Karlsruhes Interimscoach Christian Eichner wechselte nach dem 0:2 beim HSV auf zwei Positionen: Rückkehrer Gordon (nach Gelb-Sperre) verdrängte Kobald auf die Bank und Winterneuzugang Gueye (Paderborn) gab sein Startelfdebüt. Groiß musste dafür weichen (Bank).
Osnabrücks Trainer Daniel Thioune veränderte seine Anfangsformation im Vergleich zum 0:1 gegen Nürnberg an fünf Positionen: Zwischen den Pfosten startete Kühn für den kurzfristig ausgefallenen Körber (Hand), Zürich-Leihe Ceesay ersetzte den auf die Bank verfrachteten Girth und durfte somit erstmals von Beginn an ran. Außerdem liefen Heider, Agu und Blacha anstatt Wolze, Alvarez (beide Bank) und Ouahim (nicht berücksichtigt) auf.
Platzverweis als lang ersehnter Dosenöffner
Im Aufsteigerduell kam aufgrund einer Vielzahl an Fouls zunächst kein wirklicher Spielfluss zustande. Die Hausherren agierten mit starkem Zug zum Tor und versuchten es oftmals mit Tempo über die Außenbahnen, der Erfolg blieb aber lange überschaubar - Karlsruhe fand kein Durchkommen. Das änderte sich aufgrund eine einschneidenden Ereignisses in der 29. Minute: Startelfdebütant Ceesay flog für ein grobes Foulspiel an Carlson, der am Kopf verletzt wurde und mit der Trage abtransportiert werden musste, vom Platz. Den Badenern offenbarte sich somit die Großchance, den seit vier Spielen andauernden Torbann zu brechen, doch Wanitzek vergab vom Punkt (33.).
Der fortan in Überzahl agierende KSC wurde zunehmend zwingender und lief Sturm auf den Kasten von Osnabrück, doch Kühn verhinderte zunächst noch die Führung der Hausherren und parierte gegen Gueye (37.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff war aber auch der VfL-Schlussmann chancenlos: Hofmann vollstreckte nach einer Ecke per Schuss in die untere rechte Ecke und markierte den ersten Karlsruher Liga-Treffer seit über 470 Minuten.
2. Bundesliga, 22. Spieltag
Nach dem Wiederanpfiff fokussierten sich die geschwächten Osnabrücker zunächst auf die Defensivarbeit, was sehr gut funktionierte. Karlsruhe konnte offensiv keine wirklichen Akzente mehr setzen und wirkte verunsichert. Dies nutzten die Gäste aus, um immer mehr Druck auszuüben und gefährliche Abschlüsse zu verbuchen. In der 60. Minute zappelte der Ball dann im Netz, doch Heider stand bei der Ballannahme im Abseits. Wenig später verpasste Schmidt aus kurzer Distanz den Kopfball (69.).
Alvarez belohnt mutigen VfL
VfL-Coach Thioune ging daraufhin volles Risiko und stellte seine Mannschaft offensiver ein (Alvarez kam für van Aken, 70.) - mit Erfolg. Das weiterhin dominierende Osnabrück setzte weitere Ausrufezeichen und kam in der Nachspielzeit schließlich zum erhofften Ergebnis. Der eingewechselte Alvarez wuchtete das Spielgerät nach Ablage von Girth in die Maschen und ließ das Wildparkstadion verstummen (90.+3). Somit müssen beide Mannschaften nach einer körperlich geprägten Partie, die auf beiden Seiten "Opfer" forderte, weiterhin auf den ersten Sieg in der Rückrunde warten. Karlsruhe schob sich durch den gewonnenen Zähler auf den Relegationsrang vor.
Karlsruhe gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in Sandhausen. Für Osnabrück geht es bereits am Freitag (18.30 Uhr) gegen Aue weiter.