Fürth-Coach Stefan Leitl wechselte im Vergleich zum 1:3 gegen Hannover auf drei Positionen: Winter-Neuzugang Beijmo (Startelfdebüt), Kapitän Caligiuri und Youngster Leweling rutschten in die Startelf und ersetzten Sauer, Stefaniak (beide Bank) sowie Routinier Mavraj, "der uns mehrere Wochen mit einer Muskelverletzung fehlen wird" (Leitl).
Erwartungsgemäß sah Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus nach dem glatten 6:0 gegen Regensburg keinerlei Veranlassung, seine erste Elf zu verändern. Damit stand auch fest: Der aufgrund eines grippalen Infekts zuletzt fragliche Keeper Ortega hütete das Tor der Ostwestfalen.
Vom Anpfiff weg bot Fürth dem Tabellenführer Paroli, gestaltete die Partie offen und war gegen zunächst abwartende Arminen mindestens gleichwertig. Caligiuri verbuchte die erste Torchance der Partie (4.), auch in puncto Ballbesitz und Passquote hatten die Franken die Nase vorne. Das half der SpVgg allerdings nicht viel, denn Bielefeld schlug in der 13. Minute eiskalt zu: Eine Soukou-Flanke erreichte Brunner, der sich im Luftzweikampf gegen Wittek behauptete und seine Farben mit 1:0 in Front köpfte.
2. Bundesliga, 22. Spieltag
Fürth nicht geschockt
Die SpVgg schien vom durchaus überraschenden Rückstand nicht weiter beeindruckt zu sein, presste aggressiv, ließ in Person von Ernst (18.) und Nielsen (21.) aber weiterhin Durchschlagskraft vermissen. In der weiterhin kurzweiligen Partie schenkten sich beide Teams nichts und suchten jeweils den Weg in die Offensive. Während Fürth im finalen Pass jedoch weiter Defizite erkennen ließ, näherte sich der DSC dem zweiten Treffer immer näher an (25. Klos, 33. Clauss, 34. Hartel) und belohnte sich schließlich durch Klos - wenn auch nach kurzer Verzögerung, da Referee Tobias Stieler zunächst noch Rat beim Video-Assistenten einholte (35.).
Nach dem zweiten Nackenschlag hatten die Gastgeber zwar kurz darauf die Chance auf die Antwort (38. Nielsen), insgesamt ging aber ein Bruch durch das Fürther (Defensiv-)Spiel. Noch vor dem Seitenwechsel konnten sich die Franken bei Keeper Burchert bedanken, der zweimal stark gegen den freistehenden Clauss rettete (40.).
Nach dem Seitenwechsel drängte Fürth auf den Anschluss, Bielefeld suchte das Heil in der Offensive. Ergo: Es blieb ähnlich unterhaltsam wie auch in Durchgang eins. Ein Nielsen-Kopfball, den Ortega stark an die Latte lenkte (55.) sowie ein nachträglich vom Video-Assistenten aberkannter Klos-Treffer (62.) wurden zunächst nur durch das zwischenzeitliche 3:0 getoppt. Burchert hatte Klos zu Fall gebracht, den fälligen Strafstoß verwandelte Soukou souverän (68.).
Die Partie schien vorzeitig entschieden. Doch Fürth machte die Angelegenheit in Person von Nielsen, der, schön von Tillman eingesetzt, das 1:3 markierte, noch einmal spannend (73.). Zumindest für fünf Minuten. In der 78. Minute bugsierte Jaeckel nämlich eine Clauss-Hereingabe unglücklich in die eigenen Maschen - 4:1 für den DSC.
Obgleich das Tempo nun raus war, hatten die Ostwestfalen weiter Lust, ließen nun aber letzte Präzision vermissen: Clauss' Abschluss ging über das Tor (83.), Hartherz wurde von Jaeckel abgeblockt (88.). Der Schlusspunkt oblag dann aber den Hausherren: Tillmans Flanke von rechts landete auf dem Kopf des freistehenden Redondo, der aus kurzer Distanz den 2:4-Endstand herstellte (90.+2).
Fürth gastiert am Freitag (18.30 Uhr) in Wiesbaden. Für Bielefeld geht es am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Hannover 96 weiter.