Club-Coach Jens Keller brachte im Vergleich zum 1:3 in Stuttgart drei Neue: Hack, Dovedan und Sorg verdrängten Handwerker, Lohkemper und Jäger auf die Bank.
Kiels Trainer Ole Werner wechselte nach dem 2:4 gegen Osnabrück auf zwei Positionen: Keeper Gelios (Rückenprobleme) und Meffert (Rotsperre) wurden durch Ersatztorhüter Reimann und Ignjovski ersetzt.
Dem Club war nach dem Anpfiff die Verunsicherung einmal mehr deutlich anzumerken. Direkt in die Rückwärtsbewegung gedrängt, unterliefen den Franken viele Ungenauigkeiten und leichte Ballverluste. Eine Passquote in der Anfangsviertelstunde von 38 Prozent sprach Bände. Kiel hatte die Kontrolle inne, gefährlich wurden die Norddeutschen allerdings nur durch einen Iyoha-Distanzschuss (13.). In einer ersten Hälfte auf bescheidenem Niveau, der Starkregen im Max-Morlock-Stadion trug seinen Teil dazu bei, kämpfte sich der FCN nach rund 20-minütiger Anlaufzeit in die Partie hinein und setzte aus einer im Großen und Ganzen stabilen Defensive immer wieder Nadelstiche.
2. Bundesliga, 17. Spieltag
Sörensen per Freistoß, Dornebusch entschärft Özcan-Elfmeter
Schleusener (19.), Hack (22.), Mühl (30.) und Dovedan (31.) fabrizierten zumindest nennenswerte Offensivaktionen, ehe mit Sörensen ein Innenverteidiger in der 38. Minute etwas ganz Besonderes aus dem Hut zauberte und den Club durch einen sehenswerten Freistoß aus 21 Metern in Front brachte - 1:0. Nur wenige Augenblicke später hing die Führung allerdings schon wieder an seidenem Faden: Nach Behrens' Zupfer gegen Özcan zeigte Referee Timo Gerach auf den Punkt - eine harte Entscheidung. Den fälligen Elfmeter durch den Gefoulten selbst entschärfte jedoch FCN-Keeper Dornebusch in der 42. Minute. Geis (45.) und erneut Mühl (45.+1) hatten kurz vor dem Pausenpfiff noch Chancen auf den zweiten Treffer, ließen aber Durchschlagskraft respektive Präzision vermissen.
Hack mit Gewalt - 2:0
Nach dem Seitenwechsel agierte der Club wieder zurückhaltend, ließ sich gegen zwingender auftretende Kieler peu à peu in die eigene Hälfte zurückdrängen. Lee (49.) und vor allem Iyoha, der aus 15 Metern freistehend Dornebusch anschoss (55.), ließen erste Chancen jedoch fahrlässig liegen. Tauchten die Franken, die lediglich rund ein Drittel Ballbesitz verbuchten, vor dem KSV-Tor auf, wurde es gefährlich. Während Dovedan (58.) und Hack (59.) noch scheiterten, machte es Zweitgenannter in der 67. Minute deutlich besser und vollstreckte nach Schleusener-Vorlage fulminant zum 2:0.
Es wird noch einmal spannend
Kiel brauchte ein wenig, um den zweiten Gegentreffer zu verarbeiten, dann aber schlugen die Norddeutschen zu: Serra, von Özcan mustergültig in Szene gesetzt, umkurvte Dornebusch und stellte auf 1:2 (77.). Infolgedessen kam die Werner-Elf wieder auf, witterte Morgenluft. Der FCN stand nun ganz tief, legte den Fokus komplett auf die Defensive, machte die Schotten dicht. Lee (84.) sowie Serra (89.) näherten sich gefährlich an, zum finalen Schlag holte allerdings der Ex-Fürther Thesker aus, der in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 2:2-Endstand einköpfte.
Der 1. FC Nürnberg, der nach wettbewerbsübergreifend zehn Partien nun auf einen Sieg wartet, hat als Tabellen-16. mittlerweile zwei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Am Freitag (18.30 Uhr) geht es gegen Schlusslicht Dynamo Dresden zum Kellerduell. Holstein Kiel ist am Sonntag (13.30 Uhr) in Sandhausen gefordert.