Paderborns Trainer Lukas Kwasniok rotierte im Vergleich zum 10:0 über den FC Einheit Wernigerode im DFB-Pokal wieder zurück - insgesamt tauschte er sechsmal: Huth, van der Werff, Heuer, Schallenberg, Muslija und Conteh starteten für Zingerle, Müller, Bormuth, Schuster, Srbeny sowie Carls (alle Bank).
Dagegen wechselte Hannovers Coach Stefan Leitl nach dem 3:0 gegen den TSV Schott Mainz "nur" auf zwei Positionen: Zieler und Teuchert ersetzten Weinkauf sowie Kern (beide Bank).
Nielsen profitiert von einem Missverstädnis
Das Spiel versprach gleich von Beginn an, was beide Trainer erwartet hatten. Die Mannschaften pressten jeweils hoch und kamen früh zu Abschlüssen. Den ersten gefährlichen Torschuss gab Nielsen ab - der Ball klatschte aber nur an den Pfosten (10. Minute). Nur zwei Minuten später jubelte der Angreifer dann aber direkt: Nach einem Missverständnis zwischen van der Werft und Huth brauchte der Neuzugang aus Fürth den Ball nur noch im verwaisten Gehäuse unterbringen.
Vom Gegentor ließen sich die Hausherren aber nicht beeindrucken und übernahmen die Kontrolle. Im Anschluss an einen Freistoß verpasste Schallenberg nur um wenige Zentimeter die postwendende Antwort, weil Zieler stark parierte (17.). Kurze Zeit später wäre der Schlussmann dann aber wohl machtlos gewesen. Da Pieringers Kopfball nur auf die Latte prallte (23.), blieb es zunächst bei der Führung. Lange hielt diese aber nicht mehr: Nach Muslijas Freistoßflanke bugsierte Kranjc das Leder mit der Brust ins eigene Netz (28.).
Das wirkte wie ein Weckruf für die Leitl-Elf, die sich im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs wieder mehr in der Offensive zutraute. Dennoch verpasste zunächst Muslija die Chance auf die Führung. Effizienter zeigten sich die Gäste. Köhns abgefälschten Schuss lenkte Huth zwar noch an die Latte, den Abstauber von Teuchert musste der Keeper zum 1:2 Pausenstand aber passieren lassen (37.).
Paderborn dominiert Halbzeit zwei
In der Kabine schien Lukas Kwasniok die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Ostwestfalen wurden nach dem Wiederanpfiff noch aktiver und kreierten vor allem in der Anfangsphase zahllose Chancen. Nachdem Justvan den Ausgleich per Kopf noch verpasste hatte (50.), besorgte Pieringer nach feiner Vorarbeit von Muslija das 2:2 (52.).
Fast wären die Niedersachsen im Gegenzug wieder in Führung gegangen, allerdings prallte Köhns Freistoß nur an den Pfosten (54.). Im darauffolgenden Konter feierten die Heimfans sogar das dritte Tor der Paderborner. Da Conteh sich aber regelwidrig gegen Muroya durchgesetzt hatte, wurde der Treffer nach Ansehen der Videobilder aberkannt.
Schallenberg trifft zur ersten SCP-Führung
2. Bundesliga, 3. Spieltag
Lange hielt die Enttäuschung aber nicht an. Nur fünf Minuten später brachte Schallenberg den SCP nach einem Fehler von Zieler erstmals in Front. Der 96-Keeper ließ einen Freistoß von Muslija vor die Füße des Paderborner Kapitäns abprallen, der zum 3:2 einschob (60.).
Obwohl Leitl mit einem Doppelwechsel reagierte (67.), kippte die Partie gegen stark aufspielende Hausherren nicht mehr. Lediglich nach einem Kopfball von Krajnc musste Huth nochmals ernsthaft eingreifen (70.) Näher am nächsten Tor waren die Gastgeber. Allerdings vergaben Pieringer (75.), Conteh (83.) und Srbeny (84.) die Entscheidung. Erst Platte machte eine Minute vor dem Ende den Deckel drauf (89.) - 4:2.
Damit zeigten sich die Paderborner nach dem 5:0 gegen den Karlsruher SC erneut torfreudig. Weiter geht es für die Ostwestfalen am Freitagabend beim Aufsteiger aus Kaiserslautern (18.30 Uhr). Hannover 96, das unter dem im Sommer als Heilsbringer geholten Leitl weiterhin auf den Liga-Sieg wartet, empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) Jahn Regensburg.