Die erste Chance der Partie: Alushi (r.) scheitert an Osnabrücks Keeper Berbig. imago
Paderborns Trainer André Schubert baute seine Erfolgself aus den vergangenen Wochen im Vergleich zum 3:0 bei den Stuttgarter Kickers auf einer Position um: Kapitän Krösche kehrte nach seiner Gelbsperre zurück und ersetzte Krecidlo, der mit Leistenproblemen ausfiel. Auf Osnabrücker Seite wechselte Claus-Dieter Wollitz gleich fünfmal nach dem desaströsen 1:4 beim MSV Duisburg: Schuon, Heidrich, Surmann und Grieneisen begannen für Engel (Muskelfaserriss), de Wit (Kreuzbandriss), Peitz und Braun. Außerdem saß Reichenberger nur auf der Bank! Sykora spielte für den zuletzt glücklosen Torjäger.
Die Anfangsphase in Paderborn war von großer Nervosität geprägt. Vor ausverkauftem Haus ließen zwar beide Teams durchblicken, dass sie bei Ballbesitz auch nach vorne spielen wollten. Zu Torchancen kam es zunächst aber trotzdem nicht, es fehlte einfach an Präzision. 23 Minuten dauerte es, ehe erstmals ein Tor in der Luft lag: Alushi spielte Doppelpass mit Damjanovic, drang in den Strafraum ein, ließ sich aber nach rechts abdrängen und scheiterte schließlich am stark reagierenden Berbig.
Aber diese erste Möglichkeit war der Beginn einer kleinen Drangphase der Gastgeber: Osnabrücks Defensive wurde mehr und mehr beschäftigt, der SCP übernahm klar die Spielkontrolle. Nur ein Tor fehlte, Damjanovic knallte die Kugel nach einer schönen Bewegung aus halbrechter Position nur ans Außennetz (39.). Der VfL, der im insgesamt wenig unterhaltsamen ersten Durchgang SCP-Keeper Jensen keine Arbeit verschaffte, konnte mit dem torlosen Pausenstand also sicher gut leben.
Claus-Dieter Wollitz war das sehr verhaltene Offensivspiel seiner Elf in Halbzeit eins nicht entgangen; zwar verzichtete er auf Auswechslungen, hatte dafür aber offenbar die richtigen Worte gewählt: Nach nicht einmal vier Minuten erspielten sich seine Schützlinge die erste große Gelegenheit. Grieneisen legte auf der linken Seite ein schönes Solo hin und sah auch noch Surmann frei in der rechten Strafraumhälfte. Doch der 34-jährige Routinier vergab kläglich - drüber! Auf der anderen Seite machte es Alushi aus 18 Metern auch nicht genauer (51.).
Weil der VfL inzwischen bei Ballbesitz deutlich energischer nachrückte als noch vor dem Seitenwechsel, wurde die Partie zunehmend offener, das Tempo merklich höher. Nur die Fehlerquote wollte nicht sinken, der Hauptort des Geschehens blieb abgesehen vom ereignisreichen Start in die zweite Hälfte der Bereich zwischen den beiden Strafräumen. Erst die eingewechselten Güvenisik und Löning sorgten schließlich wieder für Aufregung vor Berbig: Der Türke vergab noch allein vor dem Osnabrücker Keeper (77.).
Zweikämpfe (und Gelbe Karten) gab es reichlich: Hier duellieren sich Surmann und Gonther. imago
Löning machte es eine Minute später besser! Musste sich aber bei Omodiagbe bedanken. Der VfL-Innenverteidiger rutschte aus, Löning hatte freie Bahn und schob die Kugel an Berbig vorbei zur Paderborner Führung ins Netz. Osnabrücks Antwort blieb aus, der Treffer war ein böser Schock. Immerhin blieb es am Ende bei der knappen Niederlage, und das war Güvenisik zu verdanken: In der 88. Minute vergab Paderborns Toptorjäger allein vor Berbig, in der Nachspielzeit spitzelte er die Kugel aus drei Metern am leeren Tor vorbei! So dürfen die Osnabrücker noch hoffen - vor allem auf ihre Heimstärke. Am Pfingstmontag (15.30 Uhr) fällt die Entscheidung.