Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht tauschte nach dem torlosen Remis in Aalen gleich viermal: Fuchs, Pfitzner, Boland und Bellarabi verdrängten Kessel, Reinhardt, Vrancic (Adduktorenzerrung) und Fetsch aus der Startelf. RWE-Coach Stefan Emmerling beließ es im Vergleich zum 3:1-Heimerfolg gegen Offenbach bei einem Wechsel. Weidlich ersetzte Semmer, der mit einer Gehirnerschütterung die Auswärtsreise gar nicht angetreten hatte.
Den "Löwen" gelang gleich ein Blitzstart! Nach zwei Minuten segelte eine Flanke von der rechten Seite in die Mitte, wo Kumbela unbedrängt einnetzen konnte. Das Tor gab den Braunschweigern Auftrieb, die nur sechs Minuten später nachlegten: Pfingsten-Reddig vertändelte den Ball gegen Bellarabi, der daraufhin Kruppke mustergültig bediente. Der Kapitän bedankte sich und ließ RWE-Keeper Orlishausen keine Chance.
Der 9. Spieltag
Erfurt wurde in der Anfangsphase förmlich überrollt. Die Thüringer kamen stets einen Schritt zu spät und zeigten zudem noch Nerven, so eröffnete ein Fehlpass von Zedi der Eintracht die Chance zum 3:0, doch Bellarabi verzog aus der Distanz nur knapp (13.). Die Braunschweiger waren bissiger in den Zweikämpfen, kontrollierten das Geschehen auf dem Rasen und setzten in der Offensive immer wieder Akzente (19., Boland).
Mit fortschreitender Spieldauer ließ das Niveau der Partie allerdings nach. Die Eintracht agierte nicht mehr so forsch nach vorne, während die Erfurter weiterhin neben sich standen und darum bemüht waren, wieder etwas Sicherheit ins eigene Spiel zu bringen. Demnach plätscherte das Duell fortan ein wenig vor sich hin, ehe kurz vor der Pause Kumbela erneut stach: Nach Zedis Ballverlust landete der Ball bei Kruppke auf der rechten Seite, dessen Hereingabe der Deutsch-Kongolese eiskalt zum 3:0-Halbzeitstand nutzte (39.).
Stefan Emmerling reagierte auf die farblose Vorstellung seiner Schützlinge mit einem Doppelwechsel. Stenzel und Ströhl kamen für Pfingsten-Reddig und Hillebrand. Stenzel war es dann auch, der nach Wiederanpfiff per Fernschuss die erste Duftmarke setzte (48.). Ansonsten änderte sich aber kaum etwas, die Gastgeber bleiben trotz des komfortablen Vorsprungs weiter hellwach, waren dabei vor allem kämpferisch auf der Höhe und hielten die Erfurter, die nun deutlich aktiver waren, dadurch weitestgehend vom eigenen Kasten fern.
Nach 69 Minuten beraubte Pfitzner die Thüringer schließlich aller Hoffnungen. Der 26-Jährige wurde auf seinem Weg zum gegnerischen Sechzehner nicht behelligt, wofür er sich auch bedankte und auf 4:0 erhöhte. Damit war die Entscheidung über Sieger und Verlierer gefallen. Bei den "Löwen" ließ danach die Konzentration etwas nach, während die Erfurter nun um Ergebniskosmetik bemüht waren. Doch Hauswald (78.) und Lüttmann (82.) blieb der Ehrentreffer verwehrt, sodass sich schlussendlich an der empfindlichen 0:4-Schlappe aus RWE-Sicht nichts änderte.
Am kommenden Sonntag treffen die Braunschweiger auswärts auf Hansa Rostock (13.30 Uhr). Tags zuvor empfangen die Erfurter im Ostderby Carl Zeiss Jena um 14 Uhr.