Lilien-Coach Thorsten Lieberknecht nahm gegenüber dem klaren 6:1-Erfolg in Sandhausen eine personelle Veränderung vor: Schnellhardt ersetzte Gjasula (Symptome nach Corona-Erkrankung) auf der Position vor der Viererkette.
Auch bei den Gästen aus der Hansestadt wechselte Trainer Markus Anfang gegenüber dem 3:0 gegen Heidenheim einmal: Schmidt verdrängte den jungen Österreicher Schmid auf die Bank.
Zunächst mehr Karten als Chancen
In einer umkämpften Anfangsphase waren die Hausherren tonangebend und suchten den Weg nach vorne. Die Bremer, die sich durch Mai (7.) und Friedl (11.) zwei frühe Gelbe Karten abholten, hatten zwar weniger Spielanteile, schafften es aber auch, die Darmstädter vom eigenen Tor fernzuhalten. Den ersten ernsthaften Torschuss legte Ducksch per Freistoß über das Tor (15.). Im Vorfeld des Standards war mit Kempe auch der erste Darmstädter für ein Foulspiel verwarnt worden.
Es blieb dabei, dass sich beide Teams kaum etwas schenkten und die Zweikämpfe weiterhin intensiv führten. Es blieb aber auch dabei, dass kaum Torgefahr ausgestrahlt wurde. Einzige Ausnahme bis zur 30. Minute: Ein Tietz-Kopfball im Anschluss an eine Kempe-Ecke. Zetterer packte sicher zu (28.).
10. Spieltag
Kapitän Holland trifft sehenswert
Zwar wurden die Lilien wieder etwas stärker und dominanter, doch ein Führungstor vor der Pause lag nicht in der Luft. Sekunden vor dem Pausenpfiff fiel es dennoch: Holland hämmerte eine zu kurz geratene Kopfballabwehr von Mai aus über 30 Metern unhaltbar ins Werder-Tor - 1:0 Darmstadt (45.).
Mit Agu und Schmid für die blassgebliebenen Weiser und Dinkci starteten die Gäste in den zweiten Durchgang und hatten, zumindest in der Anfangsphase, auch durchaus längere Ballbesitzphasen. Richtig gefährlich wurde es aber erstmals erst nach fast einer Stunde, als Schuhen einen Schmid-Schuss reaktionsschnell über den Querbalken lenkte (59.).
Werder hilft wieder mit: Rapp bedient Pfeiffer
Eine wirkliche Initialzündung war der Abschluss des Österreichers nicht, doch immerhin blieben die Bremer dran, leisteten sich aber auch eklatante Fehler. Direkt nach der Einwechslung Füllkrugs spielte Rapp im Spielaufbau einen Fehlpass in die Füße von Luca Pfeiffer, der leichtes Spiel hatte und so auf 2:0 für die Lilien stellte (65.). Kurz darauf schnürte der Darmstädter Angreifer sogar den Doppelpack, weil er sich bei Kempes Freistoßflanke im Rücken der Bremer Abwehr davonschlich und aus spitzem Winkel Zetterer überwand (71.).
Damit war das Spiel schon 20 Minuten vor dem Ende zu Gunsten der Lilien entschieden. Ducksch, der seinen Meister in Schuhen fand (74.), und Rapp, der am Tor vorbeiköpfte (82.), wollten zwar noch für Ergebniskosmetik sorgen, schafften dies aber nicht, sodass die Lilien einen verdienten wie klaren 3:0-Erfolg feierten. Werder, das nach der vierten Niederlage auf den 10. Platz abrutscht, muss der Realität nun ins Auge schauen. Darmstadt setzt sich dagegen im oberen Tabellendrittel fest.
Am kommenden Samstag (13.30 Uhr) müssen die Lilien nach Kiel und können dort den Trend fortsetzen. Bremen hat ein weiteres Auswärtsspiel vor der Brust und tritt am Sonntag (13.30 Uhr) auf Sandhausen.