Jahn-Coach Mersad Selimbegovic hatte nach dem jüngst überzeugenden Auftritt, einem 2:0-Sieg gegen Erzgebirge Aue, nur wenig Grund für große Veränderungen: Einzig Besuschkow stand kurzfristig aufgrund von muskulären Problemen nicht im Kader, ihn ersetzte Hein, der nach muskulären Problemen zu Wochenbeginn rechtzeitig fit wurde.
Kiels Trainer Ole Werner tauschte gegenüber dem 3:1-Sieg gegen Bochum gleich dreifach, unter anderem kam van den Bergh nach abgesessener Rotsperre zurück und ersetzte Dehm (Bank). Auch Serra und Reese nahmen zunächst auf der Bank Platz, für sie begannen Hauptmann und Mees.
Beide Teams waren in den beiden Partien zuvor siegreich gewesen, Kiel benötigte einen Dreier, um die Tabellenführung zu verteidigen. In den ersten Minuten der Partie passierte wenig. Die Störche hatten den Ball und versuchten sich an geordnetem Aufbauspiel, scheiterten aber immer wieder an der gut sortierten Abwehr der Oberpfälzer.
Meffert patzt - Vrenezi nutzt das Geschenk
Nach gut zehn Minuten schlichen sich immer wieder ungewöhnliche Unkonzentriertheiten in das Spiel der Gäste. Davon profitierte der Jahn in Spielminute 17: Meffert bediente Gegenspieler Vrenezi an der Mittellinie, der Regensburger Rechtsaußen marschierte durch das Zentrum und traf aus 20 Metern ins rechte Eck zur Führung.
2. Bundesliga, 11. Spieltag
Auch danach wirkte die bis dahin beste Abwehr der Liga (9 Gegentore) fahrig, Caliskaner traf bei seinem Abschluss aber nur den Außenpfosten (20.).
Regensburg zu passiv - Bartels findet zweimal Lee
Kiel reagierte, Bartels und Mees wechselten die Seite um für Schwung zu sorgen. Und der Plan ging auf: Regensburg ließ plötzlich viel Raum für Bartels, der von der rechten Seite unbedrängt zum Flanken kam. Und auch in der Mitte waren die Oberpfälzer unaufmerksam, Lee flog in den Ball und köpfte aus wenigen Metern zum Ausgleich ein (32.).
Und wie schon gegen Hannover (3:0) und Bochum (3:1) wollten die Störche gleich nachlegen, machten Druck - und belohnten sich: van den Bergh fand mit einem langen Ball durch das Zentrum erneut Bartels, der wieder zu viel Raum bekam und in den Strafraum zu Lee legte. Die Koproduktion funktionierte erneut - der Südkoreaner schloss aus zehn Metern zum 2:1 ab (37.).
Regensburg brachte sich so bereits vor der Pause um den Lohn der ersten guten halben Stunde, bis auf einen Kopfball in der Nachspielzeit durch Nachreiner wurde es nicht mehr gefährlich.
Regensburg kam personell unverändert, aber mit neuer Ausrichtung nach der Pause auf den Platz. Der Jahn machte jetzt deutlich früher Druck und brachte die Kieler immer wieder in Bedrängnis. Die Störche konnten sich aber in der Anfangsphase des Öfteren spielerisch gut befreien.
Diesmal bedient Lee Bartels - 3:1
Der Druck der Hausherren nahm in der Folge sichtbar ab, Kiel kam wieder vermehrt zu Offensivaktionen. Und erneut trat das Duo Bartels/Lee auf den Plan: Nach starkem Ballgewinn von Hauptmann bediente Lee diesmal Bartels, der beide Innenverteidiger stehen ließ und seinen zweiten Saisontreffer erzielte (66.). Regensburg wirkte anschließend verunsichert, Mees setzte um ein Haar noch einen obendrauf (68.).
In der Schlussphase konnten sich die Kieler dann doch wieder auf ihre stabile Defensive verlassen, bis auf eine Hereingabe vom eingewechselten Beste (71.) wurde es nicht mehr gefährlich, bis in die Schlussminuten ließen die Störche nichts mehr anbrennen. Der Treffer von Beste nach einem Freistoß von Wekesser kam in der Nachspielzeit zu spät, Kiel gewann nicht unverdient mit 3:2.
Kiel verteidigt die Tabellenführung
Durch den Dreier schieben sich die Kieler wieder an Fürth und Bochum vorbei auf Rang eins, die beide am Freitag mit 3:0 gewonnen hatten. Regensburgs kleine Siegesserie endete und der Jahn steckt im Mittelfeld der Tabelle fest.
Regensburg ist am Dienstag (18.30 Uhr) in Heidenheim zu Gast. Holstein Kiel empfängt am Mittwoch (18.30 Uhr) den 1. FC Nürnberg.