Kiels Coach Andre Schubert veränderte seine Startelf im Vergleich zum 6:0 im DFB-Pokal beim FSV Salmrohr auf zwei Positionen: Für Ignjovski und Serra (beide auf der Bank) spielten Schmidt und Meffert von Beginn an.
Karlsruhes Trainer Alois Schwartz dagegen vertraute der exakt gleichen Elf wie beim 2:0 im DFB-Pokal gegen Hannover.
Im strömenden Regen eröffnete Bundesliga-Schiedsrichter Sascha Stegemann die Partie in Kiel, in der die Hausherren von Anfang an die Kontrolle übernahmen. Karlsruhe stand sicher und verteidigte diszipliniert, so dass die Hausherren kaum einmal zu gefährlichen Situationen kamen. Entsprechend litt das Offensivspiel des KSC, der lediglich über schnelle Gegenstöße zu Gelegenheiten kam. Die Störche versuchten auf spielerische Weise das Badener Bollwerk zu überwinden, was jedoch zu wenig Gefahr führte. Aufregung kam nur durch Fernschüsse auf, die beiden Keepern aufgrund des nassen Balles und Untergrundes Probleme bereiteten. Doch sowohl Sanders (10.) als auch Pouriés (20.) Versuch blieb ohne Folgen.
Wanitzek aus der Distanz - Lee gleicht aus
Aus dem Nichts fiel mit der ersten wirklich gefährlichen Aktion des Spiels das 1:0 für die Gäste: Wanitzek dribbelte am Strafraum entlang und spielte den Ball präzise zurück zu Grozurek. Der legte sich die Kugel unbedrängt vor und zog aus 18 Metern ab. Der halbhohe Schuss schlug genau ins rechte Eck ein, Keeper Reimann war chancenlos (17.). Die überraschende Führung tat den Offensivbemühungen der Gastgeber keinen Abbruch, die jedoch weiterhin stets vor dem Sechzehner endeten. Auf der Gegenseite marschierte Wanitzek durch den Kieler Strafraum, ließ zwei Verteidiger stehen und legte den Ball an Reimann vorbei quer. Pourié stand vor dem leeren Tor, erwischte den Ball aber nicht und fiel hin - das hätte das 2:0 sein müssen (35.). Stattdessen fand Neumann den startenden Lee mit einem tollen Pass, der Südkoreaner zog in den Strafraum, ließ Gordon ganz alt aussehen und jagte den Ball praktisch mit dem Pausenpfiff ins hintere, obere Eck (45.).
2. Bundesliga, 3. Spieltag
Mit Beginn der zweiten Hälfte wurde der KSC etwas aktiver, die erste Chance hatte jedoch Baku nach Ablage von Lee. Der Flachschuss war allerdings - einmal mehr im Nachfassen - kein größeres Problem für Uphoff (50.). Der war kurz darauf bereits geschlagen, als Lee einen tollen Pass von Van den Bergh in Richtung langes Eck verlängerte, aber nur den Pfosten traf (54.). Kiel übernahm erneut die Kontrolle und drängte die Badener zurück. Die verlegten sich wieder auf schnelle Gegenstöße und kreierten daraus - im Gegensatz zu den Hausherren - auch Chancen: Grozurek (62.) und Lorenz (63.) verfehlten kurz nacheinander jedoch das Tor. Inmitten dieser kurzen Drangphase wurde Baku auf links per Steilpass in Richtung Grundlinie geschickt, der Deutsch-Kongolese flankte flach nach innen, wo sich erneut Lee gegen zwei Verteidiger durchsetzte und den Ball über die Linie grätschte (65.) - 2:1 für die Hausherren.
Kiel kontert - Meffert fliegt
Für Karlsruhe war nun Schluss mit Kontern - dafür fingen die Kieler damit an: Lee dribbelte mehr als 30 Meter durch die Karlsruher Hälfte, tanzte im Strafraum um zwei Verteidiger und Keeper Uphoff herum und schloss ab. Der Torwart blockte die Kugel jedoch ab (68.). Nun hatte Kiel die besseren Chancen, Lees Ecke fand Baku, dem der Ball über den Kopf glitt und äußerst knapp neben dem langen Pfosten vorbeiflog (79.). Drei Minuten vor dem Ende wollte Meffert Wanitzek in vollem Lauf per Grätsche stoppen und traf den Karlsruher mit offener Sohle am Knöchel. Stegemann zeigte sofort die Rote Karte (87.). Karlsruhe versuchte die kurzzeitige Überzahl mit allen Mitteln zu nutzen, am Ende reichte es jedoch nicht mehr für den Ausgleich. Nach zwei Ligaerfolgen und dem Pokalsieg riss damit die Siegesserie von drei Pflichtspielen in Folge beim KSC.
Kiel gastiert am Montag (20.30 Uhr) auf St. Pauli. Für Karlsruhe geht es bereits am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den HSV weiter.