HSV-Coach Dieter Hecking vertraute auf dieselbe Elf, die schon beim 4:2 beim Karlsruher SC angefangen hatte.
Hannovers Coach Mirko Slomka nahm nach dem 1:1 gegen Fürth dagegen drei personelle Änderungen vor: Muslija, Teuchert (beide Bank) und Maina (Hüftverletzung) wurden von Elez, Haraguchi und Weydandt vertreten.
Ein gewisser gegenseitiger Respekt war beiden Teams anzumerken, die jeweils kontrolliert in die Begegnung starteten. Hannover spielte zunächst etwas zielstrebiger nach vorne, dann nahmen die Hausherren die Zügel entschlossen in die Hand: Narey gab rechts im Sechzehner den ersten Abschluss der Partie ab (8.), Gyamerah prüfte Zieler aus der Distanz (9.). In den Folgeminuten gaben die Rothosen diverse ungefährliche Schüsse ab, 96 fand offensiv jedoch überhaupt nicht mehr statt.
Kittel völlig blank
2. Bundesliga, 5. Spieltag
In Minute 18 sendete die Slomka-Elf wieder vereinzelte Lebenszeichen, Ducksch und Weydandt entwickelten aber ebenso wenig zwingende Torgefahr, wie Haraguchis 20-Meter-Schuss (23.). Hamburg investierte insgesamt mehr, so ging es in Ordnung, als Narey rechts auf die Grundlinie kam und am Fünfmeterraum den blank stehenden Kittel bediente - schwach verteidigt von 96, 1:0 für den Tabellenführer (35.). Der abschlussfreudige Kinsombi schnupperte kurz vor dem Pausenpfiff am 2:0, nach einer sehenswerten Kombination über Leibold und Hinterseer schoss der Ex-Kieler aus Strafraumposition allerdings genau in Zielers Arme (44.).
Bereits kurz nach Wiederbeginn zeichnete sich ein bekanntes Bild ab: Hamburg ließ Hannover kaum zur Entfaltung kommen. Den ersten Schuss gab erneut Narey ab (48.), der sechs Minuten später eine noch bessere Gelegenheit vertändelte (54.). Sein präzises Zuspiel brachte Torschütze Kittel nicht auf den Kasten (55.). Abermals Narey forderte kurz darauf Zieler, der den Schuss nicht festhalten konnte - Kinsombi staubte zum verdienten 2:0 ab (59.).
Das Momentum kippt (doch) nicht - Jubelstürme für Jatta
Die Gäste schienen endgültig geschlagen, sodass auch Hamburg mehr und mehr das Tempo aus den eigenen Angriffen nahm. Jatta vergab noch doppelt (68., 71.), ehe Rückhalt Heuer Fernandes in den Mittelpunkt des Geschehens rückte: Urplötzlich meldete sich 96 zurück, Prib fand aus 13 Metern seinen Meister in Heuer Fernandes. Der konnte die Kugel nur klatschen lassen, dafür aber mit einem irren Reflex auch Duckschs Nachschuss aus kürzester Distanz entschärfen (73.).
Hannovers Chance, zurück ins Spiel zu finden, war dahin - Jatta machte mit einem wuchtigen Abschluss wenig später alles klar: Sein 3:0 wurde von Kollegen und Fans besonders bejubelt (75.). Narey hätte beinahe noch erhöht (78.), Horn kam dem Ehrentreffer sogar noch näher (84.). Das offensive Erwachen der Niedersachsen erfolgte viel zu spät. Am Ende stand ein verdientes Ergebnis - und nur fünf Punkte aus fünf Spielen für das Slomka-Team. Für einen Aufstiegsaspiranten ein Fehlstart. Hamburg bleibt dagegen souveräner Tabellenführer.
Nach der zweiwöchigen Pause steht für den HSV ein besonderes Spiel an: Am Montag (20.30 Uhr), dem 16. September, gastieren die Rothosen bei Stadtrivale St. Pauli. Hannover empfängt bereits am Samstag (13 Uhr) Arminia Bielefeld.