Darmstadts Trainer Torsten Frings stellte gegenüber der 0:1-Niederlage in Düsseldorf zweimal personell um: Mehlem und Sirigu (nach verheilter Risswunde im Knie) ersetzten McKinze Gaines und Stark.
Bei den Gästen aus Kiel, die nach der kräftezehrenden 2:3-Pokalniederlage in Mainz gar nicht erst zurück in den hohen Norden gereist, sondern im Süden geblieben waren, vertraute Coach Markus Anfang derselben Elf, die gegen den Bundesligisten begonnen hatte.
Platte nimmt Schmidts Geschenk an
Die Pokalniederlage schien noch in den Köpfen des Aufsteigers zu stecken, denn die Kieler Mannschaft, die sich im gewohnten 4-1-4-1-System präsentierte, war gerade defensiv nicht frei von Fehlern. Die Lilien, die zu Beginn enorm zielstrebig nach vorne spielten, wussten diese Unsicherheiten zu nutzen und gingen nach einem dicken Schnitzer von Schmidt auch prompt in Führung. Bei einem in den Strafraum gelöffelten Ball verschätzte sich der Holstein-Verteidiger und ermöglichte Platte somit die Chance zur Führung, die der Darmstädter auch nutzte (5.).
Spieler des Spiels
Spielnote
Spieldaten
Mall - Großkreutz, Banggaard, Sulu, Holland - Hamit Altintop , Kamavuaka, Sirigu, Rosenthal , Marvin Mehlem - Platte
Kronholm - Herrmann, D. Schmidt, Czichos, van den Bergh - D. Kinsombi , Ki. Schindler, Mühling , Drexler , Lewerenz - Ducksch
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Merck-Stadion am Böllenfalltor |
| Zuschauer | 15.500 |
Offensiv blieben die Kieler zunächst sehr harmlos. Nur selten kombinierte sich die Anfang-Elf tief in die gegnerische Hälfte. Sinnbildlich hatte Rechtsverteidiger Herrmann die beste Möglichkeit der Kieler in der ersten halben Stunde (11.). Die Darmstädter wiederum suchten häufig Platte, entweder mit langen Bällen oder auch mit Sirigu-Flanken von der rechten Seite in den Strafraum. Ein zweites Tor sollte dem Lilien-Stürmer aber nicht glücken.
Lilien holen Störche ins Spiel
Die Hessen zogen sich nach einer halben Stunde deutlich zurück und überließen den Kielern mehr Spielanteile. Der Aufsteiger wusste diese vorerst noch nicht zu nutzen. Die bis dato beste Möglichkeit stammte aus einem Freistoß von Ducksch, den Mall schön parierte (36.). Doch sechs Minuten später machte es Drexler besser: Er vollendete eine schöne Kombination in Strafraumnähe zum verdienten Ausgleich. Es war das siebte Saisontor für den Kieler. Um ein Haar hätte Ducksch die Partie noch vor der Pause gedreht, doch der beste Zweitliga-Torjäger traf nur das Außennetz (44.).
2. Bundesliga, 12. Spieltag
Schwungvoller Wiederbeginn nur ein Strohfeuer
Mit deutlich mehr Schwung auf beiden Seiten startete der zweite Durchgang, indem es hin und her ging. Die erste Möglichkeit ging auf das Konto von Sirigu, der jedoch aus 30 Metern knapp am Tor vorbeischoss (49.). Auf der anderen Seite wurde Drexler im Strafraum klasse freigespielt, doch der Torschütze zum 1:1 kam nicht am klasse reagierenden Mall vorbei (54.).
Die 22 Akteure konnten dieses Versprechen aus der Anfangsphase des zweiten Durchgangs aber nicht lange halten - nach etwa einer Stunde war das Tempo aber schon wieder raus. Gerade die Darmstädter zogen sich defensiv wieder klar zurück und verteidigten meist mit allen elf Spielern in der eigenen Hälfte. Die Störche konnten diesen Riegel nur selten knacken. Umgekehrt wurde die Kieler Abwehr nur noch selten geprüft. Der wenige Momente zuvor eingewechselte Steinhöfer wollte Kronholm mit einem Schlenzer überwinden, doch der Kieler Schlussmann hatte eine bessere Antwort parat und parierte (68.).
Schindlers Fehlschuss hätte fälschlicherweise nicht gezählt
In der Schlussviertelstunde wollten eher die Störche die drei Punkte, doch Schindler brachte das Kunststück fertig, den Ball aus kurzer Distanz nicht an Mall vorbeizuschieben (82.). Ein möglicher Treffer hätte aber nicht gezählt, denn das Schiedsrichtergespann hatte fälschlicherweise auf Abseits entschieden. Drei Minuten später traf Mühling aus halbrechter Position noch einmal das Außennetz (85.), ehe die Punkteteilung beschlossene Sache war.
Für die Kieler war es nach vier Liga-Erfolgen hintereinander das Ende einer Siegesserie. Darmstadt hingegen musste sich zum sechsten Mal in Folge ohne eigenen Dreier begnügen.
Die Lilien sind am kommenden Samstag (13 Uhr) in Braunschweig gefordert, Kiel spielt sonntags (13.30 Uhr) gegen Dynamo Dresden.
