Weniger als 72 Stunden lagen zwischen dem letzten Elfmeter des HSV im DFB-Pokal und dem Anpfiff im Böllenfalltor. Die ungewohnte Belastung war dem Club, der mit Schäffler und Duman für Shuranov und Krauß (Gehirnerschütterung) agierte, in Darmstadt zunächst kaum anzumerken. Aus zwischenzeitlich über 75 Prozent Ballbesitz machte der FCN am Freitagabend aber deutlich zu wenig. Darmstadt, das im Vergleich zum 1:1 in Kiel mit Manu und Karic für Schnellhardt und Berko spielte, konzentrierte sich vor eigenem Publikum nahezu ausschließlich aufs Verteidigen und versuchte dem Nürnberger Kombinationsspiel mit Kontern entgegenzuwirken.
Das zwischenzeitliche 1:0 spielten die Lilien in einer ausgeglichenen Anfangsphase indes schön heraus: Manu wurde von Handwerker kaum angegriffen und fand mit seiner flachen Hereingabe den eingelaufenen Pfeiffer, der mit links direkt abschloss und platziert links unten einnetzte (11.). Zuvor hatten Tietz und Schäffler bereits jeweils die Chance auf das 1:0, doch beide Angreifer zielten zu ungenau (2., 9.).
Pfeiffer an den Pfosten - Schäffler und Dovedan scheitern
Mit der frühen Führung im Rücken überließen die Lilien dem Club freiwillig die Kugel, was die Franken aber zu selten nutzen konnten. Die beste Chance auf den Ausgleich hatten vor der Pause Schäffler und Dovedan in der gleichen Aktion, doch beide kamen aus kurzer Distanz nicht zum Torerfolg (42.). Darmstadt spielte seine Konter indes nur einmal gefährlich aus, was in einem Pfosten-Kopfball von Pfeiffer endete (38.).
Der 12. Spieltag
Nach Wiederanpfiff änderte sich am Spielverlauf nichts, am Spielstand hingegen schon: Eine Ecke von Kempe lenkte Nürnbersgs Verteidiger Schindler unglücklich ins eigene Tor zum 0:2 aus FCN-Sicht (59.).
Dem Club geht die Kraft aus
Der Club, der zur Pause mit drei frischen Kräften agierte, probierte es weiterhin, doch die Lilien bekamen in jeder gefährlichen Situation ein Abwehrbein dazwischen. In der Schlussphase wurden die Nürnberger Beine zunehmend schwerer, was den Darmstädtern mehrere Halbchancen ermöglichte. Die gefährlichste Möglichkeit konnte Mathenia jedoch mit einer starken Parade gegen Seydel entschärfen (74.), wodurch es beim 2:0 für die Lilien blieb.
Darmstadt feierte gegen den 1. FCN somit den fünften Heimsieg in Folge und gastiert nun am Sonntag (13.30 Uhr) bei Schalke 04. Der bis dato einzig noch ungeschlagene Zweitligist Nürnberg hingegen verlor erstmals in dieser Saison und empfängt am kommenden Freitag (18.30 Uhr) Bundesliga-Absteiger Werder Bremen.