Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht musste nach dem 2:0-Sieg in Sandhausen sowohl Henn als auch Reichel in der Innenverteidigung aufgrund von muskulären Problemen ersetzen. Washausen und Dogan (nach Gelb-Sperre) bekamen den Vorzug. Außerdem begannen Kruppke, Pfitzner und Bohl anstelle von Calamita, Fuchs und Fetsch.
Hermann Gerland, Coach der zweiten Garde von Bayern München, nahm im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Burghausen am 20. Spieltag drei Umstellungen vor. Contento fehlte noch wegen einer erlittenen Stressfraktur an der Wirbelsäule. Sansone und Pangallo mussten auf der Bank Platz nehmen. Dombrowka, Lewicki und Müller durften von Beginn an spielen.
Nach einer zehnminütigen Abtastphase setzten die Hausherren die ersten Nadelstiche. Boland schickte Rückkehrer Kruppke steil, dessen Schuss noch von Leist abgefälscht wurde und so unhaltbar für Schlussmann Riedmüller im Netz einschlug (7.). Braunschweig wollte nun ganz im Stile einer Spitzenmannschaft nachlegen. Dieses Mal fungierte der Torschütze als Vorlagengeber. Bellarabi konnte die Vorarbeit aber nicht nutzen und verzog frei vor dem Bayern-Gehäuse (9.). Die kleinen Bayern zeigten sich jedoch kaum verunsichert und versuchten, sich in der Offensive in Szene zu setzen. Der Gerland-Truppe gelang es, das Spielgeschehen an sich zu reißen. Die beste Chance vergab Wohlfarth mit einer schönen Direktabnahme nach einem Eckball, die knapp über den Querbalken strich (23.).
Der 23. Spieltag
In der Folge entwickelte sich eine durchaus ausgeglichene Begegnung mit einigen Gelegenheiten auf beiden Seiten. Aber sowohl Kumbela für Braunschweig (30.) als auch Erb für die Bayern (34.) verpassten es, ihre Farben jubeln zu lassen. In der Schlussphase der ersten 45 Minuten wachten die „Löwen“ etwas auf und setzten sich im umkämpften Mittelfeld wieder besser zur Wehr. Die logische Konsequenz waren Möglichkeiten, um die Führung auszubauen. Nach Bellarabi-Hereingabe verschaffte sich Boland schön Platz und schlenzte das Spielgerät hauchdünn am langen Pfosten vorbei (42.).
Nach dem Seitenwechsel passierte erst einmal kaum etwas. Die zweite Garde des Rekordmeisters hatte mehr vom Spiel, konnte die gut sortierte Defensive der Hausherren aber kaum nennenswert unter Druck setzen. In der 57. Spielminute wurde es aber spektakulär. Nach einer Kessel-Hereingabe verlängerte Kruppke das Leder per Kopf an den langen Pfosten. Den Abpraller wollte Kumbela per Fallrückzieher im Tor unterbringen, scheiterte jedoch an Keeper Riedmüller. Die Gäste spielten weiter tapfer nach vorne und befanden sich in dieser Partie auf Augenhöhe mit dem aktuellen Tabellenführer. Die Lieberknecht-Truppe stand tief und lauerte auf Konterchancen. In den Schlussminuten schaffte es jedoch keines der beiden Teams mehr, Angriffe konsequent und vor allem erfolgreich zu Ende zu spielen. Kurz vor dem Abpfiff kam Riedmüller einen Tick zu spät, wodurch Fetsch das Leder zum entscheidenden 2:0 ins leere Tor schieben konnte (85.). Am Ende fuhren die "kleinen" Bayern mit leeren Händen nach Hause.
Braunschweig muss am 11. Februar auswärts gegen Wehen ran. Die Reserve des Rekordmeisters spielt am gleichen Tag gegen Carl Zeiss Jena.