Paderborns Trainer Lukas Kwasniok brachte nach dem 0:2 beim FC Schalke fünf neue Akteure. Schallenberg (Gelbsperre) und Klement (Oberschenkelverletzung) fehlten im Aufgebot des SCP. Zusätzlich nahmen Pröger, Yalcin und Carls auf der Bank Platz. Nach vier Spielen ohne Erfolg sollten es dafür Collins, Heuer, Srbeny, Stiepermann und Platte in der Anfangsformation richten. Letzterer bekam unter der Woche bereits eine Startelfgarantie ausgesprochen.
Auf der Gegenseite kehrte Pavel Dotchev als Cheftrainer an die Seitenlinie der Veilchen zurück. Nach der 1:3-Niederlage in Düsseldorf setzte der 56-Jährige auf vier neue Kräfte: Trujic, Hochscheidt, Carlson und Bussmann machten Platz für Cacutalua, Zolinski, Nazarov und Owusu, der im Winter erst vom SCP nach Aue gewechselt war.
Pavel Dotchev sollte dem Schlusslicht frischen Wind verleihen - und das merkte man auch direkt von der ersten Minute an. Doch die Veilchen vergaben gleich die ersten Hochkaräter (1., 2., 4.) und verpassten es, die von Paderborn verschlafene Anfangsphase mit einem Tor zu bestrafen. Der favorisierte SCP erholte sich dann etwas vom mutigen Beginn der Gäste, war aber spielerisch trotzdem unterlegen. Aue stand etwas tiefer, wurde nach Kontern aber immer wieder gefährlich: So auch in der 15. Spielminute, als Kühn im Eins-gegen-eins neben den Kasten schoss. Kurze Zeit später reihte sich Nazarov ein und ließ die nächste Riesenchance nach einer Ecke liegen (21.).
Srbeny knipst, Nazarov scheitert am Aluminium
Der 24. Spieltag
Und es kam, wie es fast kommen musste: Paderborn tauchte vor Männel auf und Srbeny verwertete die ersten Gelegenheit des SCP direkt per Kopf zum 1:0 (27.). Platte versuchte es ebenfalls mit Köpfchen, verpasste aber das 2:0 (31.). Aue war dennoch nicht verunsichert und verlagerte das Spiel wieder in die Hälfte der Hausherren. Was sich aber nicht mehr ändern sollte, war die klägliche Chancenverwertung: Cacutalua (36.), Zolinski (43.) und Nazarov (45.+4) vergaben weitere Hochkaräter. Letzterer jagte die Kugel mit der letzten Aktion in Durchgang eins ans rechte Kreuzeck und somit blieb die SCP-Führung bestehen.
Nazarov nutzt Collins` Geschenk
Paderborn wechselte zur Pause doppelt, doch am Spielverlauf änderten auch die neuen Akteure nichts. Stattdessen prüfte Nazarov SCP-Keeper Huth direkt mit einem Fernschuss - blieb aber erneut ohne Erfolg (47.). Paderborn zog sich immer weiter zurück und überließ den Gästen den Ball komplett. Letztlich brach Nazarov den Bann vom Punkt und verwandelte einen Handelfmeter, den Collins verursacht hatte (63.).
Zolinski und Nazarov erhöhen
Und Aue legte direkt nach: Zolinski war nach einem langen Ball auf und davon und vollstreckte eiskalt (65.). Aufgrund der Spielanteile und dem überzeugenden Auftritt der Veilchen war die Führung verdient. Paderborn taumelte weiter, fand nicht in die Spur - und kassierte das 1:3. Correia grätschte den dribbelnden Owusu im Sechzehner um und verursachte den zweiten Elfmeter für die Gäste. Erneut übernahm Nazarov die Aufgabe und erhöhte auf 3:1 (70.).
So stand Aue nach einem Zähler aus den letzten neun Spielen also kurz davor, die Negativserie zu beenden. Männel kratzte Hünemeiers Kopfball aus dem linken Eck (80.), ehe er eine Flanke artistisch unter sich begrub (85.).
Der späte Schock: Paderborn gleicht in der Nachspielzeit aus
Dennoch brachte Aue den zwei-Tore-Vorsprung nicht über die Zeit: Erst glich Ademi nach langer Überprüfung durch den VAR aus, nachdem Vorbereiter Hünemeier zuvor nur knapp nicht im Abseits stand (90.). Dann mussten die Veilchen in der zweiten Minute der Nachspielzeit gar noch den Ausgleich hinnehmen. Männel entschärfte Ademis wuchtigen Kopfball noch mit einer Glanztat, war bei Correias Nachschuss aber machtlos (90.+2).
Die Punkteteilung hilft keinem der beiden Teams weiter. Paderborn verpasste den Anschluss nach oben und gastiert am kommenden Freitag im Kiel (18.30 Uhr). Aue verpasste es bei Dotchevs Rückkehr als Chefcoach einen Dreier einzufahren und baute die Negativserie weiter aus. Nächste Woche empfängt Aue dann am Sonntag den SSV Jahn Regensburg (13.30 Uhr).