Als ob die Tabellensituation an der Förde nicht schon angespannt genug wäre, bereitete vor dem Spiel ein Magen-Darm-Virus Holstein-Coach Christian Wück Kopfzerbrechen. Neben dem Rot-gesperrten Boy standen folglich Müller, Jerat, Meyer sowie Sykora im Gegensatz zur 0:3-Niederlage in Heidenheim nicht in der Anfangself und wurden durch Schulz, Nagel, Bruns, Heider und Wulff ersetzt. Zudem stand Frech wieder anstelle von Henzler zwischen den Pfosten und Brückner spielte für Vujcic.
Die sportliche Talfahrt der Spielvereinigung hatte am Dienstag die Verpflichtung von Klaus Augenthaler zur Folge, der vorläufig bis zum Saisonende, den Posten des Cheftrainers übernahm. Bei seinem Debüt auf der Hachinger Trainerbank baute der Weltmeister von 1990 im Vergleich zur 0:1-Heimpleite gegen die Zweitvertretung von Werder Bremen auf die Dienste von Schulz, Brysch, Konrad, Zillner sowie Rathgeber, die für den Gelb-Rot-gesperrten Schwabl, den erkrankten Susak, Mitterhuber, Mützel und den verletzten Steegmann (Innenbandanriss im Knie) von Beginn an zum Zug kamen.
Die Norddeutschen präsentierten sich vom Anpfiff weg couragiert und erwischten vor heimischer Kulisse einen Blitzstart: Goalgetter Holt war bereits nach zwei Minuten nach Wulff-Vorarbeit frei vor SpVgg-Keeper Kampa und markierte seinen 13. Saisontreffer. Der Angriffsschwung der "Störche" flachte aber ab, so dass sich die umkämpfte, höhepunktarme Partie danach hauptsächlich im Mittelfeld abspielte.
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Holstein-Stadion |
| Zuschauer | 3.096 |
Die Hachinger bemühten sich allerdings fortan verstärkt darum, selbst auch Offensivgefahr zu entwickeln. Die Münchner Vorstädter agierten - trotz Feldvorteilen - aber zu ungenau und fanden zunächst keinen Weg durch den gut sortierten Kieler Abwehrverbund. Dennoch glichen die Augenthaler-Schützlinge aus: Nachdem in der 30. Minute Rathgeber noch an Holstein-Keeper Frech gescheitert war, war er drei Minuten später erfolgreich und stellte das 1:1-Halbzeitergebnis her.
Der 26. Spieltag
Die Gäste erlebten zu Beginn des zweiten Durchgangs ein Déjà-Vu, indem sie erneut nach nur zwei Minuten wiederum in Rückstand gerieten: Kiel-Stürmer Wulff drückte das Leder über die Linie. Wie in der ersten Hälfte erspielten sich die Hachinger ein optisches Übergewicht, kamen aber nicht über Halbchancen hinaus. Anders zeigten sich die Hausherren, bei denen bei einem der wenigen Konterchancen der eingewechselte Guscinas das Spielgerät an den Querbalken jagte (80.) und so die Vorentscheidung verpasste. Dies rächte sich für die Kieler in der 86. Minute, als der eingewechselte Mützel mit einer Kopfball-Bogenlampe nach Zillner-Freistoß den Ausgleich für Unterhaching erzielte.
Kiel genießt am kommenden Sonntag erneut Heimrecht und erwartet den gleichsam abstiegsbedrohten Wuppertaler SV. Unterhaching misst sich bereits einen Tag zuvor auf dem Bieberer Berg mit Aufstiegsaspirant Offenbach.