aktion der ersten Hälfte gehörte dann wieder den Hausherren: Kempe fand per Freistoß Boyd, dessen Kopfball aus kurzer Distanz aber von Reichel geklärt wurde (45.+2).
Braunschweig: Mit Schwung in die zweite Hälfte
Der zweite Durchgang begann mit einem Ausrufezeichen der Gäste, für die Hofmann, von Abdullahi in Szene gesetzt, knapp verpasste (47.). Und auch in der Folge war Braunschweig aktiver, scheiterte bei Querpässen im Sechzehner aber gleich zweimal an der gut stehenden Lilien-Defensive (52., 56.). Von Darmstadt war zunächst wenig zu sehen und so brachte Schuster mit Atik (für Kamavuaka, 59.) neue Impulse für die Offensive. Und tatsächlich sorgte der neue Mann für Gefahr, als er mit einem Freistoß Fejzic prüfte (64.). Es sollte seine letzte Aktion in der Partie sein: Im Kampf um den Ball verletzte sich der 98er und musste von seinem Teamkollegen Boyd vom Platz getragen werden. Es kam Platte (68.).
In der 73. Minute fiel dann der Ausgleich für die Hausherren. Nachdem Boland Holland im Sechzehner von den Beinen geholt hatte, zeigte der Schiedsrichter Robert Hartmann auf den Punkt. Kempe trat an und verwandelte den Elfmeter sicher zum 1:1. In der Schlussphase stand Braunschweig tief und versuchte, aus einer sicheren Defensive Nadelstiche zu setzen. Darmstadt tat sich unterdessen schwer, einen Weg vor das Tor zu finden und scheiterte dann am gut agierenden Brauschweiger Keeper: Platte fand per Distanzschuss (75.) und per Freistoß (87.) seinen Meister in Fejzic, Boyd stand beim Zuspiel von Platte knapp im Abseits (82.). So blieb es trotz fünfminütiger Nachspielzeit letztlich beim insgesamt leistungsgerechten 1:1.
Für die Lilien geht der Kampf um den Verbleib in der Liga am nächsten Samstag (13 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim SV Sandhausen weiter. Braunschweig ist bereits am Freitagabend (18.30 Uhr) im Heimspiel gegen Bielefeld im Einsatz.