Aues Trainer Pavel Dotchev wechselte nach dem 0:2 in Sandhausen zweimal. Messeguem und Gonther ersetzten Zolinski und Jonjic, was die Grundformation veränderte: Statt einer Vierer-, boten die Hausherren eine Fünferkette auf.
Kiels Coach Marcel Rapp hatte nach dem späten 1:0 gegen Düsseldorf kaum einen Grund, seine Anfangsformation zu ändern. Deshalb kehrte lediglich Mühling nach Gelbsperre zurück und verdrängte Sander auf die Bank.
Die formstarken Gäste waren in den ersten Minuten spielerisch die bessere Mannschaft, doch das erste Ausrufezeichen setzte Nazarov auf Seiten der Veilchen (9.). Nachdem die Hausherren weiter auf Fehler der Störche lauerten, vergaben sie zwei weitere Großchancen: Erst blieb Nazaorv an der Kieler Defensive hängen (17.), und dann rettete Dähne mit einer Glanzparade gegen Owusu (18.).
Bartels steht richtig - Messeguems Bärendienst
Im direkten Gegenzug folgte die kalte Dusche für den Vorletzten: Reeses flacher Fernschuss wurde zur Vorlage für Bartels, der die Unaufmerksamkeit der Auer Defensive bestrafte (19.). Die Veilchen erholten sich schnell vom Gegentor und kämpften sich in die Partie. Doch nachdem Owusu verzog (27.), traf der erfahrene Innenverteidiger Gonther ins eigene Tor (38.). Auf den erneuten Tiefschlag folgte direkt der nächste: Messeguem sprang Neumann beim Konter von hinten in die Beine und verabschiedete sich mit der folgerichtigen Roten Karte vorzeitig in die Katakomben (42.). In Unterzahl retteten sich die Veilchen sichtlich verunsichert in die Pause und standen in Hälfte zwei vor einer Mammut-Aufgabe.
Der 22. Spieltag
In Unterzahl starteten die Veilchen weiterhin sehr unruhig in Durchgang zwei. Kiel hatte viel Platz, sich in den Strafraum zu kombinieren und Aue ging die Kompaktheit immer mehr abhanden. Mühling vergab aber die erste Großchance aus circa acht Metern (49.). Einen kleinen Aufreger lieferte dann Lorenz' Pass in Richtung Dähne, der aber nicht als absichtlicher Rückpass geahndet wurde (54.).
Aue kommt plötzlich zurück
Doch trotz der Überzahl und der 2:0-Führung bot die Partie eine packende Schlussphase: Trujic holte die Zuschauer mit dem 1:2 zurück in die Partie (79.), bis Hochscheidt mit seiner ersten Aktion die Veilchen unter tobendem Applaus mit dem späten 2:2 belohnte (84.). Bis dato hatten die Gäste alles im Griff, zeigten sich aber bei den Gegentreffern jeweils äußerst fahrlässig.
Wriedt beschert den Störchen drei Punkte
Fahrlässig verteidigten die Veilchen dann aber auch einen langen Ball in den Strafraum und kassierten den späten Gegentreffer: Mühling schoss Wriedt an, der die Kugel zum 3:2 über die Linie bugsierte - die Entscheidung des Schlagabtauschs in Aue (90.)!
Die Hausherren kämpften über die komplette Spielzeit hinweg tapfer, unterlagen aber letztlich nach einer Unaufmerksamkeit und stehen mit leeren Händen da. Aue gastiert am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) in Düsseldorf, Kiel empfängt am Samstag (13.30 Uhr) den KSC.