Darmstadts Trainer Kosta Runjaic tauschte im Vergleich zum 1:1 in Offenbach dreimal Personal: Heckenberger fehlte, da er im Hessenderby die Rote Karte vorgehalten bekommen hatte. Der angeschlagene Latza (Schulterverletzung) nahm ebenso wie Hübner auf der Bank Platz. Hesse, Wölk und Heil kamen für das Trio von Beginn an zum Zug. RWE-Coach Stefan Emmerling ließ derweil seine Startformation nach dem 1:1 bei Aufstiegsmitbewerber Burghausen unverändert.
Darmstadt begann am Böllenfalltor stürmisch: Sponsel hatte den Ball nach einer Hesse-Hereingabe erst im Nachfassen sicher (2.). Wenig später war der Gästekeeper, nachdem Gaebler die Viererkette durch einen Lupfer ausgehebelt hatte, vor dem heranstürzenden Zimmerman auf Anhieb auf dem Posten (4.). Und die "Lilien" setzten ihre vehementen Angriffsbemühungen fort: Sponsel musste nach einem Heil-Abschluss eine weitere Arbeitsprobe abliefern, ehe nach einer erneuten Ecke ein saftiger Baier-Schuss aus der Distanz über den Kasten rauschte (7.).
In der umkämpften Begegnung, die auch einige Nickeligkeiten bot, gelang es den Erfurtern kaum, nach vorne Impulse zu setzen und nur kurzzeitig, die Hessen in ihrem Offensivdrang zu bremsen. Nach rund 20 Minuten baute die Runjaic-Truppe ihr Chancenplus aus: Heils Direktabnahme senkte sich bedrohlich über das Gehäuse (20.), Zimmermans Schuss strich abgefälscht vorbei, der aufgerückte Islamoglu zielte volley drüber (26., 27.). Die Thüringer, die sich zuvor kaum im Vorwärtsgang präsentiert hatten, zeigten sich in Minute 33 umso zielstrebiger und prompt erfolgreich: Morabit setzte Sturmpartner Reichwein in Szene, der Islamoglu austanzte und zu seinem 14. Saisontreffer vollstreckte. Doch die Hausherren antworteten nahezu postwendend: Nach einem Eckball lenkte Heil Hesses Schuss aus der Nahdistanz in die Maschen (37.) und erzielte so das 1:1, das auch bis zur Pause Bestand hatte.
Der 26. Spieltag
Auch nach Wiederanpfiff starteten die Darmstädter zunächst couragiert in der Vorwärtsbewegung. Doch gute Torgelegenheiten blieben für den Aufsteiger nun ebenso aus, wie auf der Gegenseite für die Gäste, die durch Standards vereinzelt in Erscheinung traten. Unrühmlich in Erscheinung nach rund einer Stunde trat indes RWE-Offensivkraft Manno, der Gegenspieler Brighache im Mittelfeld heftig in die Beine fuhr und konsequenterweise mit glatt "Rot" vom Platz musste (63.).
Doch die Überzahl revitalisierte den zwischenzeitlich versiegten Spielfluss der zu ungenau agierenden Hessen nicht. Das Emmerling-Team rückte zusammen, verteidigte das Remis in einem kampfbetonten, aber höhepunktarmen zweiten Durchgang geschickt und war in der Schlussphase sogar dem Dreier näher. In der 85. Minute vergab Pfingsten-Reddig, der die Kugel über die Latte jagte, die Erfurter Siegchance.
Der SV Darmstadt 98 genießt am kommenden Samstag erneut Heimrecht, hat dann die SpVgg Unterhaching zu Gast. Im Erfurter Steigerwaldstadion steht zeitgleich die Partie zwischen dem FC Rot-Weiß und dem 1. FC Saarbrücken auf dem Programm.